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Sofort statt irgendwann

Eine Weiterbildung im Anschluss an die Berufsausbildung eröffnet neue Perspektiven

Sofort statt irgendwann

FOTO: LOOK! - STOCK.ADOBE.COM

29.01.2022

Lebenslang lernen? Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung klingt so eine Aufforderung erst einmal ziemlich unbequem. Wird das Thema Weiterbildung allerdings schnell konkretisiert, zeitlich eingegrenzt und unmittelbar im Anschluss umgesetzt, winkt mehr Profit als Stress – vor allem auf lange Sicht gesehen. Weil zusätzliche frühe Qualifikationen Türen öffnen, Wege bereiten und Karrieren beflügeln.

Weiterlernen lohnt sich

Digitalisieren, globalisieren, spezialisieren: Branchen werden komplexer, Berufe vielschichtiger und neue Arbeitsfelder generieren immer mehr neue Tätigkeiten. Beruflicher Stillstand ist passé. Zusätzliche Skills helfen bei der Fokussierung auf einen bestimmten Fachbereich oder ein Aufgabenfeld innerhalb der Lieblingsbranche und schärfen das persönliche Profil. Sie verbessern außerdem die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und offerieren Optionen auf höhere Bezüge. Wahlweise bieten frisch erworbene Zusatzqualifikationen die Möglichkeit, verantwortungsvollere Positionen beim aktuellen Arbeitgeber zu übernehmen oder die Chancen in jedem Bewerbungsprozess zu erhöhen.

Beruflich aufsteigen, mehr verdienen, Selbstständigkeit anpeilen oder einfach schlauer sein: Es gibt viele Gründe für fundierte Weiterbildung.

Karriere-Sprungbrett

Zum Beispiel Aufstiegsfortbildungen. Eine Weiterbildung zum Fachwirt, Betriebswirt oder Fachkaufmann bzw. -kauffrau kommt für alle in Frage, die eine kaufmännische Berufsausbildung abgeschlossen haben. Hier wird vertiefendes betriebswirtschaftliches Know-how geboten: Der Absolvent qualifiziert sich für Aufgaben mit mehr Verantwortung und Führungspositionen im Unternehmen. Und: Die Weiterbildungen sind wahlweise auf unterschiedliche Branchen wie zum Beispiel Tourismus, Handel oder Banken oder aber auf bestimmte Geschäftsbereiche wie etwa Einkauf, Controlling oder Marketing ausgerichtet. Eine Berufsausbildung in Industrie, Handwerk, Technik oder Produktion lädt entsprechend zur Weiterbildung zum Meister oder Techniker. Innerhalb der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker gibt es Fachwissen im produzierenden und verarbeitenden Gewerbe wie Bau, Chemie oder Lebensmittel und man kann zwischen unterschiedlichen Spezialisierungen und Fachrichtungen wählen.

Auch der Meister kann zum Karriere-Sprungbrett werden und zum Fachwissen zusätzliche Qualifikationen und Führungskompetenzen offerieren. So ein Weiterbildungsabschluss gilt übrigens wiederum als Eintrittskarte zum Studium: Wer eine Aufstiegsweiterbildung als Meister, Techniker oder Fachwirt erfolgreich abschließt, erwirbt dadurch auch die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung für beruflich Qualifizierte. Neben dem Vollzeitstudium gibt es inzwischen zahlreiche Hochschulen oder Fachhochschulen, die ein berufsbegleitendes Studium ins Programm aufgenommen haben. Einige Anbieter haben sich sogar extra aufs Fernstudium spezialisiert. Je nach Wahl kann variierende zeitliche und auch örtliche Flexibilität gewählt werden. Als Abschlüsse sind zunächst der Bachelor, dann der Master zu erwerben.

Auffrischen und erweitern

Anpassungsfortbildungen helfen, neuen Anforderungen im Job gerecht zu werden. Bei dieser Art der Fortbildung werden vorhandene Qualifikationen, Kenntnisse und Know-how aktualisiert, sodass die Arbeit stets nach aktuellen Maßstäben vollzogen werden kann. Seminare und Lehrgänge gibt es für alle Ausbildungsberufe und Bereiche – und ganz unterschiedlich organisiert, von Tagesseminar bis Jahresprogramm, Präsenzveranstaltung übers Webinar bis zum Online-Kurs oder E-Learning-Programm.

Zu haben sind fachliche Weiterbildungen zum Beispiel im Bereich Digitalisierung oder Ökonomisierung, methodische Weiterbildungen rund um Arbeitstechniken wie Projektmanagement, Problemlösung, Arbeitsorganisation oder Zeitmanagement. Als aufwertend gelten persönliche Weiterbildungsoptionen zur Persönlichkeitsentwicklung, Schlüsselkompetenzen oder Softskills. Beispiele sind Kommunikationstraining, Rhetorik sowie Stress- oder Selbstmanagement.

Die Finanzfrage

Weiterbildung bedeutet Investition in die individuelle Zukunft. Neben Zeit, Engagement und Durchhaltevermögen kostet das natürlich auch Geld. Klar gibt es Optionen neben der Arbeit oder duale Studien mit Gelderwerb. Aber auch für Vollzeit-Bildungsmaßnahmen sind Zuschüsse möglich. Fördermöglichkeiten sind zum Beispiel das Aufstiegs-BAföG, besser bekannt als Meister-BAföG – als zinsgünstig angelegter Kredit. Weitere Finanzierungsoptionen bieten außerdem das Weiterbildungsstipendium und das Aufstiegsstipendiumdes Bundesministerium für Bildung und Forschung oder auch die Bildungsgutscheine der Agenturen für Arbeit bzw. des Jobcenters. Und: Weiterbildungskosten sind Werbungskosten und werden vom Bruttoeinkommen abgezogen. Annette Gropp