Anzeige

Von der Schulbank in den Betrieb

Damit der Berufsstart gut und stressfrei gelingt, sollten sich angehende Azubis auf eine Umstellung gefasst machen.

Von der Schulbank in den Betrieb

Mit dem Schritt von der Schulbank in die Ausbildung beginnt für junge Menschen ein neuer Lebensabschnitt, der die eine oder andere Umstellung mit sich bringt – zum Beispiel die auf einen achtstündigen Arbeitstag. FOTO: STOCK.ADOBE.COM

23.09.2022

Ein gravierender Unterschied zwischen Schuljahren und Ausbildungszeit ist die Dauer, die die jungen Leute täglich in Bildungsinstitution und Betrieb verbringen. In Bayern starten die Schultage außerhalb von Ganztagesklassen gewöhnlich um 8 Uhr und enden gegen 13 Uhr, gelegentlich kommt Nachmittagsunterricht hinzu, der in Gymnasien tendenziell öfter stattfindet als in Gesamt- und Realschulen. Nichtsdestotrotz ist die Umstellung auf einen recht starren, achtstündigen Arbeitstag am Anfang schwierig.

In der Regel haben Ausbildungen in Deutschland eine wöchentliche Arbeitszeitzwischen 35 und 40 Stunden, abhängig von Branche, Tarif und Betrieb. In manchen Branchen, wie etwa im Gesundheits- und Pflegebereich, werden Azubis sogar schon im Schichtbetrieb eingesetzt. Damit die Umstellung gut gelingt, sollten die ehemaligen Schüler am Anfang darauf achten, ausreichend Schlaf abzubekommen und in der Freizeit einen entspannenden Ausgleich zu finden.

Aufgaben statt Stundenplan

Was sich damit auch ändert, ist der Stundenplan. Im Unternehmen wird eher aufgabenorientiert gearbeitet, eine feste Taktung wie in der Schule, die für ein ganzes Jahr gilt, gibt es nicht. Die Ausnahme bilden vollschulische Ausbildungen, die nicht mit einem Betrieb gekoppelt sind.

Wer den Stundenplan vermisst, muss sich dennoch noch nicht ganz von ihm verabschieden: Schließlich ist die klassische, duale Ausbildung mit Berufsschulen gekoppelt. Diese Unterrichtszeiten können l wochenweise im Block stattfinden oder mit der Arbeit abwechselnd an ein bis zwei Tagen pro Woche.

Genau, wie in der normalen Schule, müssen dort Prüfungsleistungen in Form von Schulaufgaben und mündlichen Noten abgelegt werden. Nach der Hälfte der Lehrzeit wird in der Regel eine Zwischenprüfung absolviert, am Ende erfolgt die große Abschlussprüfung über die gesamten Ausbildungsinhalte. Aufpassen lohnt sich also!

Krankheitsfall und Urlaub

Tritt der Krankheitsfall ein, muss im Betrieb üblicherweise ein ärztliches Attest vorgelegt werden. Deshalb ist es ratsam, dass Azubis im Vorfeld unbedingt nachfragen, wie der Ablauf im Falle einer Krankmeldung gehandhabt werden muss. Soll die Personalabteilung angerufen, der Ausbildungsverantwortliche informiert oder den Kollegen Bescheid gegeben werden? Ab welchem Tag wird das Attest benötigt? Da im Arbeitsleben auch die Schulferien wegfallen und die freie Zeit auf sechs Wochen im Jahr beschränkt wird, müssen sich Azubis um die Urlaubsplanung kümmern. Auch dies wird in jedem Betrieb anders angegangen. Meist nehmen Auszubildende während der Schulferien Urlaub, weil in diesem Zeitraum die Berufsschulen geschlossen haben.

Eine weitere Umstellung betrifft die Kommunikation. Der Umgangston im Betrieb ist nicht derselbe wie auf dem Pausenhof – Jugendsprache, Kraftausdrücke und Schimpfwörter haben dort nichts zu suchen, gerade im Umgang mit Vorgesetzten oder Kunden.

Auch das Smartphone sollte zu Beginn der Ausbildung – besser noch – während der gesamten Arbeitszeit, in der Tasche bleiben. Andernfalls kann dem Auszubildenden Faulheit zulasten gelegt werden, oder schlimmer noch, eine Abmahnung drohen. Ist eine Aufgabe erledigt, kommt es außerdem gut an, Bescheid zu geben und nach mehr Arbeit zu fragen, statt passiv abzuwarten. red 

35-40 Stunden pro Woche arbeiten Auszubildende in Deutschland durchschnittlich. Das ist eine große Ustellung im Verleich zur Schulzeit.