Seine erste urkundliche Erwähnung verdankt Oberreichenbach der Schenkung des Grafen Berthold von Bergtheim an das Bamberger Kloster Michelsberg. Caspar Anton Schweitzer verweist diesen Eintrag im Urkundenbuch des Abtes Andreas vom Kloster Michelsberg zu Oberreichenbach und Tanzenhaid in das Jahr 1136.
Vorhof zu Neuhaus mit den zugehörigen Marken ,,Stock und Galgen aufzurichten" und über den Blutbann richten zu dürfen. In einer weiteren Urkunde vom 15. Oktober 1508 erweiterte Kaiser Maximilian diese Rechte unter anderem auch auf das Gasthaus in Oberreichenbach aus. Am 16. August 1530 bestätigte Kaiser Karl V. die Rechtsverleihung für das Schloß Heßberg und die Schankstätten zu Adelsdorf, Gremsdorf, Ermershausen und Oberreichenbach. In Oberreichenbach handelt es sich bei der Schankstätte um das jetzige Gasthaus „Zur Freyung", die früher ausgedehnte Stallungen hatte. Es war also ein großer ,,Maier- oder Herrenhof", der sicher als Herberge für Durchreisende an der alten Straße diente.
Die Egidienkirche in Oberreichenbach ist eine Chorturmkirche und läßt dadurch eine Kirchenburg bzw. eine Wehrkirche erkennen, vergleichbar mit Hannberg. Der Chorturm wurde in barocker Zeit bis auf das Chorgeschoß abgetragen und mit einem Turm mit geringerem Querschnitt versehen. In diesem Zeitraum wurde auch das Langhaus erhöht und verlängert. 1734 wurden neue Glocken im Kirchturm aufgehängt. 1840 trugen die Oberreichenbacher die Kirchhofmauer ab. 1894 erfolgte unter dem Herzogenauracher Baumeister Andreas Kurr ein neogotischer Umbau. Das Gotteshaus konnte am 18. August 1895 wieder eingeweiht werden.
Die Schenkstatt zu Oberreichenbach gab außerdem den Meßwein zur Kirche. Wann die Kirche das Egidien-Patrozinium erhielt, ist nicht bekannt. Oberreichenbach feiert auf jeden Fall seine Kirchweih am ersten September-Wochenende. Ausrichter der Kerwa ist der Ortsburschen & Madle Verein Oberreichenbach.
Programm
Am Freitag, 2. September, findet um 18 Uhr der Kirchweihgottesdienst statt. Um 19 Uhr ist dann Anstich im Zelt - Bolle und Schatz sorgen mit ihrer Musik für ordentliche Stimmung. Am Samstag stellen die Oberreichenbacher ihren Baum auf, um 17.30 Uhr startet der Zeltbetrieb, ab 19 Uhr gibt es Musik von Brässluft. Der Sonntag startet um 10.30 Uhr mit Frühschoppen mit der Blaskapelle Aurachtal, um 11.30 Uhr gibt es Mittagstisch. Anschließend startet der Familien- und Seniorennachmittag mit Wolfgang Bodenschatz. Auch der Montag startet mit Frühschoppen um 10 Uhr, um 18 Uhr ist dann das traditionelle Betzn raustanzen. Manfred Welker