20. Juni bis 20. Juli
Es ist wieder soweit: Mit großer Begeisterung startet der Kissinger Sommer in seine 39. Saison. „Je ne regrette rien“ lautet das Thema des diesjährigen Festivals, dem vierten von Intendant Alexander Steinbeis, das vom 20. Juni bis 20. Juli stattfindet. Fünf Sommerwochen lang gastieren diesmal Frankreich und die Kulturmetropole Paris an der fränkischen Saale – immer mit Stil, und in all ihren musikalischen Facetten: Von den Barockmeistern über die Romantiker und die Klangmagier des frühen 20. Jahrhunderts bis zu den jungen Komponistinnen der Gegenwart, von Couperin über Berlioz, Bizet, Debussy, den Jubilar Maurice Ravel – dessen 150. Geburtstag gebührend gefeiert wird – bis zu Messiaen oder der Zeitgenossin Camille Pépin.
Das Festival lädt ein zu Erkundungen eines grandiosen Musikpanoramas: Von der Kleinkunst bis zur großen Konzertgala, von der Kammermusik bis zum Opernabend ist alles vertreten, exquisite Raritäten inklusive. Darunter natürlich auch „La Chanson“, das französische „Nationalheiligtum“, das Liebe, Melancholie und dem großen Gefühl zu einem poetisch-musikalischen Ausdruckmittel von Weltruhm verhalf: „Non, je ne regrette rien“ (Nein, ich bereue nichts) lautet der Titel von Édith Piafs wohl bekanntestem Chanson.
Große Orchester
Herausragende Orchestergastspiele bilden auch dieses Mal die Basis des Konzertsommers. Dazu gehören das Orchestre Philharmonique de Radio France (Mikko Franck), die Bamberger Symphoniker (Dalia Stasevska und Manfred Honeck), die Tschechische Philharmonie (Tomáš Netopil), das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (Cornelius Meister und François Leleux) und viele mehr.
Hochkarätig sind auch die Kammermusikprogramme des diesjährigen Festivals besetzt. Igor Levit, Grigory Sokolov, Marie-Ange Nguci, die Brüder Lucas und Arthur Jussen und die Klavier-Olympioniken Onute Gražinyte und Jérémie Moreau sind in Klavier-Recitalen zu erleben. Eigene Programme gestalten zudem der Cembalist Jean Rondeau und der Organist Olivier Latry, um nur einige Highlights zu nennen. Zwei Konzertgottesdienste mit lokalen Ensembles begleiten erneut das Festival.
Chanson, Tanz und mehr
Idole des französischen Chansons stehen im Zentrum zweier Abende im Kurtheater. Katharine Mehrling und ihr Trio singen eine Liebeserklärung an die Grande Dame Édith Piaf, Dominque Horwitz und seine Band widmen sich dem belgischen Sänger Jacques Brel. Das unverkrampfte Verhältnis zu Sinnlichkeit und Erotik, das man der französischen Kultur nachsagt, bringt die „Vaudeville-Varieté-Burlesque-Revue“ mit Gastgeberin Sheila Wolf, internationalen Burlesque-Stars und dem Besten der Cabaret-, Varieté- und Travestie-Szene auf die Bühne. In einer Tanzmatinee sind diesmal Mitglieder der Compagnie Käfig des Choreographen Mourad Merzouki im Kurtheater zu erleben – zu Meisterwerken Vivaldis und begleitet vom Ensemble „Le Concert de la Loge“. Auch der Überraschungserfolg des ersten Festival-Raves findet seine Fortsetzung: DJs der europäischen, besonders der französischen Technoszene sorgen für knallharte Elektro-Klänge. Jazzfreunde dürfen sich auf die britische Saxophonistin Emma Rawicz und ihr Quartett sowie das Tastenduo Markus Becker und Lutz Krajenski freuen.
Konzerte zum Mitmachen
Zehn Prélude-Konzerte werden von Mitgliedern der gastierenden Symphonieorchester sowie Ensembles aus Bad Kissingen und der französischen Partnerstadt Vernon gestaltet. Sie bieten an den Wochenenden um 18 Uhr auf verschiedenen Plätzen der Stadt einen kostenfreien und entspannten Open-Air-Auftakt zu den Festivalabenden.
Der vierte Kissinger „Symphonic Mob“ lädt begeisterte Amateurmusikerinnen und -sänger ein, gemeinsam mit Dirigent Aurélien Bello und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zu musizieren. Mitglieder des Aurora Orchestra und die Schauspielerin Birgit Minichmayr präsentieren ein Konzerterlebnis für die ganze Familie rund um Saint-Saëns’ „Karneval der Tiere“, auch die Puppenphilharmonie Berlin gestaltet erneut ein Kinderkonzert.
Konzerteinführungen mit ebenso fachkundigen wie musikbegeisterten Referenten finden jeden Freitagnachmittag um 17 Uhr im Grünen Saal statt. Jeden Samstagvormittag trifft sich Intendant Alexander Steinbeis „Auf einen Kaffee mit ...“ prominenten Künstlerinnen und Künstlern zum Gespräch. Und die After-Concert-Lounge im Schmuckhof lädt an den Freitagen dazu ein, den Konzertabend im lauschigen Innenhof des Regentenbaus bei einem Schoppen Frankenwein entspannt ausklingen zu lassen.
Für die meisten Konzerte sind online unter www.kissingersommer.de und an den Vorverkaufsstellen noch Karten verfügbar. Die Wochenendpakete ermöglichen Besuchern, beim Ticketkauf ein wenig zu sparen. red