Der Winter hat sich in der Region zuletzt mehrmals zurückgemeldet. Aber jetzt ist es höchste Zeit, das Auto vom Salz zu befreien, nach möglichen Schäden zu schauen und es auf den Frühling vorzubereiten. Wenn die Tage länger werden, kommt der Schmutz ans Licht. Er sitzt in Rinnen und Winkeln, an den Innenseiten von Türen und Klappen sowie vor allem am Unterboden. Da Streusalz das Blech umso schneller rosten lässt, je wärmer es wird, sollte man mit einer gründlichen Reinigung jetzt nicht länger warten.
Minimum ist die Fahrt durch eine Waschanlage, ratsam dabei ein Programm mit Unterbodenwäsche - allerdings nur bei neueren Autos. Bei älteren Autos kann durch das Reinigen des Unterbodens Feuchtigkeit in Hohlräume eindringen, warnt der ADAC und empfiehlt die Kontrolle durch einen Fachmann: Auf der Hebebühne können nach der Wintersaison Schäden am Unterbodenschutz erkannt und ausgebessert werden.
Richtig gründlich wird die Reinigung bei einem Fahrzeugaufbereiter, der nach dem Reinigen die Aggregate auch gleich versiegelt und so nachhaltig gegen Korrosion schützt. Anschließend erfolgt die Kontrolle auf Lackschäden. Vor allem in Gegenden, in denen viel Splitt gestreut wird, lassen sich diese kaum vermeiden. Damit später keine Rostpickel entstehen, sollten die Schadstellen nun mit einem passenden Lackstift ausgetupft werden.
Ist der frische Lack gut durchgetrocknet, kann man anschließend das ganze Fahrzeug gut konservieren. Positiver Nebeneffekt: Insektenreste lassen sich im Sommer leichter entfernen. Bie große Mängeln im Lack sollte man nicht mehr selbst Hand anlegen: Die Experten der Werkstatt wissen in diesem Fall besser, wie das weitere Vorgehen ist.
Von O bis O (von Oktober bis Ostern) - so lautet die Faustformel für den Reifenwechsel. Es wird also langsam Zeit, die Winterräder gegen Sommerbereifung zu tauschen und einen Termin mit der Werkstatt zu machen. Und wer die Räder zuhause lagert, sollte jetzt die Profiltiefe messen. Zwar genügt dem Gesetzgeber ein Minimum von 1,6 Millimeter, aber wer den Sommer über Ruhe haben will und vielleicht auch eine große Urlaubsreise mit dem Auto plant, sollte noch mindestens vier Millimeter zur Verfügung haben und eventuell neue Reifen bald bestellen. Dies gilt erst recht für Nutzer von Ganzjahresreifen.
Achten sollte man auch auf Auswaschungen im Profil. Denn daran sind oftmals verschlissene Stoßdämpfer schuld. Als Fahrer merkt man das meistens gar nicht, weil der Verschleiß langsam voranschreitet. Auch die früher oft empfohlene Wipp-Probe funktioniert bei aktuellen Fahrzeugen nur noch bedingt, weil die für die höheren Gewichte erforderlichen harten Federn auf Druckproben von Hand kaum noch reagieren. Verlässliche Ergebnisse liefert nur ein Stoßdämpfertest in der Werkstatt, immer mehr Betriebe bieten diese Dienstleistung an.
Apropos Werkstatt: Wer sein Auto vom Profi frühlingsfit machen lässt, sollte auch gleich einen Blick auf Klimaanlage und Pollenfilter werfen lassen. Eine gut funktionierende Klimaanlage bringt Sicherheit beim Fahren. Alle zwei Jahre rät die Werkstatt zu einer Wartung. Auch deshalb, weil das System jährlich rund 15 Prozent Kältemittel verliert.
Besonders Allergiker wissen einen funktionierenden Pollenfilter zu schätzen. Dieser sollte jährlich, spätestens aber nach 15 000 Kilometern ausgetauscht werden. Besser noch sind Aktivkohlefilter, die zusätzlich Feinstaub und Ozon aus der Luft filtern.
Jürgen Scheibe
Nie ohne Vorwäsche
Wichtigster Grundsatz vor der Einfahrt in die Waschanlage: Nie ohne Vorwäsche. Sonst schieben die Waschbürsten den fest haftenden Schmutz über den Lack und verursachen tiefe Kratzer. Die ein bis zwei Euro für den Hochdruckreiniger sind also gut investiert. Aber Vorsicht: Näher als 30 Zentimeter sollte man nicht an reifen und Blech herangehen mit dem Hochdruckstrahl.