Moderne Holzfeuerstätten sind beliebt. Aktuell sorgen in Deutschland rund elf Millionen Kachelöfen, Heizkamine und Kaminöfen für Wärme, Gemütlichkeit und Wohlbefinden. Und laut einer Studie der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA) planten 2020 hierzulande 540 000 Menschen die Modernisierung ihrer Heizanlagen mit Holzfeuerung in den nächsten zwei Jahren ein. Es ist damit weit mehr als nur ein Trend, beim Heizen auf Holz zu setzen, schreibt die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft e.V..Moderne,schadstoffarme und effiziente Öfen sind vielseitig und flexibel. Sie passen sich optisch und wärmetechnisch in jede Wohnumgebung ein – egal ob klassisch, puristisch, zeitlos oder modern. Erhältlich ist eine Vielzahl unterschiedlicher Größen, Formen, Designs und Oberflächenmaterialien, die natürlich mittlerweile auch dem Zeitgeist und wechselnden Trends unterworfen sind.Trends: Kaminofen, Kachelofen, GrundofenMan unterscheidet grob zwischen frei stehenden Kaminöfen sowie Kachel- und Grundöfen, die ins Mauerwerk eingebaut werden. Ein Kaminofen ist meist günstiger und platzsparender, ein Kachelofen ist hingegen größer und hat eingebaute Sitzbänke. Die Bauformen sind sehr vielfältig. „Aktueller Trend sind modern designte Kamine, in klaren Formen und schlichtem Weiß“, berichtet Michael Kozlowski von Hark, einem führenden Kaminofen-Hersteller. „Gegenläufig zu diesem Trend beobachten wir aber auch, dass Kamine mit alten Kachelformen, wie aus Omas Zeiten, aber mit hochmoderner Heiztechnik ausgestattet, ebenfalls sehr gefragt sind.“Je mehr man vom Feuer sieht, desto behaglicher und authentischer ist die Lagerfeuer-Atmosphäre, weshalb Öfen mit großen Sichtfenstern,zum Beispiel Panoramafenstern oder mit zwei- oder dreiseitigen Sichtfenstern bevorzugt werden.
Trends bei Heizkaminen
In Sachen Design ist der Trend zur großen Sichtscheibe für den unverstellten Blick ins lodernde Flammenspiel ungebrochen. Bevorzugt werden dabei neben zwei- und dreiseitig verglasten Heizkamin-Einsätzen vermehrt auch sogenannte Tunnelgeräte. Der Heizkamin wird dabei gerne als Raumteiler genutzt, so kann man von beiden Seiten den Blick in die Flammen genießen. Unter Umständen entstehen durch den individuellen Korpus des Heizkaminszwei in Funktion und Ambiente unterschiedliche Zimmer, die beide mit angenehmer Strahlungswärme versorgt werden. Denn der Vorteil der großen Sichtscheibe ist, dass die Wärmeabstrahlung über das Glas als milde Strahlungswärme auf den Menschen trifft.
Kesselgeräte und Aufsatzspeicher
Bei der gewünschten Strahlungswärme setzt auch der zweite Trend an, diesmal die Technik betreffend. So wünschen sich Hausbesitzer für ihren Heizkamin verstärkt den Einsatz von Speichertechnik. In den letzten Jahren haben sich die technischen Voraussetzungen für die Wärmespeicherung auch bei Heizkaminen kontinuierlich weiterentwickelt. In der aktuellen Saison sind vor allem Kesselgeräte für die zusätzliche Wassererwärmung und sogenannte Aufsatzspeicher aus keramischem Material gefragt. Letztere sorgen für eine Speicherung der Ofenwärme. Sie bieten sichtbaren Feuergenuss bei verzögerter, nachhaltiger Wärmeabgabe.
Und so funktioniert’s: Die heißen Rauchgase aus dem Brennraum werden durch die Spiralen im Inneren des Aufsatzspeichers gelenkt. Der lange Weg durch diese Spiralen und eine sehr gute Wärmeabgabe an die Speichermasse ermöglichen einen hohen Wirkungsgrad der Feuerstätte. Über den keramischen Speicher erfolgt dann zeitversetzt eine langfristige, gleichmäßige Abgabe der Wärme an den Aufstellraum.
Hypokaustanlagen
Auch der dritte Trend beim Heizkamin ist dem Bedürfnis nach lang andauernder, gleichmäßiger Wärmeabgabe, die eigentlich eher untypisch für Heizkamine ist, geschuldet. Denn die Ofenbauer errichten vermehrt sogenannte Hypokauste. Das sind reine Strahlungsöfen, in ihrer Funktion ähnlich den Grundkachelöfen. Die gesunde Strahlungswärme sorgt für wenig Luftverwirbelungen und eignet sich daher besonders gut für Allergiker. Bei Hypokaustanlagen staut sich die Wärme in der gemauerten Heizkammer und wird allmählich von den Schamotten des Ofenkörpers aufgenommen. Diese geben sie gleichmäßig und über einen langen Zeitraum an den Raum ab. Das Besondere daran: Trotz der hohen Hitzeentwicklung in der Heizkammer gibt die große Schamottefläche des Ofenkörpers die Wärme in angenehmer, wohltuender Form an den Raum und seine Bewohner ab.
Heizen mit einem Natursteinkamin
Der Natursteinkamin hat eine lange Tradition – und erstrahlt heute im modernen Look. Marmor, heller Sandstein oder Kalkstein werden als Verkleidung für den gesamten Kamin oder nur für die Sitzfläche bei Kachel- oder Grundöfen genutzt. Die Bearbeitung der Steine entscheidet über den Charakter des Kamins: Bossierte Steine für eine der Natur nachempfundene Sichtflächenstruktur haben eine rustikale Anmutung; geschliffene Steine ergeben einen edlen Look. Auch das Innenleben wurde moderner: Heute kommen Natursteinkamine mit modernen Heizeinsätzen auf den Markt.
Heißer Trend: Der Gas-Kamin
Gaskamine sind formschöner Lifestyle,sie verbinden das Beheizen des Wohnraums mit dem Wunsch nach höherem Wohnkomfort. Qualifizierte Ofen- und Luftheizungsbauer passen das Design an die Umgebung an, zur Auswahl stehen zahlreiche GasFeuerstätten.
Dazu zählen drehbare Kamine, Modelle mit einem großen Sichtfenster, frei stehende Kaminöfen mit einem Rundum-Flammenpanorama und viele andere Ausführungen. Zusätzlich kann ein Wärmetauscher beheizt werden, der Wasser für die Zentralheizung, zum Duschen oder Waschen erwärmt. Je nach Ausstattung und Größe erzielen Gaskamine Leistungen zwischen drei und acht Kilowatt (kW), der Wirkungsgrad beträgt bei geschlossenen Verbrennungssystemen rund 75 Prozent. Damit liegt eine behagliche Wärme im Raum, die Heizung kann öfter mal ausgelassen werden. red