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Kirchweih Gaustadt 2022 mit Festzug, Kerwa-Gottesdienst und der Schwebende Dachstuhl

Gaustadt feiert seine 214. Kerwa.

Kirchweih Gaustadt 2022 mit Festzug, Kerwa-Gottesdienst und der Schwebende Dachstuhl

Die Bauhandwerkerzunft stellt den Kirchweihbaum auf. FOTO: ARCHIV

30.09.2022

Feiertage stehen in Gaustadt bevor, denn nach zwei mageren Pandemiejahren wird die mittlerweile 214. Kirchweih wieder größer aufgezogen: mit Festzug, Bieranstich, Festgottesdienst, Standkonzert und Vergnügungspark am Festplatz (dieses Jahr am Sportplatz der Gaustadter Mittelschule in der Frankenwaldstraße) oder Seniorennachmittag. Dazu gibt es viele weitere Veranstaltungen wie den Hahnenschlag - ausgerichtet von Gaustadter Vereinen.

Ein besonderes Erlebnis ist der Zunftklatsch, der „Schwebende Dachstuhl", dargeboten von rund 30 Aktiven der Zimmerer, Schieferdecker und Bauhandwerkerzunft Gaustadt, der Maurer- und Bauhandwerkerzunft Hallstadt sowie der Maurer- und Bauhandwerkerzunft Stegaurach. Daneben warten weitere Überraschungen auf die Besucher.

Die St. Sebastiani-Kapelle

Zurück geht die Gaustadter Kirchweih auf die kleine Kirche, die heutige Sebastiani-Kapelle. Sie war die erste Kirche der Gemeinde, wurde nach der Säkularisation gebaut und 1808 geweiht. Sie ersetzte eine kleine Kapelle von 1773, die nur dem Pfarrer und den Ministranten Platz geboten hatte. Mit der neuen Kirche musste die Bevölkerung nicht mehr im Freien vor der Tür stehen. Ausgestattet wurde das neue Gotteshaus mit ,,Säkularisationsgut" der aufgelösten Klöster, zum Beispiel des Dominikanerund Karmelitenklosters. So kam der Dachreiter der kleinen Kirche von der Maternkapelle.

An der Weihe dieser neuen Kirche maßgebend beteiligt war ein berühmter" Gaustadter, Johann Baptist Leicht. Er war Subregens des Priesterseminars, hatte den philosophischen Doktortitel und war Kaplan in der oberen Pfarre in Bamberg. Er sorgte dafür, dass Gaustadt die kleine Kirche bekam. Und weil zu dieser Zeit die Stelle des Bischofs vakant war, nahm Dr. Stapf, Regens des Priesterseminars und Leichts unmittelbarer Vorgesetzter, die Weihe der Kirche vor.

Benediziert wurde die Kapelle zu Ehren des heiligen Josef und nicht mehr zu Ehren des heiligen Sebastian, weshalb es eigentlich falsch ist, von der Sebastianikapelle zu sprechen. Am einfachsten wäre es wohl, sie als alte Kirche zu bezeichnen - im Unterschied zur 1906 errichteten neuen Kirche. Bürgerverein Gaustadt