Die kleine Gemeinde Gremsdorf mit ihren etwa 1600 Einwohnern liegt im Aischtal, gut einen Kilometer westlich der Autobahnausfahrt Höchstadt-Ost der AB Würzburg–Nürnberg. Sie gliedert sich in vier Ortsteile: Buch, Gremsdorf, Krausenbechhofen und Poppenwind. Im Süden befinden sich Weiherplatten, die teilweise als Naturschutzgebiet ausgezeichnet sind.
Geschichtliches
Der Ort selbst ist eine ländliche Wohngemeinde am Rande eines Naturschutzgebietes mit vielen einheimischen Vogelarten. Der Ort wurde in einer Urkunde, die zwischen 780 und 802 entstanden sein muss, als „Gremesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Grami, der Personenname des Ortsgründers. Das Dorf wurde in karolingischer Zeit als Haufenwegedorf angelegt, was heute noch zu erkennen ist. Die Mühle zu Gremsdorf wurde schon 1326 erwähnt, als sie von Wolfram Truchsess von Aurach und den Brüdern Heinrich und Hermann Truchsessen zu Nainsdorf erworben wurde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Gremsdorf 32 Anwesen. Das Gremsdorfer Amtshaus, in dem bis 1826 das Landgericht Höchstadt untergebracht war, wurde vom Staat für 1500 Gulden an den Sohn des letzten Michelsberger Amtsschreibers, Johann Leonhard Rinecker, verkauft. Von dessen Nachfahren erwarb es der Orden der Barmherzigen Brüder im Jahr 1895 für die Errichtung einer Heil- und Pflegeanstalt. Im Wohn- und Pflegeheim sind zurzeit 321 Bewohner mit Behinderungen im gemeinschaftlichen Wohnen untergebracht. 30 Menschen mit Behinderungen werden im „Ambulant Begleiteten Wohnen“ in ihren „eigenen vier Wänden“ unterstützt. 250 Menschen mit Behinderungen arbeiten in den Werkstätten für Behinderte. 70 Menschen mit Behinderungen besuchen die Förderstätte und 24 Menschen mit Behinderungen besuchen die Seniorentagesstätte.
Modernes Gremsdorf
Die Barmherzigen Brüder beherbergen die Augustinus- Fachschule für Heilerziehungspflege. Diese bietet aktuell 100 Ausbildungsplätze für Heilerziehungspflege sowie Heilerziehungspflegehilfe an. Sowohl dreijährige als auch zweijährige Ausbildungsvarianten sind möglich. Die kleine Gemeinde beherbergt auch einige Industriebetriebe wie die Firma IMO, ein Hersteller von Großwälzlagern und einbaufertigen Getriebesystembaugruppen, die 1988 als Zweimann Betrieb startete. Die Firma Junggunst ist ein Fachbetrieb für Sanitär-, Heiz- und Solartechnik und Photovoltaik, die Firma Höfer für Heizungs- und Lüftungsbau. Autohaus Alfred Engelhardt ist eine Top-Autowerkstatt und im Womopark Dürrbeck gibt es individuellen Service rund um das mobile Zuhause und den PKW. Im Gewerbegebiet gleich neben der Autobahn findet man den Greuther Teeladen, der auch für seine Gewürze und Heilkräuter bekannt ist. Trigema, Estella, s.Oliver Outlet und mehr. Jammy‘s lädt zum Genießen und Ausruhen ein genauso wie das Café Burkard und im Ort an der Hauptstraße der Landgasthof Scheubel.
Gremsdorfs Schönheiten
Die katholische Pfarrkirche Sankt Aegidius ist sehenswert mit dem gotischen, ehemaligen Chorturm als Westturm und dem neubarocken Langhaus mit Seitenschiffen. Der Ölberg, gearbeitet in Ton, stammt wohl aus dem 15. Jahrhundert. Daneben gibt es noch weitere sehenswerte Gotteshäuser wie die Klosterkirche „Zur heiligen Familie“, die aus dem Jahr 1906 stammt und deren Altar bis 1905 in der Stadtpfarrkirche in Herzogenaurach stand. Sehenswert ist auch die Litzmühle, ein zweigeschossiger Mansarddachbau aus dem 18. Jahrhundert. Sie ist im Moment die einzige aktive Getreidemühle mit Verkaufsladen im Aischgrund! Stolz sind die Gremsdorfer auf die Wandermöglichkeiten in Weiher- und Waldgebieten sowie im Naturschutzgebiet Mohrhof.
Stolz sind sie natürlich auf ihre Blaskapelle, „die Jungen Wilden“ und die Nachwuchsmusikanten “Gremsberry” sowie die „Ortsband“ Gremsrock. Der Ort zählt insgesamt zwölf Vereine.
Bürgermeister Norbert Walter ist stolz auf die Gemeinde mit ihren vielen versteckten Schönheiten:
„Neben den beiden Kirchen gibt es noch die Kapelle „Maria – Hilfe der Christen“ in Buch, die erst 2017 aufwändig restauriert wurde und die Kapelle „St. Joseph“ in Poppenwind. Eine der wenigen Kapellen, wenn nicht die einzige, die während der NS-Zeit im Bereich des Erzbistums Bamberg von den Bürgern selbst gebaut und 1937 benediziert wurde. Für junge Familien entwickelte der Gemeinderat in den letzten Jahren zwei Baugebiete, was bei einer Gesamtgröße der Gemeinde von ca. zwölf Quadratkilometer kein leichtes Unterfangen war. Wir möchten damit aber den jungen Familien zeigen, dass Gremsdorf attraktiv zum Wohnen, zum Erholen, zum Wandern und zum Entdecken der Natur liebenswert und interessant ist. Auch die Ortsteile Poppenwind und Krausenbechhofen, sowie die im Zuge der Gemeindegebietsreform ab 1972 dazugekommene ehemalige Gemeinde Buch, haben ihre Sehenswürdigkeiten wie z.B. eine denkmalgeschützte ehemalige Schafscheune, die alten Steinkreuze, den Holzbildstock mit Pieta und einen Feldaltar in Krausenbechhofen.“ Johanna Blum