Am zweiten Oktoberwochenende feiern die Untersiemauer traditionell ihre Kirchweih. 1392 stifteten Petzold und Götz sowie ihre Vettern Hermann und Nentwig von Schenk zu Siemau ein Kirchlein in Untersiemau. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Siemau schließlich zur Pfarrei erhoben. Der Kern des Kirchturms entstand um 1500. Im Bauernkrieg 1525 wurde die Kirche in Brand gesteckt. Nachdem der Dorfherr Lorenz von Schenk zu Siemau im Jahr 1521 die lutherische Lehre angenommen hatte folgte 1527 die Pfarrei, die mit ihrem Sprengel aus der Großpfarrei Altenbanz austrat. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges zerstörten 1632 kaiserliche Truppen auch die Kirche. 1653 ließ der Wilhelm von Könitz als neuer Patronatsherr das Gotteshaus wiederherstellen und stellte es unter das Salvatorpatrozinium. Nach einer Kollekte, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fürstentums Coburg durchgeführt wurde, erfolgte 1677 der Aufbau des Kirchturmes. Erhöhungen des Kirchenschiffes zur Aufstockung der Emporen veranlasste der Kirchenpatron 1687 und 1705. 1694 befanden sich drei Glocken im Kirchturm. 1864 wurde die Sakristei durch einen Neubau ersetzt. 1910 ließ die Gemeinde eine umfangreiche Instandsetzung und Umgestaltung für 8.800 Mark durchführen, 1922 folgte eine Sanierung des Kirchturms. Bauschäden führten 1967/68 zu einem Abbruch und Neubau des Langhauses und der Sakristei sowie zu einer Instandsetzung des Kirchturmes. Die Chorturmkirche steht in Ortsmitte auf einer kleinen Anhöhe zwischen der Straße nach Lichtenfels und Siemauer Mühlbach. Das neue, sehr schlichte Langhaus ist niedriger, aber breiter als der Vorgängerbau.
Am Sonntag, 10. Oktober, findet der Kirchweih-Festgottesdienst mit Gedicht-Predigt in der Sankt-Salvator-Kirche in Untersiemau mit Pfarrer Heinrich Arnold um 10.30 Uhr statt. Dieses Jahr wieder einmal in der Kirche, da wegen Corona keine Zeltkirchweih gefeiert werden kann. Kirchweihspezialitäten und ein Sportprogramm werden vom 8. bis 11. Oktober beim TSV Untersiemau geboten. red