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Warm eingekleidet

Fassadendämmung senkt den Energieverbrauch und erhöht den Wohnkomfort.

Warm eingekleidet

Foto: schulzfoto - stock.adobe.com

27.05.2023

Die Fassade ist nicht nur das Aushängeschild eines Gebäudes, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle für die Energieeffizienz und den Komfort im Inneren. Eine gute Fassadendämmung kann dabei helfen, den Energieverbrauch zu senken und das Raumklima zu verbessern. Wie gut das eine oder andere Material Kälte draußen und Wärme drinnen hält und was es sonst noch so kann, um Behaglichkeit, Gesundheit und kostengünstiges Wohnen auf einen Nenner zu bringen, ist unterschiedlich.

Wie arbeitet welche Konstruktion?

In Fachkreisen ist Fassadendämmung das Synonym für Außendämmung. Dabei werden Außenwände eines Gebäudes über Dämmstoffe thermisch isoliert - damit Heizenergie und Wärme im Winter drin- und Hitze im Sommer draußen bleibt. Je nach Haus, Standort, individuellen Vorlieben und Budget kann aktuell zwischen dreierlei Bauarten gewählt werden. Beim besonders unkomplizierten, effizienten und entsprechend beliebten Wärmedämmverbundsystem werden Dämmstoffplatten direkt auf der Außenwand angebracht und mit speziell abgestimmtem Mörtel verputzt. Falls schon zweischalige Wände vorhanden sind und die Fassade optisch nicht verändert werden darf, kann über Kern- und Einblasdämmung Material mittendrin installiert werden. Am aufwendigsten und kostenintensivsten ist die hinterlüftete Vorhangfassade: Hier wird eine Unterkonstruktion aus Holz oder Alu-Profilen an der Hauswand befestigt. Der Dämmstoff wird in die Zwischenräume gefüllt und die Außenverkleidung wiederum danach auf  der Unterkonstruktion montiert. Hinterlüftet deswegen, weil bei der Montage ein Luftspalt zwischen Dämmung und Verkleidung freigelassen wird.

Welcher Stoff offeriert synthetischen Schutz?

Eine Frage der Durchlässigkeit: Als Dämmstoffe gelten Materialien, deren Wärmeleitstufe kleiner ist als 0,1 Watt pro Meter mal Kelvin. Der Wärmedurchgangskoeffizient oder U-Wert wiederum gibt die Wärmemenge an, die durch einen Quadratmeter des Bauteiles wegfließt, wenn der Unterschied zwischen innen und außen genau ein Kelvin beträgt. Je kleiner der Wert, desto besser die Dämmung. Synthetische, mineralische und natürliche Dämmstoffe bringen solche Leistungen. Bei den synthetischen kommen aktuell am häufigsten Hartschaumstoffe wie zum Beispiel EPS, also Styropor, zum Einsatz - die Dämmwirkung entsteht primär durch eingeschlossene Luft. Synthetische Dämmstoffe sind preisgünstig und eignen sich besonders fürs Wärmeverbundsystem. Der Vorteil außerdem: Dämmstoffe auf Erdölbasis gelten als besonders robust, sodass Mikroorganismen nicht angreifen können. Und: Das Material verrottet auch dann nicht, wenn es ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist.

Welche mineralischen Möglichkeiten gibt es?

Mineralische Dämmstoffe können aus Kunststoff oder auch aus natürlichen Materialien wie Sand, Kalk und Stein bestehen - bekanntestes Beispiel ist die Mineralwolle: Im Herstellungsprozess wird sie eingeschmolzen und im folgenden Verfahren zerfasert und wiederum zu Vliesen oder Matten zusammengesetzt. Ebenfalls im Einsatz: Lavagestein, das zerkleinert, kurzzeitig erhitzt und damit aufgebläht wird. Als mineralisch gelten noch Schaumglasschotter, Perlite, SLS 20, Kalziumsilikatplatten und Mineralfaser. Aber Achtung: Nicht alle sind für die Außendämmung geeignet. Glaswolle und Steinwolle gelten als mineralische Favoriten, sind fassadenmäßig am besten zu verarbeiten und offerieren zusätzlich Schutz vor Schimmel und Ungeziefer.

Wie geht natürlich oder naturnah?

Gesund für Mensch und Natur: Ökologische Dämmstoffe entsprechen dem wachsenden Wunsch rund ums unschädliche Wohnen für alle Beteiligten. Auch hier ist inzwischen eine ganze Palette an nachwachsenden Rohstoffen zu haben, die den hohen Anforderungen des Wärmeschutzes entsprechen und gleichzeitig auch eine Verlängerung des natürlichen CO2-Kreislaufes offerieren. Lediglich bei extremer Beanspruchung können - so Fachleute - die naturnahen Materialien noch nicht ganz mithalten. Und auch hier gilt: Für Fassadendämmung eignen sich nicht alle. Holzfaser-Dämmstoffe zum Beispiel funktionieren. Aus Nadelholzabfällen werden entweder Platten gepresst oder die Holzfasern lose als Einblas-Dämmung verwendet. Welcher Stoff wohin passt und wo noch Brandschutz-Regeln oder Förderchancen zu finden sind: Immer Profis fragen. Die haben den Überblick und leisten beim heiklen Thema sichere und eventuell förderfähige Qualitätsarbeit. Annette Gropp

FASSADENDÄMMUNG

▪ spart bis zu 19 Prozent Heizenergie
▪ vermeidet in 40 Jahren circa 35 Tonnen CO2
▪ steigert Wohnkomfort plus Wert des Gebäudes
▪ schützt vor Kälte, Hitze, Lärm, Feuchteschäden und Schimmel
▪ ist Pflicht, wenn mehr als zehn Prozent der Fassade erneuert werden ▪ wird gefördert durch staatliche Zuschüsse und Kredite

Quelle: www.co2online.de