Gut beraten beim Autounfall
Jedes Jahr entstehen in Deutschland Millionenschäden an Autos. Die meisten Schäden entstehen bei Unfällen, aber auch Diebstahl, Vandalismus oder Naturgewalten können Spuren hinterlassen.
Rangliste der Schäden
Die Art und der Umfang der Schäden hängen stark von der Art des Unfalls ab. Versicherungsdaten zeigen, dass Auffahrunfälle überproportional häufig zu Beschädigungen führen. Diese sind oft auf Unaufmerksamkeit, falsche Geschwindigkeitseinschätzungen, Vorfahrtsverletzungen oder andere Abbiegeprobleme zurückzuführen. Typisch sind Blechschäden sowie Beschädigungen an Lampen und Blinkern.
Statistiken zeigen, dass Scheiben und Scheinwerfer am stärksten betroffen sind und etwa 28 Prozent aller registrierten Schäden ausmachen. Früher konnten Glasschäden relativ einfach und kostengünstig repariert werden, aber heutzutage erfordern vor allem Frontscheiben aufgrund ihrer Multifunktionalität oft einen kompletten Austausch und die Neuinstallation moderner Assistenzsysteme. Mit etwas Glück ist bei Steinschlägen an der Frontscheibe dennoch „Smart Repair“ möglich. Bis zur Größe einer Zwei-Euro-Münze kann die Werkstatt einen Steinschlag mit einem durchsichtigen Kunststoff unter Vakuum reparieren, sodass dieser oftmals völlig unsichtbar wird.
Bei größeren Steinschlägen ist ein Austausch der Frontscheibe unumgänglich, und das aus mehreren Gründen: Meistens bildet sich nach kurzer Zeit ein Riss, der die Stabilität der gesamten Scheibe gefährdet. Davon wird auch die Unfallsicherheit des Fahrzeugs berührt, denn Frontscheiben sind heutzutage eingeklebt und tragen zur Karosseriesteifigkeit bei. Außerdem stützt sich bei vielen Modellen auch der Beifahrerairbag an der Frontscheibe ab.
Auffahrunfälle führen oft zu erheblichen Frontschäden. Selbst wenn die Beschädigung oberflächlich aussieht, ist eine gründliche und umfassende Untersuchung ratsam, insbesondere da bei den meisten modernen Autos der Antrieb unter der vorderen Haube liegt. Es können Schäden an Motor, Antriebsstrang, empfindlicher Elektronik und sogar am Fahrzeugrahmen auftreten, die für Laien nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. Bei strukturellen Schäden ist Vorsicht geboten: Profis setzen im Zweifelsfall Richtbankarbeiten ein, bei denen der Rahmen des Fahrzeugs in einer Vorrichtung eingespannt, mit Mechanik und Lasertechnik vermessen und bei Bedarf gerichtet wird. Jede Karosserie hat ein Datenblatt, das alle wichtigen Messpunkte und Werte enthält.
Beulen und Dellen in der Karosserie sind nicht nur unschön anzusehen, sondern mindern auch den Wert des Fahrzeugs. Oft bleiben diese Schäden aufgrund der hohen Reparaturkosten unbehandelt oder werden nur unzureichend in Eigenregie behoben. Doch für dieses Problem gibt es einen Experten: den Dellendoktor. Diese speziell ausgebildeten Fachleute reparieren kleine bis mittlere Schäden wie Parkplatzdellen, Türkantenschläge oder Hagelschäden, ohne ganze Karosserieteile austauschen oder neu lackieren zu müssen. Dazu sagt man auch Smart Repair, wobei „Smart“ für „Small Middle Area Repair Technologie“ steht.
Lackbehandlung
Auch wenn nur der Lack beschädigt ist, kann Smart Repair zur Anwendung kommen. Dabei werden Mini-Lackierpistolen oder Sprühdosen genutzt, um Farben und Lacke in kleinen Mengen anzumischen und aufzutragen. Das ist laut Lackier-Profis grundsätzlich aber eher für kleinere Flächen außerhalb des direkten Sichtbereichs sinnvoll, zum Beispiel die unteren Bereiche der Kotflügel oder Stoßfänger.
Spezialist oder Allrounder?
Ob man sich für einen Spezialisten entscheidet oder für eine Fachwerkstatt, hängt von den Prioritäten des Autobesitzers ab. In jedem Fall ist es wichtig, zertifizierte Profis mit der Reparatur zu beauftragen. Jürgen Scheibe