Musikfestival
In wenigen Tagen ist es so weit: Mit großer Vorfreude und Begeisterung startet der Kissinger Sommer in seine 38. Saison. „Ich hab noch einen Koffer …“ lautet das Thema des diesjährigen Festivals, dem dritten von Intendant Alexander Steinbeis, das vom 21. Juni bis 21. Juli 2024 stattfindet. Im Zentrum des Festivalprogramms steht Berlin – die Hauptstadt, deren Bewohner seit dem 19. Jahrhundert gern nach Bad Kissingen pilgerten, um dort Erholung und Genesung zu finden.
Große Orchester
Herausragende Orchestergastspiele bilden auch im Festivaljahr 2024 die Basis des Konzertsommers: Dazu gehören das BBC Symphony Orchestra (Sakari Oramo) zum Festivalauftakt und die Bamberger Symphoniker (Edward Gardner, Krzysztof Urbański). Aus München reisen das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Sir Simon Rattle) und die Münchner Philharmoniker (Paolo Bortolameolli) an, aus der Hauptstadt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (Tugan Sokhiev) und viele weitere – darunter auch herausragende Solisten wie Martin Helmchen und Lucas und Arthur Jussen.
Hochkarätig sind auch die weltklasse Kammermusikprogramme des diesjährigen Festivals. Prominent besetzt, ist die Berliner Kleinkunstszene ebenso zu Gast wie die elegante, leichte Muse: Highlight ist Barrie Koskys Inszenierung von Oscar Straus „Operette“. Unter anderem kommt Katharine Mehrling mit Liedern aus der Berliner Zeit Kurt Weills, der Chansonier Tim Fischer geht auf die Suche nach dem Glück und „die letzte lebende Diseuse“ Désirée Nick widmet sich den Grandes Dames des Kabaretts. Lieder und Balladen präsentieren der Bariton Konstantin Krimmel und sein Klavierbegleiter Ammiel Bushakewitz, die traditionelle „Kissinger LiederWerkstatt“ stellt in zwei Konzerten beliebte Kunstlieder sechs spannenden Auftragswerken gegenüber.
Zwei Konzertgottesdienste mit C. Ph. E. Bachs Magnificat und Haydns „Theresienmesse“ begleiten auch in diesem Jahr das Festival. Zum ersten Mal steht zudem eine Tanzmatinée auf dem Programm.
Der Schauspieler Thomas Thieme liest aus Biographien, Memoiren und Briefwechseln von Otto von Bismarck, seine Kollegin Martina Gedeck führt als Erzählerin durch Mendelssohns „Ein Sommernachtstraum“.
Techno, Jazz und Stummfilm
Der Kissinger Sommer hält auch jenseits der klassischen Musik Angebote für ein breites, lokales und junges Publikum parat. Eine Premiere ist diesmal House Verbot – Rave@Kurtheater, eine lange Nacht mit knallharten Techno-Beats und hochkarätigen Berliner DJs: Dark Dezire, Haffenloher, Ida Scheppert, T-Mon und DJ Calzone 150 sorgen für die beste Party der Stadt und verwandeln die Bühne des Kurtheaters in einen Dancefloor. Auch Jazzfans kommen 2024 wieder auf ihre Kosten. Der legendäre Berliner Stummfilm „Sinfonie der Großstadt“ von Walter Ruttmann (1927) ist mit der originalen Salonorchestermusik mit der Staatsbad Philharmonie Kissingen zu erleben.
Das Vorprogramm
Zehn Prélude-Konzerte werden von Mitgliedern der gastierenden Symphonieorchester und Chören sowie lokalen Kissinger Ensembles gestaltet. Sie bieten an den Wochenenden um 18 Uhr auf verschiedenen Plätzen der Stadt einen kostenfreien und entspannten Open-Air-Auftakt zu den Festivalabenden. Der dritte Kissinger „Symphonic Mob“ lädt begeisterte Amateurmusiker und -sänger ein, gemeinsam mit Dirigent Sakari Oramo und dem BBC Symphony Orchestra Highlights von Brahms, Grieg, Prokofjew und Wagner zu musizieren. Die Puppenphilharmonie Berlin gestaltet erneut ein Kinderkonzert.
Intendant Alexander Steinbeis trifft sich wieder jeden Samstagvormittag „Auf einen Kaffee mit...“ prominenten Künstlern zum Gespräch. Und die After-Concert-Lounge im Schmuckhof lädt schließlich an den Freitagen dazu ein, den Konzertabend im lauschigen Innenhof des Regentenbaus bei einem Schoppen Frankenwein entspannt ausklingen zu lassen.
Für die meisten Konzerte sind online und an den Vorverkaufsstellen noch Karten verfügbar, dennoch gilt es, schnell zu sein! Die Wochenendpakete ermöglichen Besuchern beim Ticketkauf ein wenig zu sparen. red
