In der Bahnhofstraße 32 erstrahlt der Nebau der Neuapostolische Kirchengemeinde Coburg nun in leuchtendem Goldgelb. Dieser wurde nach fast zwei Jahren Bauzeit am 27. Juni eingeweiht – wegen der aktuellen Pandemie-Situation zunächst nur mit geladenen Ehrengästen. Der große Festakt soll nachgeholt werden, sobald es die Verhältnisse gestatteten.
Pläne für den Neubau
Bereits im Jahr 2017 wurde beschlossen, das längst nicht mehr zeitgemäße Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen. Über einen Standortwechsel wurde zwar nachgedacht, da aber kein geeignetes Grundstück zu finden war, blieb das Gotteshaus dort, wo es sich seit 1953 befindet. Das neue Gebäude sollte zum einen gottesdienliche Versammlungsstätte, zum anderen ein Gemeindehaus sein. Nun sind mit den flexibel nutzbaren Mehrzweckräumen vielfältige Aktivitäten des Gemeindelebens möglich.
Bauphase und Design
Insgesamt 22 Monate dauerte die Bauzeit für das moderne Gebäude. Planung und Bauleitung hatte das Architekturbüro „umarchitekt“ aus Bamberg übernommen. Als Leitgedanken für den Entwurf des neuen Kirchengebäudes standen laut Neuapostolischer Kirche (NAK) die beiden Aufgaben im Mittelpunkt, die Wahrnehmung der Kirche im Stadtraum zu verstärken und ein offenes Zentrum für religiöses Leben zu schaffen.
Durch die goldgelbe Fassadenfarbe sticht das Gotteshaus nun aus dem Straßenbild hervor. Auch die klaren geometrischen Formen heben sich deutlich von den benachbarten Villen ab.
Die sakrale Bedeutung des Ortes werde betont, heißt es in der Beschreibung der NAK. Der Haupteingang öffnet sich, wie schon beim vorherigen Gebäude, zur Bahnhofstraße – eine einladende Geste hin zur Stadt. Gleichzeitig biete der Neubau Intimität für Gottesdienste und weitere religiöse Veranstaltungen. Der neue Kirchenvorplatz vor dem Haupteingang diene als Treffpunkt, an dem die Besucher ankommen und sich sammeln können, bevor sie das Kirchengebäude betreten, beschreibt die NAK.
Die Innenraumgestaltung
Der Haupteingang, über den die Kirchenbesucher das Gebäude barrierefrei erreichen, führt direkt in ein zweigeschossiges Foyer, das durch große Fensterflächen mit Tageslicht durchflutet wird. Auf geradem Weg werden die Besucher unter der Orgelempore hindurch in den Kirchensaal geleitet. „Dies ist der größte und wichtigste Raum im Gebäude, in dem Gottesdienste gefeiert, Sakramente gespendet und Segenshandlungen durchgeführt werden.“Den zentralen Punkt im Kirchensaal bildet der Altar.
Geschichte der NAK Coburg
Die Neuapostolische Kirche Coburg besteht seit dem Jahr 1926. Auf einem Ruinengrundstück in der Bahnhofstraße entstand schließlich 1953 das erste Kirchengebäude. Nach einem Hochwasser in den 1980erJahren behielt das Gebäude Feuchtigkeitsschäden zurück. Im Jahr 1987 wurde es generalsaniert, doch die Schwachpunkte wie die Raumaufteilung und die fehlende Barrierefreiheit blieben. So entschied sich die NAK für den Abriss des alten Gebäudes und für einen jetzt fertiggestellten Neubau. Ulrike Nauer/red