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Schön, warm und legal

Gute Gründe für eine Einzelraumfeuerstätte gibt es genug! Was sich hinter dem sperrigen Namen verbirgt, erfahren Sie hier.

Schön, warm und legal

Für viele trägt ein Kamin zur Gemütlichkeit bei. FOTO: SILAS STEIN/DPA

29.09.2024

Ratgeber Bauen

Einzelraumfeuerstätte: Das klingt ungefähr so romantisch wie Ascheeimer! Damit gemeint ist aber das aktuell wohl heißeste Thema der Wohnraumwelt. Wer seinen alten Einzel-Heizer nachrüsten oder einen brandneuen installieren möchte, sollte sich gut informieren, welche gesetzlichen Vorschriften bestehen und wie es in puncto Nachhaltigkeit aussieht.

Einzelraumfeuerstätten sind dezentral. So definierte Brenn-Formate sind ausschließlich dafür da, einen einzelnen Raum oder einen begrenzten Bereich eines Wohnraumes zu beheizen. Und es gibt noch weitere wichtige Unterteilungen: Ein Kamin hat eine offene bzw. zu öffnende Feuerstelle und ist fest ins Mauerwerk installiert.

Ein Kaminofen dagegen ist als eigenständiges Format außerhalb der Wände verbaut und kann theoretisch flexibel verstellt werden. Das Feuer brennt immer hinter einer verschließbaren Glas- oder Metalltür. Natürlich gibt es Hybride: Offene Kamine, die in der Wand installiert sind und verschlossen werden können. Oder Kachelöfen, die ebenfalls räumliche Rand-Erscheinungen und Teil einer Mauer sein können.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit dem 1. Januar 2024 in Kraft ist, schränkt nur zentrale Heizungsanlagen ein, die noch mit fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl betrieben werden. Kamine, Kachelöfen, Kaminöfen und Co. sind ohnehin keine zentralen Anlagen – hier werden nur Kohlenmonoxid- und Feinstaub-Emissionen pro Kubikmeter reglementiert. Um die Gefahr von Schadstoffen für Umwelt und Gesundheit zu minimieren, tritt ab 2025 die nächste Stufe der Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) in Kraft. Einzelraumfeuerstätten wie Kamine, Kachelöfen & Co. werden dementsprechend daran gemessen, wie sie gebaut sind, wie große Räume sie im Verhältnis versorgen und ob sie die neuen Emissions-Richtwerte einhalten. Bei alten Öfen spielt es auch eine Rolle, ob sie gelegentlich oder ständig beheizt werden und wie viele schädliche Partikel sie in welchen Zeitspannen wohin blasen.

Obwohl die Übergangsfristen ab 21. Dezember vorbei sind, muss gecheckt werden: Wie alt im Detail, installiert in welchem wie großen Raum, beheizt wie oft und unter welchen Bedingungen: Sicherheitshalber hat der staatsvertretende und prüfende Kaminkehrer das letzte Wort. Falls was nicht passt, kann ein alter Ofen mit neuer Technik nachgerüstet werden. Und im Zweifelsfall darfs ein neuer sein. Feuer-(An)fänger haben nichts zu befürchten: Moderne Einzelfeuerstätten sind technisch fit, zertifiziert und dementsprechend schornsteinfeger- und zukunftstauglich.

Moderne Geräte sind mit sauberer Verbrennungstechnologie wie innovativer Brennraumgestaltung, elektronischer Abbrandsteuerung, Abgaskatalysatoren und Filtertechnik ausgestattet. Hersteller beschreiben neue Kamine und Öfen sogar als Grenzwert unterschreitend. Und was den Brennstoff selbst betrifft: Nicht nur unter Traditionalisten und Förstern gilt die Holzenergie als natürlichste und umweltfreundlichste Wärmequelle.


Weil beim Verbrennen in der Feuerstätte nur so viel vom Kohlenstoff freigesetzt wird, wie beim Wachsen und Leben von Bäumen gebunden wurde, macht das Holz bei der Natur keine Schulden: Es verbrennt CO2-neutral. Auch der regenerative Faktor ist Fakt: Der Energieträger stammt in Deutschland aus nachhaltig angelegter Forstwirtschaft. Dass mehr Holz nachwächst, als dem Wald entnommen wird ist verbrieftes Wachstum. Solche Nachhaltigkeit macht diese Art von Zukunft sicher. In deutschen Wäldern gibt es laut Expertenmeinung auf lange Sicht ausreichen Holz zum Heizen.

Wenn die Emissionen gezügelt sind, bleibt nur noch Wohlfühlen. Kamine, Kaminöfen und Kachelöfen strahlen und bestrahlen auf besonders gesunde Art. Sie offerieren einen hohen Anteil milder und langwelliger Infrarot Strahlungswärme – was Wohnraumspezialisten mit dem vitalitätsfördernden Anteil der Sonnenstrahlen vergleichen. Holzfeuer-Wärme dringt demnach in tiefere Hautschichten ein, was als besonders angenehm empfunden wird. Außerdem transportieren Öfen zusätzlich sinnliche mehrdimensionale Schönheit. Sichtbares Flammenspiel, hörbares Holzknistern und sanfter Feuerduft: Egal ob einzeln oder im Paket transportieren alle Phänomene Nestwärme, Wohnkomfort und Lebensqualität. Und das zusätzlich über unterschiedlichste Formen und Formate und auch über ganz kühle Designmöglichkeiten.

Natürlich kann man den Komplex Solofeuerstätten auch noch mehr aufdröseln: Neben Kaminen, Kaminöfen und Kachelöfen sind auch Einzelheizer wie Speicheröfen, Heizkamine und Pelletöfen zu haben. Das Grundprinzip ist immer dasselbe: In einem kleinen geschlossenen Feuerraum mit Scheitholz, Holzbriketts oder Pellets zündeln. Annette Gropp