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Immer hereinspaziert

So wird der Flur richtig in Szene gesetzt

Immer hereinspaziert

Foto: Kzenon-stock.adobe.com

27.05.2023

Jackenberge, herumliegende Schuhe und das alles im Halbdunkel: Eigentlich sollte der Flur die Visitenkarte der Wohnung sein - wirklich repräsentativ ist er aber nur selten. Fehlendes Tageslicht, schmale Gänge und wenig Stellfläche für Möbel sind stattdessen die Realität in vielen Eingangsbereichen. Ob sich Gäste willkommen fühlen, entscheidet sich oft schon auf der Schwelle zur Wohnung. Enge, dunkle Flure ohne Einrichtungskonzept wirken wenig einladend. Das Problem ist aber leichter erklärt als gelöst. Schließlich beanspruchen Jacken, Schuhe und Möbel bereits den größten Teil des Platzes für sich und lassen wenig Gestaltungsspielraum. Besonders hinderlich sind direkt hinter der Wohnungstür angebrachte Garderoben, die den Zugang zur Wohnung erschweren. Die Wohnungstür sollte sich komplett öffnen lassen, sodass man ungehindert eintreten kann. Gäste bekommen so signalisiert, dass sie willkommen sind.

Bei langen und schmalen Fluren sollte er nicht als Aufbewahrungsraum genutzt und möglichst wenig Möbel aufgestellt werden. Stattdessen sollte der Flur nur als Verkehrsweg genutzt und für eine Garderobe ein anderer Platz in der Wohnung gefunden werden.

Kein Grauen mehr vor Schlauchfluren

Bei einem langen und schmalen Flur wirken oft die Proportionen nicht stimmig, da die Decke im Verhältnis zur Grundfläche zu hoch oder zu niedrig ist. Tipp: An die Decke mehrere Pendelleuchten wie runde Japanballons aus Papier befestigen. Sie hängen die Decke in einem zu hoch wirkenden Flur optisch ab. Die gleiche Wirkung erzielt eine dunkel gestrichene Decke. In einem zu niedrig wirkenden Schlauchflur gleichen hingegen Deckenfluter die Optik aus. Auch ein im Vergleich zur Wandfarbe hellerer Deckenanstrich lässt den Raum höher erscheinen. Den Schlauch weiten verspiegelte Wände oder Schranktüren sowie Möbel im Farbton der Wand. Optisch verkürzen quer gemusterte Tapeten an der Stirnseite einen langen Flur.

Den Flur als normalen Raum nutzen

Wenn der Flur hingegen normale Ausmaße hat, können praktische Möbel ihn zu einem wahren Raumwunder machen. Er kann als zusätzlicher Raum in der Wohnung entdeckt und genutzt werden. Es wäre verschwendete Fläche, dort nur einen Schuhschrank und die Garderobe zu platzieren. Indirektes Licht, schöne kleine Möbel, kräftige Farben an den Wänden und auf dem Fußboden vermitteln eine gemütliche, wohnliche Atmosphäre. Nicht verzichtet werden sollte auf einen großen Spiegel, in welchem man sich vollständig erkennen kann. Beachtet werden sollte, dass er nicht direkt gegenüber der Eingangstür aufgestellt wird.

Persönlichkeit einbringen

Foto: david hughes-stock.adobe.com
Foto: david hughes-stock.adobe.com

Die persönliche Note bekommt der Flur aber erst durch Kleinigkeiten wie Bilder, Blumen, Lampen oder Dekostücke. Die Gegenstände sollten sorgfältig nach den eigenen Wünschen und Vorlieben ausgewählt werden. Weniger ist dabei oft mehr. Dabei entscheidet jeder selbst, was er preisgeben will. Bedacht werden sollte, dass den Flur nicht nur Freunde und Bekannte zu sehen bekommen, sondern auch Postboten, Nachbarn und andere Personen.

Licht wirkt wahre Wunder

Große Effekte lassen sich mit dem richtigen Licht erreichen. Ideal ist blendarmes, weiches und schattenfreies Licht wie von LED-Leuchten mit 2700 bis 3000 Kelvin. Vor allem die Garderobe sollte so beleuchtet sein, dass besonders die Farben der Kleidung gut zu erkennen sind. Kleine Flure bekommen mehr Weite, wenn an der Decke schwenkbare Downlights bzw. Spots angebracht werden, die die Wände anstrahlen. Lange Flure erscheinen kürzer, wenn quer zur Laufrichtung Lichtstrahler installiert werden, die die Garderobe oder andere Objekte betonen.

Die richtigen Farben wählen

Ein kleiner Flur kann mit viel Licht und hellen Farben größer erscheinen. Ein guter Trick ist, für Wände, Türen und eventuell auch Einbaumöbel dieselbe helle Farbe zu wählen. So wird insgesamt eine großzügige Wirkung erzielt. Auf Muster und auffällige Strukturputze oder -tapeten sollte weitgehend verzichtet werden, denn sie wirken zu unruhig. Spiegelflächen dagegen lassen den Raum großzügiger wirken. dpa/Tamara Keller

SCHMUTZSCHLEUSE FÜR FAMILIEN MIT KINDERN

Für den Parkettboden sind sie gefährlich: Kleine Steinchen können das Holz zerkratzen. Auch Sand, der mit ins Haus getragen wird, wirkt wie Schmirgelpapier. Es ist ratsam, insbesondere bei Familien mit Kindern, eine Schmutzschleuse einzurichten. Eine Fläche, die sechs bis acht Schritte hinter der Haustür umfasst, sollte mit Gitterrosten, Gummiprofilen oder Fußmatten aus Kokos oder Sisal belegt sein. Man sollte nicht die Möglichkeit haben, diese Fläche zu übergehen. Bis zu 80 Prozent des Schmutzes kann so abgefangen werden.