Mit dem Auto sicher durch den Winter
Die Wintermonate stehen vor der Tür und damit die schwierigste Jahreszeit für Autofahrer und ihre Fahrzeuge. Eine gute Vorbereitung ist das A und O, um die heikelsten Witterungsbedingungen zu entschärfen.
Winterreifen aufziehen
Vermutlich denken die meisten bei diesem Thema zuerst an den Reifenwechsel und das aus gutem Grund, tragen Winterreifen doch maßgeblich zur Sicherheit beim Fahren bei. Bei Matsch, Eis und Schnee sind sie sogar Pflicht. Die Monate Oktober und November bieten sich für das Aufziehen der Winterräder an. Dabei sollte man darauf achten, dass diese noch eine Profiltiefe über vier Millimeter besitzen.
Alle Lichter checken
Wenn die Tage immer kürzer werden, finden viele Fahrten im Dunkeln statt. Darum ist eine gute Beleuchtung besonders wichtig. Autofahrer sollten daher dringend überprüfen, ob alle Leuchtmittel am Auto noch funktionieren. Dazu muss man kein Experte sein. Es reicht bereits, das Abblendlicht und die Warnblinker einzuschalten, um bei einem Rundgang ums Auto erste mögliche Defekte zu entdecken. Um die weiteren Lichter wie Brems-, Rückfahr- und Fernlicht, Schlussleuchte, Nebelscheinwerfer und Co. zu überprüfen, zieht man am besten eine zweite Person hinzu, die sich vor und hinter dem Auto platziert, während man selbst die entsprechenden Leuchten ein- und ausschaltet.
Scheinwerfer einstellen lassen
Ist ein Leuchtmittel defekt, muss dieses umgehend ersetzt werden. Das kann man je nach Automodell und Können selbst machen oder die Werkstatt seines Vertrauens damit beauftragen. Werden Abblend-, Fern- oder Nebellicht mit neuen Lampen ausgestattet, müssen diese Scheinwerfer anschließend von einer Fachkraft korrekt eingestellt werden, damit sie nicht blenden oder an Reichweite verlieren.
Für gute Sicht sorgen
Nicht nur die richtige Beleuchtung ist wichtig für gute Sichtverhältnisse, auch saubere Fenster sind dafür Voraussetzung. Darum ist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt, die Scheiben von innen und außen gründlich zu reinigen. Auch die Scheibenwischer sollten in diese Putzaktion miteinbezogen und bei Verschleiß ausgetauscht werden, um störende Schlieren zu vermeiden. Beschlagene Scheiben wiederum wird man durch den Einsatz von Heizung, Gebläse und Klimaanlage wieder los. Ins Scheibenwischwasser gehört ein spezieller Winterreiniger, der nicht nur für Durchblick sorgt, sondern auch dafür, dass Wasser und Spritzdüsen nicht einfrieren.
An den Frostschutz denken
Apropos Frostschutz: Auch den Kühlerfrostschutz sollte man nicht vergessen, sonst droht schlimmstenfalls ein Motorschaden. Ein Frostschutz von mindestens-25 Grad Celsius sollte sichergestellt sein. Dies kann man an der Tankstelle oder in der Werkstatt leicht überprüfen.
Ebenfalls einfrieren können Türen, Heckklappe bzw. Kofferraumdeckel und Türschlösser. Um dem vorzubeugen, können die Dichtgummis mit speziellen Pflegemitteln oder Silikonölen behandelt werden. Für die Türschlösser eignet sich ein entsprechendes Universalspray oder - für den Notfall - Türschlossenteiser in Hand- oder Hosentasche.
Waschanlage besuchen
Um Lackschäden durch Nässe, Kälte und Streusalz möglichst gering zu halten, empfiehlt sich noch vor dem ersten Schnee ein Besuch in der Waschanlage, -straße oder dem SB-Waschplatz. Dabei sollte man seinem Fahrzeug eine Sonderbehandlung mit Politur und Wachs gönnen.
Die Batterie nicht vergessen
Der häufigste Pannengrund in der kalten Jahreszeit ist übrigens eine leere Autobatterie. Bevor es richtig kalt wird, sollte diese darum bei Bedarf noch einmal geladen oder gar ersetzt werden.
Eis und Schnee entfernen
Wer all diese Dinge im Vorfeld beachtet, ist bereits gut gerüstet. Doch ist der Winter erst einmal da, kommt es auf das richtige Verhalten des Fahrers an. Das fängt bereits vor dem Losfahren an: Um das Auto von Eis und Schnee zu befreien, sollte man vorab mehr Zeit für Arbeitsweg und Co. einplanen. Denn es reicht nicht aus, sich ein Sichtfenster in der Windschutzscheibe freizukratzen. Die Scheiben sollten für eine gute Rundumsicht komplett enteist und jeglicher Schnee vom Fahrzeug entfernt sein, um nachfolgende Autofahrer nicht durch herabfallende Schneebrocken zu gefährden. Auch Leuchten und Kennzeichen müssen von Schnee befreit werden.
Unverzichtbare Helfer
Eiskratzer und Besen gehören darum zur Standardausrüstung ins Winterauto und sollten immer griffbereit sein. Nützlich ist auch eine Frontscheibenabdeckung, um einerseits Arbeit beim morgendlichen Kratzen zu sparen und andererseits die empfindlichen Wischerblätter vor dem Anfrieren zu schützen. Auch eine warme Decke sollte im Auto vorhanden sein, falls es einmal zu längeren Wartezeiten durch zum Beispiel Stau oder Unfall kommt.
Fahrmanöver trainieren
Bei schwierigen Straßenverhältnissen kommt es dann nicht nur, aber zu einem großen Teil auf vorausschauendes Fahren und fahrerisches Können an. Bei Glätte gilt es, behutsam Gas zu geben und ruckartige Lenkbewegungen zu vermeiden. Kommt man dennoch ins Schleudern, heißt es: Fuß auf die Kupplung und leicht gegenlenken. Manchmal hilft jedoch nur noch eine Vollbremsung. Das richtige Verhalten in derartigen Gefahrensituationen lernt man am besten bei einem Fahrsicherheitstraining. jr
Gut zu wissen
Auch wenn es verlockend ist: Das Warmlaufenlassen des Motors im Stand ist verboten und es droht ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro, wenn man sich nicht daran hält.