AIs Metzger - in einigen Regionen Deutschlands auch als Fleischer bezeichnet - geht man über das reine Zerlegen von Fleisch hinaus und verkörpert die Kunst der Fleischverarbeitung in all ihren Facetten. Dieser Beruf verbindet traditionelles Handwerk mit kulinarischer Kreativität und handwerklichem Geschick.
So sieht der Berufsalltag aus
Die täglichen Aufgaben reichen von der Zerlegung und Vorbereitung von Fleisch bis hin zur Präsentation der Produkte für den Verkauf. Dabei benötigt man nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch Fachwissen über Fleischsorten, Hygienevorschriften und Lebensmittelsicherheit. Zu den Haupttätigkeiten gehören das Zerlegen von Schlachttieren, das Portionieren von Fleisch, die Herstellung von Wurstwaren und Schinken nach traditionellen Rezepten, die Bedienung und Pflege von Maschinen in der Fleischverarbeitung sowie die Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitsstandards. Zusätzlich berätst du Kunden und verkaufst Fleischprodukte, entwickelst neue Rezepte, um das Angebot zu erweitern, und arbeitest mit Lieferanten und anderen Fachkräften zusammen, um die Qualität der Produkte sicherzustellen.
Als ausgebildeter Metzger bieten sich verschiedene Arbeitsmöglichkeiten, unter anderem in Fleischereien, Metzgereien oder Schlachthöfen, wo man Fleisch verarbeitet und Kunden berät. Auch Supermärkte oder Lebensmittelgeschäfte mit Fleischtheken bieten Beschäftigungsmöglichkeiten, ebenso wie die Lebensmittelindustrie, beispielsweise in der Produktion von Wurstwaren oder Fleischkonserven. Entsprechende Berufserfahrung und Qualifikationen eröffnen dem Fachpersonal in der Lebensmittelbranche vielfältige Möglichkeiten der Weiterentwicklung.
Die Ausbildung zum Metzger
Um die Ausbildung zum Metzger erfolgreich zu absolvieren, sollten Interessierte handwerkliches Geschick, Fingerfertigkeit, einen Sinn für Hygiene, körperliche Belastbarkeit und Teamfähigkeit mitbringen. Zudem sind Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Lebensmitteln und Maschinen sowie Interesse an Fleischprodukten und gastronomischen Themen wichtig. Flexibilität und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln, runden das ideale Profil ab. Ein Realschulabschluss reicht in der Regel aus, und gute Noten in Deutsch, Mathematik und Biologie sind von Vorteil, wobei die Schulnoten insgesamt für diesen handwerklichen Beruf weniger relevant sind.
So läuft die Ausbildung ab
Während der dreijährigen Ausbildung zum Metzger erleben die Auszubildenden eine Kombination aus praktischer Arbeit im Betrieb und theoretischem Unterricht in der Berufsschule.
Man lernt, Schlachttierkörper auszunehmen, sie zu spalten und die Innereien und Schlachtnebenprodukte für die weitere Verarbeitung vorzubereiten. Erst wenn das Fleisch ausgebeint und zerlegt ist, können die Fleischstücke und Fett für die Wurstproduktion vorsortiert werden.
Bei der Verarbeitung des Fleisches werden verschiedene Verfahren angewendet, wie Salzen, Nass- und Trockenpökeln, Trocknen, Räuchern, Kühlen, Gefrieren und Erhitzen, um die Waren auch haltbar zu machen. Beim Herstellen von Würsten füllt der Fleischer die Wurstmasse in die Hülle und verschließt diese. Auch Pasteten, Sülzen und Aspikwaren und regionale Spezialitäten werden nach Rezeptur hergestellt und haltbar gemacht. Für die Konservenherstellung müssen die Rohmaterialien vorgekocht, angebraten, frittiert oder auch zerkleinert und gemischt werden. Die hergestellten Massen werden in Dosen, Gläser oder andere Behälter abgefüllt und sachgemäß haltbar gemacht.
Viele Interessierte stellen sich zudem die Frage, ob Metzger grundsätzlich auch Schlachten. Während der Ausbildung können sich die Auszubildenden entscheiden, ob sie lernen möchten, wie man schlachtet. Ein Muss ist es nicht. Die Anzahl der schlachtenden Fachbetriebe, wird Jahr um Jahr geringer. Früher jedoch war es Gang und Gebe, dass Metzger diese Arbeit verrichteten. Also nein - nur weil man Metzger wird, muss man nicht zwingend auch Tiere schlachten.
Die Zukunft dieses Berufs
Die Zukunftschancen als Metzger sind stabil, da Fleischprodukte nach wie vor einen wichtigen Teil der Ernährung vieler Menschen ausmachen. Allerdings muss sich die Branche an Trends wie die steigende Nachfrage nach nachhaltig produzierten Lebensmitteln oder vegetarischen und veganen Alternativen anpassen. Daher ist es wichtig, flexibel zu bleiben und sich auf neue Entwicklungen einzustellen. Weiterbildungen, etwa zum Fleischereifachverkäufer oder Fleischermeister, eröffnen zusätzliche Karrieremöglichkeiten.
Darf's etwas ausgefallener sein?
Insbesondere im Premiumsegment kann man durch ein hochwertiges Sortiment im Wettbewerb bestehen und aktiv zur Förderung des ökologischen Wandels beitragen. Viele Verbraucher legen heute mehr Wert auf die Herkunft und Qualität der Produkte. Eine Spezialisierung auf Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und von regionalen Lieferanten kann nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch das Vertrauen der Kunden stärken.
Zudem bieten sich Chancen in der Verarbeitung von Wildfleisch oder selteneren Fleischsorten, wodurch das Sortiment exklusiver gestaltet werden kann. Die Entwicklung und Vermarktung von veredelten Produkten, wie etwa Dry-Aged-Fleisch oder handgemachten Gourmet-Wurstwaren, ermöglicht es, sich vom Massenmarkt abzuheben und eine anspruchsvollere Kundschaft anzusprechen. Darüber hinaus bietet der Einstieg in den Catering- oder Eventbereich für Grill- und BBQ-Veranstaltungen neue, lukrative Geschäftsmodelle für Fleischer.
red