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Baum- und Gehölzpflege

Herbstschnitt und -pflanzung vor den kalten Tagen

Baum- und Gehölzpflege

Bei Bäumen nicht zaghaft sein und besser mehr als weniger abschneiden. FOTO: STOCK.ADOBE.COM

24.09.2022

Damit Bäume, Sträucher und Co. lange leben, bedarf es etwas Pflege. Bevor die Gewächse den Winter über zurückfahren, gibt es einige Maßnahmen zu beachten, damit im Frühling wieder alles sprießen kann. Für Neuanpflanzungen ist der Herbst die richtige Jahreszeit. Auch hier gibt es noch ein paar Handgriffe zu tun, damit die Pflanzen von Beginn an gut gedeihen und den frostigen Winter überstehen.

Bäume zurückschneiden

Grundsätzlich ist die Hauptzeit für den Baumschnitt bereits vorüber. Die beste Zeit, um die meisten Bäume zu schneiden, ist im Januar und Februar bis hinein in den Frühling. Zu dieser Zeit tragen die Bäume noch keine Blätter und Früchte, so lassen sich Schäden besonders gut erkennen. Im Sommer und Spätsommer dagegen ist die Gesamtbeurteilung einfacher, da beispielsweise tote Äste, an welchen keine Blätter und Früchte mehr wachsen, zu sehen sind. Bäume, die stark treiben, wie Spalierobst beispielsweise, vertragen auch im Spätsommer noch einen Schnitt. Ebenso können Bäume, die stark blutungsgefährdet sind, jetzt geschnitten werden. Darunter fallen beispielsweise Walnuss- oder Ahornbäume und die Birke. Nun ist der Saftdruck nicht mehr so hoch und die Gefäße können sich schneller verschließen.

Viele Hobbygärtner mit dem Baumschnitt sind sich unsicher, haben Angst, dem Baum zu schaden und schneiden lieber weniger und seltener. Grundsätzlich sollte man beim Baumschnitt lieber öfter Hand anlegen, als die Bäume zu vernachlässigen. Ein starker Rückschnitt bedeutet starkes Wachstum und andersherum. Diese Devise sollte man sich grundsätzlich merken und beispielsweise bei Bäumen anwenden, deren Wachstum man fördern möchte. Je nach Baum darf gerne um ein Drittel der Trieblänge, teilweise, wie bei Obstbäumen, sogar um die Hälfte gestutzt werden. Beim Schnitt selbst sollten Totholz und kranke Zweige sowie zu dicht gewachsene Äste entfernt werden. Das Schnittgut eignet sich übrigens hervorragend, um damit einen Reisighaufen für Tiere anzulegen. Beim Schnitt auch gleichzeitig das faulige Obst, sogenannte Fruchtmumien, das nach der Ernte noch an den Ästen hängt, entfernen, damit Schimmelpilze keine Möglichkeit haben, sich auszubreiten.

Große Wunden versiegeln

Sollte auch bei anderen Gehölzen bis zum Herbst noch kein Rückschnitt erfolgt sein, man möchte aber dennoch Hand anlegen, sollte der Schnitt vor dem Frost erfolgen. Jeder Schnitt ist für eine Pflanze eine Wunde, die sie versucht, so schnell wie möglich zu verschließen, damit keine Pilze und andere Schädlinge eindringen können. Bei größeren Wunden ab circa fünf Zentimetern Durchmesser sollte ein Wundverschlussmittel, sogenannte „künstliche Rinde", zum Versiegeln verwendet werden. Die Paste wird auf den Schnitt aufgetragen und hilft dem Baum bei der Heilung. So lassen sich Frostschäden vermeiden.

Bei Rosen empfiehlt sich, die Fruchtkörper (Hagebutten) nach der Blüte abzuschneiden, damit sie sich aufs Wachstum konzentrieren. Einige Sorten blühen im September und teilweise bis in den frostigen Oktober hinein nochmals auf. Rosen also kontinuierlich zurückschneiden. Rote und weiße Johannisbeeren können auch im Spätherbst geschnitten werden.

Die ideale Pflanzzeit für Gehölze ist der Herbst. Generell haben Pflanzen dann witterungsbedingt mehr Wasser und können so schon Feinwurzeln bilden, damit sie für den Frühling gerüstet sind. Zu Beginn ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass die Pflanzen genug Wasser bekommen, wobei die Natur in den kälteren Monaten meist selbst vorsorgt. Auch Frühblüher wie Narzissen oder Stauden können nun gepflanzt werden. Die Stängel von bestehenden, abgeblühten winterharten Gartenpflanzen aber unbedingt stehen lassen und erst im Frühjahr entfernen, denn diese sind ein natürliches Insektenhotel. Tamara Keller