35. Weihnachtstöpfermarkt in Thurnau

Seit tausenden von Jahren hat die handwerkliche Herstellung von Gefäßkeramik auf der Töpferscheibe die Entwicklung des Menschen begleitet und vorwärtsgebracht. In den meisten Haushalten heute findet man industriell hergestellte Keramikprodukte oder solche aus Kunststoff. Allerdings beobachten wir seit Jahren auch einen anderen Trend. Seit der Töpfermarkt im Schloss Thurnau in den 90igern angetreten war, um dem Nischenhandwerk des Töpfers auf einem Töpfermarkt ein althergebrachtes Verkaufsforum zu bieten, ist gerade auch bei der jüngeren Generation das zunehmende Interesse an handwerklich professionell gefertigter Qualitätskeramik beobachtbar. 

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Mit seinem äußerst konsequent umgesetzten Marktkonzept – Keramik und sonst nichts – hat sich der Töpfermarkt im Schloss Thurnau zum meistbeachteten Keramikspezialmarkt in Nordbayern entwickelt. Er gehört zu den renommiertesten Töpfermärkten in Deutschland. Sein Erfolg beruht auf seinem Dagegenhalten: Kein beliebig austauschbarer Weihnachtsmarkt, kein Animationsnikolaus, kein Weihnachtsgedudel aus der Konserve. Kein beliebig austauschbarer Kunsthandwerkermarkt: Kein Korbflechter, kein Hobbytöpfer, kein Kerzenzieher. Stattdessen gibt es die ganze Vielfalt der europäisch tradierten handwerklichen Keramik: Gebrauchskeramik – das ist im engeren Sinne Koch- und Tafelgeschirr. Keramikkunst – das sind im weitesten Sinne Unikate – Vasen, Dosen, Schmuck, Skulpturen. 

Neu auf dem Markt begrüßen wir in diesem Jahr Zora Löbach aus Merschwitz in Sachsen mit ihrer exzellenten Majolika-Keramik. Wir freuen uns, dass Angela Eck aus Tambach-Dietharz und Sophia Weiß aus Leipzig wieder dabei sind.

Was gibt es noch? Im Pferdestall von Schloss Thurnau gibt es zum wiederholten Male die Sonderausstellung von Keramikern aus Uganda: Afrikanische Rauchbrandkeramik. Ziel ist es, die dortigen Keramiker auf ihrem Weg in eine Selbstständigkeit im keramischen Handwerk zu unterstützen. Und es gibt wie immer das kultige Keramiklos für 1 Euro, mit dem es Keramikpreise im Gesamtwert von 1600 Euro zu gewinnen gibt und dessen Gesamterlös dem Töpfermuseum Thurnau zu Gute kommt. Und es gibt Speis und Trank nur traditionell fränkisch aus bester lokaler Produktion. 

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Wen es interessiert: Vor 15 Jahren gab’s die Lebkuchen von der Oma. Jetzt gibt’s die Lebkuchen von den Enkelinnen der Oma nach Omas Rezept. Andrea und Jörg Labuhn