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Den Code entschlüsseln 

Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche benötigen individuelle Förderung.

Den Code entschlüsseln 

Das Lesenlernen ist nicht für jedes Kind einfach. Es erfordert viel Übung und Konzentration. FOTO: DJD/STUDIENKREIS

21.02.2022

Wenn Erstklässler das Lesen und Schreiben lernen, ist die Schrift für sie erstmal wie ein Code aus vielen unbekannten Symbolen. Schritt für Schritt entziffern die Kinder den Code und verinnerlichen ihn. Schülern und Schülerinnen mit einer Lese- Rechtschreibschwäche, auch als Legasthenie bekannt, fällt genau das aber sehr schwer. Sie können die Zeichen nicht in der üblichen Art und Weise entschlüsseln.Eine Lese-Rechtschreibschwäche kommt nicht selten vor: Bei einer Umfrage des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkulie unter 632 Eltern gaben 60,67 Prozent der Befragten an, dass ihr Sohn oder ihre Tochter eine anerkannte Legasthenie hat, weitere 13,99 Prozent sind so wohl von einer Lese-Rechtschreibschwäche als auch von einer Rechenschwäche betroffen. An der Umfrage haben vorwiegend Eltern teilgenommen, deren Kinder bereits auf Legasthenie und/oder Dyskalkulie getestet wurden. Nur bei gut zehn Prozent der Kinder lag zu dem Zeitpunkt der Umfrage noch keine Diagnose vor. Die meisten Antworten kamen von Mamas und Papas, deren Kinder die 3. bis 9. Klasse besuchen.

Wie können Eltern Unterstützung bieten?

Für das Vorliegen einer Legasthenie gibt es mehrere Anzeichen. Unter anderem schreibt das Kind ungewöhnlich viele Wörter falsch, auch in unterschiedlichen Varianten. Es verwechselt Buchstabenfolgen oder lässt beim Schreiben teilweise ganze Silben weg. Beim Lesen rät es eher die Wörter, als dass es sie wirklich sinnvoll entziffern kann.

Förderung findet oft außerhalb der Schule statt Mit der Unterstützung der von einer Lese- Rechtschreibschwäche betroffenen Kinder in öffentlichen Schulen sind die befragten Eltern insgesamt eher unzufrieden. Mehr als die Hälfte geben an, dass die Jungen und Mädchen mit Unterstützungsbedarf bislang keine schulische Förderung erhalten haben.

55,28 Prozent der Kinder werden außerschulisch gefördert, unter anderem bei Nachhilfeinstituten. In gut 67 Prozent der Fälle wird diese Hilfe von den Eltern selbst finanziert.

Der Schwerpunkt professioneller Vorgehensweise liegt auf einer sorgfältigen Schwächenanalyse durch wissenschaftlich fundierte Tests und einer darauf aufbauenden individuellen Weiterarbeit mit geschulten Lerntherapeuten. djd