Wenn sich Berufstätige für eine Fort- oder Weiterbildung neben dem Job entscheiden, wollen sie meist ihre Karrierechancen verbessern. Wer sich weiterbilden möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Bei einer Weiterbildung wird eine bereits bestehende berufliche Vorbildung durch organisiertes Lernen vertieft oder erweitert. Das findet häufig innerhalb eines Betriebes statt. Allerdings müssen sich die Inhalte einer Weiterbildung nicht zwangsläufig direkt auf den derzeit ausgeübten Job beziehen. Berufliche Weiterbildungen eignen sich zur Erweiterung des Qualifikationsprofils und dauern häufig länger als Fortbildungen.Eine Fortbildung baut im Unterschied zur Weiterbildung immer auf dem derzeit ausgeübten Beruf auf. Es geht in erster Linie darum, die Qualifikationen im aktuellen Job zu erweitern oder zu ergänzen. Mit dem Begriff Fortbildung werden im Gegensatz zur Weiterbildung öffentlich zugängliche Bildungsmaßnahmen bezeichnet. Sie stehen im Prinzip also jeder Person offen. Durch Fortbildungen erlangt man meist keinen neuen oder zusätzlichen Berufsabschluss, vielmehr dienen sie dazu, das Wissen in einem bestimmten Beruf auf dem aktuellen Stand zu halten.Eine Umschulung wiederum ist eine berufliche Weiterbildung, die auf eine Berufsausbildung oder Arbeitserfahrung aufbaut. Kenntnisse und Erfahrungen aus der vorigen Tätigkeit erlauben oft eine Verkürzung der Ausbildung zum neuen Berufsbild gegenüber einem Anfänger. Ziel einer Umschulung ist ein Berufswechsel, um zum Beispiel eine berufliche Neuorientierung zu ermöglichen. Die meisten geförderten Umschulungen werden finanziell von der Agentur für Arbeit übernommen.
Lernen statt Füße hochlegen
Das Interesse an lebenslangem Lernen nimmt zu und somit wachsen auch die Angebote von Online-Plattformen, Fernkursen und Workshops rund ums Erwerben neuer Qualifikationen. Doch wie soll man in dem unübersichtlichen Angebot den richtigen Kurs finden? Zunächst einmal ist es wichtig, dass man sich genau überlegt, was man lernen möchte und was einem nützen würde. Hierbei können auch Beratungsstellen wie Arbeitsagenturen, Volkshochschulen oder Industrie- und Handelskammern weiterhelfen. Wichtige Kriterien, die man stets bei der Auswahl der richtigen Weiterbildung beachten sollte: die Qualität des Angebots, die Qualität des Anbieters, die Kosten der Weiterbildung und die Möglichkeiten der Förderung. Bei so manchem Arbeitnehmer scheitert eine Fortbildung nämlich am Geld: Wird eine Maßnahme nicht vom Arbeitgeber unterstützt, dann schnellen die Schulungskosten in die Höhe. Dabei benötigen ja insbesondere Berufstätige mit geringem Einkommen Weiterbildungen für das berufliche Fortkommen.
Abendschule, Fernstudium oder Online-Unterricht?
Spricht man von einem Fernstudium, ist ein akademisches Studium gemeint, das ganz oder teilweise aus der Ferne absolviert wird.
Mit solch einem Studium erwirbt man einen vollwertigen Uni- oder Fachhochschulabschluss, entweder als Bachelor oder Master. Auch bei einem Onlinestudium handelt es sich um ein Fernstudium. Nur mit dem wesentlichen Unterschied, dass man keine gedruckten Studienunterlagen hat, sondern ausschließlich mit digitalem Material arbeitet.
An einer Abendschule können berufstätige Erwachsene Schulabschlüsse über den zweiten Bildungsweg nachholen oder höhere Qualifikationen erwerben. Auch wenn es die Bezeichnung vermuten lässt, findet der Unterricht allerdings nicht nur am Abend statt. Je nach Bildungseinrichtung kann der Unterricht auch am Vormittag oder Nachmittag sowie an den Wochenenden stattfinden. Abendschulen sind in der Regel nicht teuer. Bei staatlichen Abendschulen ist die Teilnahme am Unterricht meist kostenlos. Private Einrichtungen kosten etwa zwischen 50 und 200 Euro pro Monat.
Online-Unterricht, mittlerweile auch „E-Learning“ genannt, ist für jeden geeignet, der flexibel sein möchte. E-Learning ist eine Weiterentwicklung des klassischen Fernkurses oder Fernstudiums. Die Lerninhalte kommen nicht mehr per Post, sondern werden digital und online zur Verfügung gestellt.
Im E-Learning gibt es in den meisten Fällen passgenaue Konzepte. Dies gilt jedoch nur für betriebliche Weiterbildungen oder Schulungen. Bei Workshops und privaten Veranstaltungen entscheidet der Lernende einfach selbst, welches Pensum sich eignet und welche Ansprüche er an sich stellt. Jessica Rus