AItersbedingt, durch einen Unfall oder eine Krankheit: Gründe, warum Menschen einen Pflegedienst benötigen oder in eine ziehen, gibt es Pflegeeinrichtung viele. Wenn man selbst, die eigenen Eltern oder der Partner dauerhaft oder vorübergehend auf professionelle Pflege angewiesen ist, möchte sicherlich jeder die bestmöglichen Fachkräfte an seiner Seite wissen.
Doch den richtigen Pflegedienst oder das passende Pflegeheim zu finden, ist gar nicht so einfach, denn es gibt zahlreiche unterschiedliche Anbieter - vom Pflegeheim mit 24-Stunden-Betreuung über die Kurzzeitpflege bis hin zum ambulanten Pflegedienst, der täglich ein Mal oder öfter vorbeikommt. Vergleichen lohnt sich, denn neben den angebotenen Leistungen muss auch das Bauchgefühl passen.
Ein Vorgespräch mit dem Dienstleister ist dabei immens wichtig, um nicht nur den Umfang der Pflegeleistungen abzuklären, sondern auch um zu sehen, ob die Chemie stimmt. Vorab sollte genau aufgelistet werden, wobei der Patient Hilfe benötigt. Das ist zum Beispiel die Körperpflege, Hilfe bei verschiedenen Dingen im Haushalt bis hin zu medizinischer Behandlung wie die Gabe von Medikamenten oder das Versorgen von Wunden. Hier gibt es zahlreiche Punkte, die im Vorfeld unbedingt besprochen werden sollten.
Gute Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient
Wichtig ist zum Beispiel, dass die Pflege mehr oder weniger immer vom gleichen Personal übernommen wird, geht es doch um sehr private und intime Aufgaben. So fällt es dem zu pflegenden Patienten leichter, diese von vertrauten und bekannten Personen erledigen zu lassen, zu denen er einen Bezug aufbauen konnte. Wechseln die Pfleger ständig, gelingt dies kaum. Ebenso sollte man abklären, ob ein Wechsel möglich ist, sollte die Chemie zwischen Patient und Pfleger doch mal nicht stimmen.
Gutes Pflegepersonal achtet zudem auch auf die ganz individuellen Gewohnheiten der Patienten, denn schon Kleinigkeiten können das Wohlbefinden im Alter oder bei einer Erkrankung immens steigern. Das fängt bereits beim Frühstück an, ob Kaffee oder Tee bevorzugt wird, geht weiter bei der Raumtemperatur bis hin zu besonderen Wünschen bei der Tagesgestaltung.
Ein guter Pflegedienst beziehungsweise Pflegeheim punktet auch mit transparenten Kosten. Im Pflegevertrag wird genau aufgelistet, welche Leistungen gebucht wurden und was für diese berechnet wird. Lassen Sie sich am besten auch gleich aufzeigen, welche Beträge eventuell durch einen Pflegegrad abgefangen werden können und welche Leistungen noch privat gezahlt werden müssen. Denn auch das Finanzielle sollte im Vorfeld genau geplant werden, damit es hinterher nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt.
Was auf jeden Fall abgefragt werden sollte, ist die Qualifikation der eingesetzten Pflegekräfte. Werden nur gut ausgebildete Fachkräfte, die erfahren mit der Pflege von Senioren oder von Krankheit betroffenen Personen sind, eingesetzt? Wichtig ist dies zum Beispiel besonders bei der Gabe von wichtigen Medikamenten, der Versorgung von Wunden und anderen medizinischen Aufgaben.
Ein Qualitätsmerkmal ist außerdem der Prüfbericht des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, bei dem stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen bewertet werden. So werden mögliche Missstände frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Verbesserung vorgeschlagen. Die Qualitätsberichte für Pflegeheime sind in fünf Bereiche unterteilt. Dabei wird beispielsweise die Unterstützung bei der Mobilität und Selbstversorgung, bei der Bewältigung von krankheits- und therapiebedingten Anforderungen und Belastungen, Hilfe bei der Gestaltung des Alltagslebens und der sozialen Kontakte sowie die Unterstützung in besonderen Bedarfs- und Versorgungssituationen bewertet. Auch die Begleitung sterbender Heimbewohner und ihrer Angehörigen wird in die Bewertung miteinbezogen. Die Qualitätsberichte mit allen Informationen über die Pflegeeinrichtung sowie dem Datum der Bewertung und der Art der Prüfung sind für jedermann frei einsehbar. Lisa Müller
