Mit einer Bewerbung will man Werbung für sich, seine Fähigkeiten und Kompetenzen machen. Wer mit seiner Bewerbung erfolgreich sein will, muss aus der Konkurrenz positiv herausstechen. Doch wie funktioniert das?
Die Bundesagentur für Arbeit ist der Überzeugung, dass bei den meisten Arbeitgebern schon der erste Eindruck, den die eingereichten Bewerbungsunterlagen machen, darüber entscheidet, ob man die nächste Auswahlrunde erreicht. Man sollte sich also auf das konzentrieren, was für die jeweilige Stellenanzeige wichtig ist. Vor allem sollte man überzeugend darlegen, warum man sich für die ausgeschriebene Stelle eignet.
Auf die Wünsche des Arbeitgebers achten
In der Stellenanzeige erfährt man, wie man sich bewerben soll. Das ist zum Beispiel per E-Mail, Post oder auf einem firmeneigenen Bewerbungsportal möglich. Bei der Wahl des Bewerbungsweges sollte man sich dringend an die Wünsche des Arbeitgebers halten.
Die Bewerbung muss zudem klar strukturiert sein und darf keine Rechtschreibfehler oder formale Mängel enthalten. Am besten lässt man die fertigen Unterlagen von einer anderen Person gegenlesen.
Überzeugen kann man potenzielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auch mit einem persönlichen Anschreiben. Vorlagen eignen sich zwar als Inspirationsquelle, sollten aber in keinem Fall kopiert werden. Wer auf eigene Formulierungen achtet, hebt sich von Mitbewerbenden ab.
Tipps zum Anschreiben
Das Anschreiben sollte möglichst nicht mehr als eine DIN-A4-Seite umfassen. Man sollte darauf achten, dass Adresse und Kontaktperson stimmen. ,,Schreiben Sie, wie Sie auf das Jobangebot aufmerksam wurden: Beziehen Sie sich auf die Stellenanzeige, das Gespräch bei einer Job-Messe oder eine persönliche Empfehlung", empfiehlt die Arbeitsagentur. Vermeiden sollte man Konjunktive wie ,,würde" und „könnte". Besser ist eine aktive Sprache mit kurzen und treffenden Sätzen. Außerdem sollte man deutlich machen, warum man die richtige Besetzung für die Stelle ist. Hier kann man bereits seine fachlichen und persönlichen Qualifikationen aufzählen und einen möglichen Eintrittstermin nennen, wenn dies gewünscht ist.
Nun fehlt noch eine freundliche Schlussformulierung mit der Bitte, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Auf Gehaltswünsche sollte man nur dann eingehen, wenn es gefordert ist. Falls nicht, sollte dies im Vorstellungsgespräch geklärt werden.
Bei der Online-Bewerbung fügt man die gescannte Unterschrift in das Dokument ein. Für die Brief-Bewerbung unterschreibt man mit komplettem Vor- und Nachnamen.
Lebenslauf schreiben - so geht's
Der Lebenslauf sollte tabellarisch aufgebaut sein und höchstens zwei DIN-A4-Seiten umfassen. In Bezug auf die angestrebte Position sollte man sich auf das Wesentliche konzentrieren. Die Reihenfolge der genannten Stationen ist normalerweise zeitlich absteigend.
Diese Angaben sollten im Lebenslauf stehen:
- persönliche Angaben mit Foto
- Schulbildung
- falls vorhanden: Freiwilligen- und Wehrdienst
- Berufsausbildung, Studium
- beruflicher Werdegang einschließlich Praktika
- Fort- und Weiterbildungen
- besondere Kenntnisse und Fähigkeiten wie IT-Kenntnisse, Fremdsprachen, Soft Skills
Für den Lebenslauf empfiehlt sich ein professionelles Bewerbungsfoto. Wer die Bilder auch für Online-Netzwerke oder Stellenportale verwenden möchte, muss die Nutzungsrechte allerdings vorher mit dem Fotostudio klären.
In den Anlagen zum Lebenslauf sollte man seine Qualifikationen mit Zeugnissen, Zertifikaten oder Arbeitsproben nachweisen, allerdings nur solche, die für den Job notwendig sind. Außerdem sollte man sein letztes Schulzeugnis beziehungsweise Abschlusszeugnis beilegen. Bei langjähriger Berufserfahrung kann man - je nach Beruf - auch darauf verzichten. Auch Weiterbildungszertifikate und Seminarbescheinigungen sollte man nur beilegen, wenn sie für die betreffende Stelle relevant sind.
Kurzbewerbung und Kurzprofil
Eine Kurzbewerbung oder Kurzprofil ist vor allem bei Initiativbewerbungen und bei Aushilfs- oder Studentenjobs üblich. Der Lebenslauf kann sehr knapp gehalten werden und sollte höchstens eine DIN-A4-Seite lang sein.
Die No-Gos in der Bewerbung
Trotz unzähliger Bewerbungsratgeber, Bewerbungstrainings und anderen Möglichkeiten, sich zu informieren, werden in Bewerbungen häufig vermeidbare Fehler gemacht. Zu den No-Gos in der Bewerbung zählen aber nicht nur Rechtschreib- oder Grammatikfehler, sondern auch Fehler, die aus Bequemlichkeit oder Unkenntnis passieren.
Es gibt No-Gos in der Bewerbung, die bereits auffallen können, ehe ein Wort des Anschreibens oder Lebenslaufs gelesen wurde. Dazu gehört zum Beispiel die Nichtbeachtung des vom Unternehmen gewünschten Bewerbungswegs. Man sollte also genau darauf achten, auf welche Weise man sich bewerben soll, welches Dateiformat bevorzugt wird und an welche Mailadresse die Unterlagen gehen sollen.
Gerade auf die Betreffzeile wird von Bewerbern oftmals wenig Wert gelegt. Diese wird schlicht vergessen, oder es wird nicht auf die korrekte Bezeichnung in der Stellenausschreibung Bezug genommen. Ebenso fatal ist es, wenn sich das Anschreiben nicht an den richtigen Ansprechpartner richtet.
Unvollständige gar das Vergessen len Dokumenten Anlagen oder von essenziel sind ebenfalls unverzeihliche No-Gos. Allerdings ist es auch nicht ratsam, durch einen zu großen Umfang negativ aufzufallen. Man sollte sich also auf die wichtigen Unterlagen beschränken.
Großspurigkeit kann schaden
Es ist nicht leicht, den richtigen Mittelweg aus Selbstsicherheit und Bescheidenheit zu finden. Formuliert man zu großspurig, gilt man schnell als überheblich. Schreibt man hingegen vorsichtig und in Konjunktiven, wirkt man zögerlich und unsicher. Tipp: Sachlich bleiben und nicht übertreiben!
Absolute No-Gos in einer Bewerbung sind außerdem abgedroschene Phrasen oder gar übernommene Texte aus Musterbewerbungen. Die kennt jeder Personaler in- und auswendig. JS
Gut zu wissen
Viele Firmen geben auf ihren Karriere-Webseiten Bewerbungstipps. Informieren Sie sich dort, worauf das jeweilige Unternehmen besonderen Wert legt.