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Schlüssel zu einem nachhaltigen Zuhause

Die energetische Sanierung des Daches ist eine Investition, die sich lohnt.

Schlüssel zu einem nachhaltigen Zuhause

Mit der Aufsparrendämmung lässt sich der Wärmeverlust besonders effektiv eindämmen. Sie ist bei Bestandsgebäuden aber recht aufwendig und daher eher bei Neubauten verbreitet. FOTOS: DPA

08.06.2024

In der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz immer mehr in den Vordergrund treten, spielt die energetische Sanierung von Gebäuden eine zentrale Rolle. „Es sind Einsparungen ab 50 Prozent des vorherigen Energiebedarfs drin“, sagt Alexander Steinfeldt, Sprecher der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur (dpa). Schafft ein Gebäude den Passivhausstandard, seien es sogar 100 Prozent. Aber die Maßnahmen dafür sind teuer - oft zu teuer. Vor allem zu teuer, um mehrere Punkte oder gar alles auf einmal anzugehen. Aber wo fängt man dann am besten an? Die Antwort kann von Haus zu Haus anders ausfallen. Trotzdem gibt es grundsätzlich eine ideale Reihenfolge für die energetische Sanierung: Erst Dach und Fassade dämmen, dann die Heizung erneuern. Ein besonderes Augenmerk verdient das Dach, da dort signifikant hohe Wärmeverluste auftreten können - laut Experten 15 bis 30 Prozent. Eine fachgerecht durchgeführte Dachsanierung kann nicht nur die Heizkosten deutlich senken. Sie sorgt im Sommer dafür, dass sich das Haus nicht zu stark aufheizt, verbessert den Wohnkomfort und steigert den Wert der Immobilie.

Die Zwischensparrendämmung ist leicht umzusetzen und deshalb gerade bei der Nachrüstung älterer Gebäude beliebt.
Die Zwischensparrendämmung ist leicht umzusetzen und deshalb gerade bei der Nachrüstung älterer Gebäude beliebt.

Möglichkeiten der Dachdämmung

Es gibt verschiedene Ansätze, um ein Dach energetisch zu sanieren. Die Auswahl der Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich unterscheidet man für ein gängiges Steildach aber diese vier Möglichkeiten:

Die Aufsparrendämmung wird direkt auf den Dachsparren angebracht und bietet die Möglichkeit, eine durchgehende Dämmschicht ohne Wärmebrücken zu installieren. Sie ist sehr effektiv, allerdings auch kostenintensiv, weil dafür das gesamte Dach abgedeckt und wieder eingedeckt werden muss.

Die Zwischensparrendämmung ist besonders bei der Nachrüstung älterer Gebäude beliebt, da sie vergleichsweise einfach umzusetzen ist. Sie dämmt gut und verbraucht keinen Wohnraum.

Bei der Untersparrendämmung wird eine zusätzliche Dämmschicht unter den Sparren angebracht. Oft wird diese in Kombination mit der Zwischensparrendämmung eingesetzt, um die Dämmwirkung zu optimieren. Je dicker aber die Untersparrendämmung, desto mehr potenzieller Wohnraum geht verloren.

Eine einfache Dämmung der obersten Geschossdecke ist ausreichend, wenn der Dachboden nicht bewohnt oder nur als Abstellraum genutzt wird. Sie ist preiswert und die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) lassen sich ohne großen Aufwand erreichen.

Verschiedene Materialien

Das richtige Dämmmaterial fürs Dach zu finden, ist nicht schwer: Vorgeschriebene Herstellerangaben geben jeweils Aufschluss über Wasserdampfdiffusionswiderstand, Wärmeleitfähigkeit, Baustoffklasse und Brandschutzverhalten. Das sind die gängigsten Materialien: Zu den anorganischen Dämmstoffen zählen Mineralwollen wie Steinwolle oder Glaswolle. Als Platten oder Rollen lassen sich diese leicht verlegen und sind bei fast allen Dämmvarianten verwendbar. Sicherheitsvorteil: Beide Materialien sind nicht brennbar. Meist als Hartschaumplatten erhältlich, zählen Polystyrol und Polyurethan (Hartschaum auf Erdöl-Basis) zu den meist verbauten Dämmstoffen. Die energetische Dämmwirkung ist gut, die Verarbeitung gestaltet sich einfach, der sommerliche Hitzeschutz gilt aber als suboptimal. Naturdämmstoffe bestehen beispielsweise aus Holzfasern oder auch aus Schafswolle, Kokos, Hanf oder Flachs. Aber auch Recyclingmaterial wie Zellulose aus Altpapier zählt dazu. Die Dämmwirkung ist hier sehr unterschiedlich, nicht alle Materialien sind für den Einsatz bei der Dachsanierung geeignet. Oft werden sie in Kombination mit anderen Materialien verarbeitet.

Kombination mit anderen Baumaßnahmen

Wer eine energetische Dachsanierung durchführen möchte, sollte sich auch überlegen, ob er diese nicht mit weiteren Modernisierungsmaßnahmen kombiniert. Denn das ist kostengünstiger als zwei zeitlich voneinander getrennte Sanierungen.

Wie bereits erwähnt, kann es auch sein, dass man zur Dämmung verpflichtet ist. Das GEG schreibt einen Mindestwärmeschutz für das Dach oder die oberste Geschossdecke vor. Wenn dieser nicht besteht, muss der Besitzer sanieren, außer wenn er schon länger als seit 2002 in seinem Haus wohnt. Dann hat er Bestandsschutz. Die Sanierungspflicht entsteht erst dann, wenn er sein Haus verkauft oder vererbt. Wer andererseits also gerade ein Haus gekauft oder geerbt hat, das den Mindestwärmeschutz nicht erfüllt, muss innerhalb von zwei Jahren nach Eigentumsübergang das Dach oder die oberste Geschossdecke dämmen.

Auswirkungen auf den Marktwert der Immobilie

In Deutschland ist die Vorlage eines Energieausweises beim Verkauf oder der Vermietung von Immobilien gesetzlich vorgeschrieben. Ein guter Wert in diesem Ausweis steigert nicht nur die Attraktivität der Immobilie, sondern unter Umständen auch den Marktwert. Wie das Portal finanztip.de schreibt, hat die Wohnraumstudie des Baufinanzierers Interhyp im vergangenen Jahr ergeben, dass sich 64 Prozent der befragten Kaufinteressenten gegen eine unsanierte Bestandsimmobilie entscheiden würden. Das erklärt auch, warum der Preis für unsanierte Häuser laut einer Auswertung der Interhyp am stärksten fällt. Die energetische Sanierung des Daches ist also eine lohnenswerte Investition.
red/dpa