Noch bis in die 1980er Jahre sorgten Fenster fast ausschließlich für Tageslicht und Frischluft. Mittlerweile haben sich die Bauteile aber erstaunlich weiterentwickelt. „Früher waren Fenster eher kleinere Wandöffnungen, die mit heutigen großformatigen Konstruktionen kaum mehr vergleichbar sind“, erklärt Frank Lange, Geschäftsführer des Verbands Fenster und Fassade. „Die schlechte Wärmedämmung setzte den Fensterbauern damals Grenzen. Heute muss aber niemand mehr in einer Dunkelkammer wohnen. Moderne Fenster zeichnen sich durch viele Innovationen aus.“ Smart Home und AutomationDie smarte Technik von heute bietet drei zentrale Vorteile für das Eigenheim: Gesundheit mit Komfort, Sicherheit, Energiegewinnung. „So erfassen Sensoren alle relevanten Daten zu Raumtemperatur, CO2-Werte und Luftqualität und regulieren automatisch, wann die Fenster geöffnet und geschlossen werden sollten“, sagt Lange. Damit ist auf komfortable Weise immer für das richtige Maß an Sauerstoff und frischer Luft gesorgt.
Durch programmierbare Anwesenheitssimulationen können für mehr Sicherheit auch Lampen im Haus ein- oder ausgeschaltet werden, Fenster automatisch geschlossen und Rollläden herauf- oder heruntergefahren werden. Und Sensoren an Fenstern und Türen melden einen Einbruchversuch sofort aufs Smartphone.
„Zugleich helfen automatisierte Fenster dabei, den Energieverbrauch des Eigenheims so gering wie möglich zu halten“, weiß der Fensterexperte. „Im Herbst und Winter beispielsweisewerden die solaren Wärmegewinne durch das einfallende Sonnenlicht optimal genutzt und in die automatische Regelung der Heizungsventile einbezogen – erwärmt die Wintersonne einen Raum, reguliert das System automatisch die Heizung.“
Schaltbare Verglasungen
Für die warmen Sommermonate gibt es neben automatisierten Sonnenschutz durch Rollladen und Raffstore eine Innovation, die für kühle Räume sorgt. Sogenanntes schaltbares Glas besitzt die Fähigkeit, seine Transparenz zu ändern. Dies geschieht manuell per Fernbedienung oder automatisch. Man kann das Glas milchig, durchsichtig, dunkel oder farbig werden lassen. „Das Glas schützt auf diese Weise vor zu heißen Sonnenstrahlen“, so Lange. „Zusätzlich bleiben ungewünschte Blicke draußen.“
Weniger ist mehr: Vakuum-Isolierverglasung
Eine weitere Innovation im Fensterbau ist Vakuumisolierglas. Dieses zeichnet sich durch eine hoch wärmedämmende Verglasung aus, die zugleich leichter und deutlich dünner ist als Dreifachverglasungen. Der Trick: Bei einer Vakuumverglasung besteht der Hohlraum zwischen den Fenstergläsern aus einem Vakuum. In diesem luft- und gasfreien Raum fehlt das Trägermedium, das zwischen Innen- und Außenscheibe Wärme oder Schall transportiert.
„Vakuum-Isolierverglasungen bieten sich an, wenn man in den eigenen vier Wänden den optimalen Wärmeschutz bei schlanken Fensterprofilen haben möchte“, betont der VFF-Geschäftsführer Lange abschließend. „Darüber hinaus gibt es viele weitere innovative Lösungsansätze in der dynamischen transparenten Gebäudehülle: neue Öffnungsvarianten, effiziente Rahmenmaterialien, nachhaltige Produkt- und Fertigungsabläufe, Schallschutz sowie Digitalisierung. Zusammen mit Smart-Home-Anwendungen, automatisiertem Sonnenschutz und schaltbaren Verglasungen finden Bauherren alles, was sie von modernen Fenstern erwarten: offene, lichtdurchflutete Räume durch großflächige Verglasungen, digitale Anwendungen für bestmögliche Sicherheit vor Einbrechern sowie hocheffiziente Konstruktionen, die in Kombination mit solaren Gewinnen einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ VFF/FS
Fenster sind Profisache
Wenn Fenster nicht sachgemäß verarbeitet sind und unprofessionell verbaut werden, können durch Fugen und undichte Stellen unfreiwillige Lüftungskanäle entstehen. Deshalb das Thema Fenster niemals selbst angehen, sondern von A wie Auswahl über B wie Beratung bis Z wie Zuverlässigkeit alles den Profis überlassen.