Die Kirchweih in Gaustadt hat eine lange Tradition und der Festzug durch die Hauptstraße ist das jährliche Highlight bisher gewesen. Alle Vereine nehmen in der Regel teil und die Kinder präsentieren sich voller Stolz in ihrem Verein, Schule oder Kindergarten. Mit viel Aufwandwerden die Ideen gemalt, gebastelt und manches Mal auch die politischen Fehler auf die Schippe und mit auf den Wagen genommen. Aufgrund der weltweit herrschenden Pandemie muss heuer zum zweiten Mal alles anders sein.
Konzentration auf den Ursprung
Der Bürgerverein konzentriert sich auf den Ursprung, die Weihe der Kirche von St. Sebastian aus dem Jahr 1808 und freut sich über ein Standkonzert der Blaskapelle St. Josef Gaustadt am Sonntag nach der Kirche, die um 10 Uhr mit den Fahnenabordnungen in St. Josef stattfindet. Die Schausteller zeigen mit einem kleinen Vergnügungspark im Fabrikbau vor dem Ochsenanger, wie schon im letzten Jahr, dass man auch ohne großes Bramborium feiern kann. Die Gaustädter hoffen trotzdem, dass viele Kinder, Omas und Eltern kommen, um einem Berufstand Unterstützung zu gewähren, der es wahrlich nicht leicht hat in diesen Zeiten. Die Hofer Schützen begehen mit dem traditionellen Hahnenschlag und gebührendem Abstand im beheizten Zelt im Garten in der Andreas-Hofer Straße den Ausklang am Montag ab 17 Uhr. Kirchweih im Jahr 2022 wird hoffentlich ganz normal werden, mit vielen Buden, Karussells, Autoscooter, einem fantastischen Festzug, einem neuen Stadtort und einer neuen Mannschaft, Vorfreude pur. In diesem Jahr feiert Gaustadt würdig und mit gebührendem Abstand noch einmal eine „viertel“ Kirchweih.
Der Bürgerverein Gaustadt
Am 4. Dezember 1904 wurde im heutigen Kaiserdom Brauereigasthof „ein Bürgerverein mit dem Zwecke der Hebung und Förderung gemeindlicher Interessen gegründet“. Neun der zehn Mitglieder der ersten Vorstandschaft waren Bauern und Handwerker. Auch zum geselligen Leben in der Gemeinde leisteten der Bürgerverein und seine 1922 gegründete Gesangsabteilung (Männerchor) stets Beiträge in Form von Weihnachtsfeiern, Faschingsbällen, Wanderungen, Theateraufführungen und der Mitgestaltung von Vereins-, Kirchen- und Gemeindeveranstaltungen.
Durch die Steuereinnahmen der Baumwollspinnerei ERBA eine blühende Gemeinde, wurde Gaustadt 1972 mit etwa 6000 Einwohnern nach Bamberg eingemeindet. Ehrenvorstand Peter Montag leitete den Bürgerverein über 27 Jahre. Unser legendärer Vorstand Horst Besler war unermüdlich zum Wohle Gaustadts unterwegs, bis 2003 Daniela Reinfelder die Vorstandschaft übernahm. Seither konnten viele Projekte in Angriff genommen werden, so wie das Ringen um den Erhalt des Freibades, das zuletzt viele Bürger nicht nur in Gaustadt mobilisiert hat. Der Bürgerverein koordiniert aber auch die circa 50 Ortsvereine und Gruppen im Stadtteil bei den Gemeinschaftsveranstaltungen wie Bürgerfest, Kirchweih, Erntedankfest, Weihnachtsfeier auf dem Gaustadter Friedhof. Unter anderem sind weitere Ziele die Umgestaltung des Megalith-Geländes, die Sanierung der Gaustadter Hauptstraße, die Renovierung von Martern im Stadtteil Gestaltung Grünfläche vor dem Fischerhofschlösschen, Kinder- und Jugendförderung und vieles mehr. Die Prioritäten des Bürgervereins sieht die Vorstandschaft im Bewahren der alten Tradition in Verbindung mit sinnvoller Zukunftsgestaltung, so zum Beispiel auf dem ERBA-Gelände, das 2012 als Landesgartenschau Areal genutzt wurde und Erhalt der Ausstellung ERBA eine verwobenen Geschichte, jetzt Minimuseum ERBA.
Projekte des Bürgervereins
Erschließung des Megalith-Geländes: Im Neubaugebiet in Gaustadt haben circa 300 Kinder keinen sicheren Schulweg. Aus der Altersstruktur der Kinder ergibt sich aus der Sicht des Bürgervereins Gaustadt eine besondere Dringlichkeit für die Schaffung eines sicheren Schulwegs.
Trinkwasserbrunnen auf dem ERBA-Gelände: Der Bürgerverein plant bis zum Frühjahr 2022 zwei Trinkwasserbrunnen auf der ERBA-Insel für die Bevölkerung aufstellen zu lassen.
„Ich wünsche viel Erfolg und sage mit ganzem Herzen als Ehrenvorsitzende an alle Beteiligten Danke.“
Daniela Reinfelder
Ehrenvorsitzende Bürgerverein Gaustadt
Falkenbeobachtung auf dem ERBA-Turm: Der Bürgerverein setzt sich ebenfalls für die Turmsanierung auf dem ERBA-Gelände ein. Damit weiterhin in der Sparkasse das „Public Viewing“ über den Dächern von Gaustadt weitergeht. Denn seit vielen Jahren brüten dort Wanderfalken in 60 Meter Höhe auf dem Schlot in Gaustadt ihre Jungen aus.
Zusätzliche Baugebiete erschließen: Der Bamberger Stadtteil ist in eine schöne Landschaft eingebettet und mit perfekter Infrastruktur ausgestattet. Ganz schnell im Wald, ganz schnell am Fluss und ganz schnell in der Bamberger Innenstadt: Der Gaustadter weiß, was er an Gaustadt hat. Und genau deshalb ist die Anfrage von Familien so groß, nach Gaustadt zu ziehen. Auch hierfür setzt sich der Bürgerverein ein, für diejenigen die im Bamberger Stadtteil Gaustadt Lebensqualität genießen wollen. red