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Ausflug ins Ausland

Mit Erasmus+ und der Zustimmung des Ausbildungsbetriebs stehen die Türen für einen Auslandsaufenthalt während der Ausbildung offen.

Ausflug ins Ausland

Auch für Azubis gibt es Möglichkeiten, einen Teil der Ausbildungszeit im Ausland zu verbringen. FOTO: STOCK.ADOBE.COM

23.09.2022

Für Studierende sind Auslandssemester längst keine außergewöhnliche Sache mehr. Doch wie sieht es bei Auszubildenden aus - gibt es auch für Berufsanfänger Möglichkeiten für einen Aufenthalt abroad? Eines steht jedenfalls fest: Der Start ins Berufsleben ist keineswegs so starr, wie oft angenommen wird. Die Reise in neue Kulturen und Arbeitsweisen katapultiert die Azubis noch tiefer in das Fachgebiet hinein. Die Vorteile eines Auslandsaufenthalts erstrecken sich demnach nicht nur auf die persönliche und berufliche Entwicklung der jungen Leute, sondern in diesem Sinne auch auf den Ausbildungsbetrieb. Denn motivierte Azubis mit neuen Ideen und Eindrücken bringen anschließend frischen Wind in das Unternehmen.

Was ist Erasmus+?

Eine bekannte und gern angenommene Mobilitätshilfe ist Erasmus+. Mit diesem Programm fördert die Europäische Union seit 2014 junge Menschen finanziell - allein für den Zeitraum von 2021 bis 2027 steht ein Budget von insgesamt rund 26 Milliarden Euro zur Verfügung. Erasmus+ bietet jungen Menschen in der Erstausbildung die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum in Europa zu absolvieren. Das Programm soll lebenslanges Lernen fördern, nachhaltiges Wachstum ermöglichen, sozialen Zusammenhalt und die europäische Identität stärken sowie Innovationen vorantreiben. Im Zentrum des Programms stehen dabei die Themen Inklusion und Diversität, Digitalisierung, politische Bildung und Nachhaltigkeit, die eng miteinander verbunden sind. 

26 Milliarden Euro stellt die EU im Förderprogramm Erasmus+ jungen Menschen als Mobilitätshilfe bis 2027 zur Verfügung.

In der aktuellen Programmgeneration 2021 bis 2027 können noch mehr Europäerinnen und Europäer einfacher als bisher an Erasmus+ teilnehmen. Besonders angesprochen sind alle, die bisher wegen ihrer persönlichen oder sozialen Situation oder wegen struktureller Faktoren nicht vom Programm erreicht wurden. Insgesamt soll der Zugang für alle Menschen und Organisationen erleichtert werden.

Ökologischer Fußabdruck im Blick

Auf dem Weg zu dieser breiteren sozialen Teilhabe am Erasmus+-Programm ist auch die Digitalisierung ein wichtiger Baustein. Neben der digitalen Verwaltung und Administration sind Blended-Mobility-Formate neu im Programm. Für das Ziel, den ökologischen Fußabdruck von Erasmus+ zu verringern, setzt das Programm auf mehrere Maßnahmen: So werden Anreize geschaffen für die Nutzung von umweltfreundlichen Transportmitteln. „Green skills“ sollen gefördert, digitale Instrumente verstärkt eingesetzt werden.

Der Auslandsaufenthalt kann nur gelingen, sofern der Betrieb zustimmt. Im Vorfeld ist ein Gespräch mit dem Ausbildungsverantwortlichen sinnvoll, welcher die Leistungen des Azubis einschätzt. Fühlen sich junge Menschen unterfordert oder möchten gerne mehr leisten, ist die Reise ins Ausland eine dankbare Möglichkeit für alle, zu fordern und zu fördern. Mit der Personalabteilung sollte außerdem über die Handhabe der Abwesenheit gesprochen werden: Ist eine komplette Freistellung während dieser Zeit möglich oder fallen dafür Urlaubstage an?

Wer in einem größeren Betrieb lernt, der zudem international tätig ist, kann unabhängig von Erasmus+ nachfragen, ob ein zeitlich begrenzter Standortwechsel in Frage käme. So bleiben die Azubis der Firma während der gesamten Zeit erhalten und erleben gleichzeitig interkulturelle Herausforderungen im Ausland. red