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Der bienenfreundliche Garten

Schlaraffenland für Bienen, Schmetterlinge und Co. – ein Blütenbuffet gegen das Insektensterben und für das Auge

Der bienenfreundliche Garten

Mit Fassadenbegrünung schützt man das Gebäude vor Kälte und Wärme, aber auch für Umwelt, Klima und verschiedene Tierarten sind die Pflanzen ein Zugewinn. Foto: stock.adobe.com

12.08.2022

Das Artensterben ist seit Jahren eine ernsthafte Bedrohung, der Lebensraum für Insekten wird immer geringer. Wer einen eigenen Garten, Balkon oder eine Terrasse besitzt, kann aktiv mithelfen, für Insekten eine Nahrungsquelle, einen Brutort und einen Lebensraum gleichzeitig zu schaffen. Häufig wird bei der Gestaltung von Gärten, Grünflächen etc. ein schönes Erscheinungsbild über die insektenfreundlichkeit gestellt. Doch viele Blumen und Pflanzen sind hübsch anzusehen, schmackhaft und Insektenfreundlich zugleich.

Bienenfreundliche Pflanzen

Bienen bevorzugen heimische Pflanzen- und Blumenarten. Zu diesen sollten man greifen, wenn man sich dazu entscheidet, neue Gewächse zu kaufen. Zusätzlich sollten wilde Formen anstatt hybride Zuchtformen bevorzugt werden. Die natürlichen Zuchtformen sind zudem weniger schädlingsanfällig und robuster. Beim Kauf der Bio-Alternativen von Saatgut und Pflanzen tut man den Bienen, sowie der Umwelt ebenso etwas Gutes. Nach dem Winter sind die ersten Blüten im Frühling für die Bienen besonders wichtig. Zu den Frühblühern zählen Krokusse, Narzissen, Schneeglöckchen und Huflattich. Den Insekten sollten aber natürlich möglichst das ganze Jahr über ein nahrhaftes Blütenbuffet aus vielerlei Pflanzen zur Verfügung stehen.

Blumen, die von Bienen und anderen Insekten gerne an geflogen werden, sind beispielsweise Phazelie, Akelei, Ringelblume, Lupine, Borretsch, Vogelwicke und Lavendel. Als Sträucher bieten sich die Him- und Brombeere an. Weiterhin können weißer Senf und Schaumkraut, Kirsch- und Apfelbäume und Weiden gepflanzt werden. Im Gemüsebeet freuen sich Bienen und Co. besonders über Borretsch, Kürbisse, Gurken und Tomaten, sowie Möhren, Lauch und Zwiebeln. Die Beete sollten möglichst arten- und sortenreich bepflanzt werden, mit Pflanzen, die von Frühjahrbeginn bis in den späten Herbst hinein blühen. Im Kräutergarten wiederum sind Pfefferminze, Oregano, Thymian, Rosmarin aber auch Salbei und Kapuzinerkresse gerne gesehen.

Viele dieser Gewächse lassen sich auch super auf dem Balkon oder der Terrasse in Kräutertöpfen, Pflanzschalen, Blumentöpfen und ähnlichem anpflanzen. In größeren Blumenkästen können Wildblumenmischungen für einen farbenfrohen Anblick sorgen, bei denen den Insekten bei der Arbeit zugesehen werden kann.

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Blumen, wie die Phazelie, bieten Bienen und anderen Insekten ein schmackhaftes Nahrungsangebot. Foto: stock.adobe.com
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Begrünte Dächer und Fassaden können wie Klimaanlagen wirken. Fotos: stock.adobe.com

Wilde Ecken, Wildblumen und Insektentränken

Wer einen Rasen oder eine Wiese zur Verfügung hat, sollte nicht immer die gesamte Fläche mähen, sondern hier und da ein Fleck oder Streifen am Rand stehen lassen, was nicht gemäht und betreten wird. Im Garten sollten parallel dazu wilde Ecken unberührt der Natur überlassen werden. Diese Stellen eignen sich auch besonders gut, um Wildblumen anzupflanzen.

Insektenfreundliche Saatmischungen gibt es beispielsweise im Baumarkt, Supermarkt oder beim regionalen Gärtner. Aber auch hier stets auf die Herkunft achten und Bio- und regionale Produkte wählen. Sonnenblumen, Mandelröschen oder Kornblumen sind oftmals darin enthalten.

Auch Tiere haben Durst. An heißen Tagen ist besonders wichtig, Bienen, Hummel und Co. eine Möglichkeit zum Trinken aufzustellen. Dafür eignet sich beispielsweise schon eine flache Schale mit einem Stein oder Stückchen Holz, damit die Tiere wieder hinaus krabbeln können.

Dach- und Fassadenbepflanzung mit Dachwurz und Co.

Die Bepflanzung beziehungsweise Begrünung von Dächern und Fassaden ist eine gute Form des nachhaltigen Bauens. Besonders in Städten, in denen Grünflächen immer knapper werden – aber auch auf dem Land, kann man mit der Bepflanzung von Dächern einen wichtigen Bei trag für Umwelt. Klima und Luft leisten – und eine farbenfrohe Abwechslung zu dem tristen grau bieten sie darüber hinaus. Bevor man sich für eine Dachbepflanzung entscheidet, sollte jedoch ein Experte zu Rate gezogen werden, da sich nicht jedes Dach eignet.

Bepflanzt werden Dächer dann mit echten Überlebenskünstlern wie Sukkulenten, wie Dachwurz und Mauerpfeffer, verschiedenen Moosen, aber auch Flockenblumen, Roter Sonnenhut und Rittersporn gehören dazu. Die grünen Dächer speichern das Regenwasser und sorgen für frischen Sauerstoff. Für die Fassadenbegrünung haben sich Wilder Wein, Clematis und Efeu hervorragend für Mensch und Tier herausgestellt. Im Winter schützen die Pflanzen das Gebäude vor der Kälte, im Sommer vor der Wärme und Lebensraum, sowie Nahrungsquelle für Insekten bieten sie zudem. Auch Vögel fühlen sich darin wohl und bauen ihre Nester gerne in das wilde Gestrüpp. Tamara Keller

Pflanzen, die Bienen nichts nützen

- Forsythien
- Tulpen
- Rosen
- Magnolien
- Pfingstrose
- Geranien
- Flieder
- Lebensbäume
- Bauernhortensien
- Rotklee