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Treppen zum Verlieben

Auch im Außenbereich sollten Treppen gut aussehen

Treppen zum Verlieben

FOTO: PHOTOGRAPHEE.EU - STOCK.ADOBE.COM

28.05.2021

Wer hoch hinaus will, kann tief fallen – dieser Spruch passt garantiert zu unangenehmen Karrieristen und Angebern, nicht aber zu soliden Treppen, die trittsicher von unten nach oben führen und sowohl im Innenbereich als auch außen als stabile Diener funktionieren. Gerade Außentreppen verdienen mehr Aufmerksamkeit. In der Vergangenheit hatten sie es manchmal schwer, kamen sie doch selten mit Schönheit und Eleganz daher. Das hat sich zum Glück geändert, wir erinnern uns jetzt nicht an die „Joker-Treppe“ in der New Yorker Bronx, sondern an die berühmte Feuertreppe aus dem Klassiker „Pretty Woman“ in Los Angeles in der Las Palmas Avenue. Sie zeigt, wie wunderbar eine einfache Treppe in Szene gesetzt werden kann – und welche Sicherheit sie, die Treppe, mit einem Hauch von Geländer vermittelt.

Träumen erlaubt

Natürlich kann nicht hinter jeder Treppe eine Lovestory lauern, aber träumen ist unbedingt erlaubt, wenn man sich auf die Suche nach einer Außenstufenvariante für zuhause macht. Hier zeugen Materialien wie Beton, Holz, Naturstein oder Stahl von Vielfältigkeit und Stabilität. Je höher und länger die Treppen sind, desto aufwändiger gestaltet sich auch das Geländer, das sollten Bauherren und -frauen bei ihrer Planung berücksichtigen. Wer sehr geschickt ist und wenn es sich um eine kleine Treppe, vielleicht nur um ein paar Stufen handelt, der kann sich selbst ans Werk machen. Ansonsten ist der Fachmann die beste Wahl, denn bei Treppen gibt es rechtliche Vorschriften, die es einzuhalten gilt.

Von Beton bis Holz

Weil Beton stabil und günstig verarbeitet werden kann, steht er auf Platz eins der Außentreppen. Beton ist längst nicht mehr einfach grau, der Kunststein ist in verschiedenen Farben und Strukturen erhältlich.

Eine Treppe kann gänzlich aus dem Baustoff bestehen oder- man setzt ihn als Fundament ein und nimmt für die Stufen Materialien wie Granit oder Quarzit. Beide bestechen durch ihren natürlichen Glitzer, der bei Sonne zurückhaltend funkelt. Wer es natürlicher mag, der greift zu Holz, am besten zur robusten Douglasie. Dann sollte man aber Zeit für die Pflege mitbringen, denn die Stufen aus Holz wollen imprägniert, zudem auch einmal abgeschliffen werden und das kann – je nach Größe – einige Stunden dauern und einiges an Handwerksmaterial und -geschick erfordern. „Im Außenbereich sind Platten häufig hohen mechanischen und chemischen Belastungen ausgesetzt“, ist in einer Broschüre des Bundesverbands Deutscher Steinmetze nachzulesen. Daher rät die Zunft zu einer Dicke von 30 Millimetern. Wichtig sind Abrieb, Rutschhemmung oder Trittsicherheit, die Wasseraufnahme des Materials, die Abdichtung, die Entwässerung und der Untergrund.

Verschiedene Stufenformen

Bei den Stufen gibt es drei Formen: Block-, Leg- und Stellstufen. Blockstufen sind der Klassiker im Freien, für den sich alle wetterfesten Natursteine, darunter auch Muschelkalk und Sandstein, eignen. Sie bestehen aus einem Block, dessen Vorderseite ein Profil, die Stufen, hat. Ein hohes Eigengewicht und damit eine gute Stabilität verleihen den Blockstufen beste statische Eigenschaften, gleichzeitig aber auch ein hohes Gewicht. Das kann die Länge auf rund zwei Meter begrenzen. Verlegt werden die Blockstufen mit Hebezangen, Radlader oder Laderaupen. Legstufen sind kostengünstiger als Blockstufen und bestechen durch ihr leichtes Aussehen. Das kommt daher, dass die Legstufe lediglich aus der Stufenplatte und der Unterlage besteht. Allerdings erfordert die geringe Eigenstabilität ein solides Fundament, sonst wird es schnell wackelig. Das Treppenfundament sollte frostfrei sein, am besten eignet sich Beton. Für die Stufen kommen dünner gesägte Stufenplatten oder Naturstein aus Maggia Granit zum Einsatz.

Eine Stellstufe ist das senkrecht stehende Material, darauf schließt die Trittstufe an. Naturstein im Freien muss immer nach seinem Wuchs gelegt werden, und der ist horizontal, daher kommen geschichtete Natursteine nicht infrage. Granit, Porphyr – der Sammelbegriff für vulkanisches Gestein –, Gneis als Natursteine und Stellstufen aus Betonwerksteinen sind geeignet. Gerade letztere sind aufgrund ihres Preises beliebt, da sie in Großserie hergestellt werden können.

Sicherheit dank Geländer

Je steiler und länger die Treppe, desto wichtiger das Geländer. Es dient der Sicherheit und schützt vor einem (Ab-)Sturz. Es sollte mindestens 90 Zentimeter betragen, je nach Höhe der Treppe ist auch mehr vorgeschrieben. Fragen dazu beantworten Experten vor Ort. Die Form und das Material sind grundsätzlich frei wählbar, sollten aber an die Treppe angepasst sein. Eine individuelle Fertigung schlägt mehr zu Buche als typisierte Massenware. Es gibt Geländer mit ornamentaler Füllung, mit Stäben, mit Knieleisten oder mit Verkleidung. Sie können ausHolz, Glas, Stahl oder aus Mauersteinen bestehen. Ansprechpartner sind – je nach Material – im Handwerk Schmiede, Zimmermänner, Tischler, Bauschlosser, Maurer oder Glaser. Um die industrielle Fertigung kümmern sich Holz- und Kunststoff-, Glas- und Metallbetriebe. Anja Vorndran/SteinmetzInnung