Bei einem Trauerfall steht die Welt der Hinterbliebenen auf dem Kopf – egal, ob sich der Tod durch lange Krankheit angekündigt hat oder plötzlich eingetreten ist. Neben dem Verarbeiten des schweren Abschieds gilt es dann jedoch auch, einen ganzen Berg organisatorischer Dinge in die Wege zu leiten, falls hier nicht schon der Verstorbene selbst zuvor entsprechend vorgesorgt hat. Doch das Wenigste muss man glücklicherweise allein stemmen, denn die Bestatter vor Ort helfen fachkundig und pietätvoll weiter. Darum sollte auch als eine der ersten Maßnahmen ein Anruf bei einem Bestattungsunternehmen erfolgen. Hier findet man rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche ein offenes Ohr und Unterstützung in der schweren Zeit.
Den richtigen Bestatter finden
Grundsätzlich herrscht freie Bestatterwahl und meist gibt es auch mehr als ein Bestattungsunternehmen vor Ort, was die Angelegenheit allerdings oft nicht gerade vereinfacht. Der Verband unabhängiger Bestatter empfiehlt, verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen. In die Entscheidungsfindung sollte nicht nur, aber vor allem auch das Bauchgefühl mit eingebunden werden, schließlich gibt man einen Familienangehörigen in fremde Hände. Vertrauen in das Gegenüber hat daher höchste Priorität und das kann nur bei einem persönlichen Gespräch entstehen.
Wichtig sind hierbei neben einem respektvollen Umgang eine gute Beratung und Offenheit, auch was die Preiskalkulation angeht. Natürlich kann man – wenn sonst alles passt – auch anhand des günstigsten Angebots wählen. Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass verschiedene Bestattungsformen auch unterschiedlich hohe Kosten verursachen. Es sollten daher immer nur gleiche Leistungen miteinander verglichen werden.
Doch nicht alle Bestatter bieten die ganze Palette an Bestattungsarten an. Sollte hier etwas Spezielles gewünscht sein, schränkt dies die Auswahl der Anbieter unter Umständen schon von selbst ein. Vorsicht jedoch vor unseriösen Angeboten, denn auch die gibt es leider vereinzelt. Wer sich unsicher ist, fragt lieber bei Familie, Freunden oder Bekannten nach Erfahrungswerten.
Den Tod bescheinigen lassen
Doch welche Schritte müssen eigentlich bis zur Beerdigung gegangen werden? Zunächst wird eine Todesbescheinigung ausgestellt. Falls zuhause gestorben wurde, ist hierfür der Hausarzt oder der ärztliche Notdienst zuständig. Falls der Tod im Krankenhaus, Senioren- oder Pflegeheim eingetreten ist, übernimmt die Verwaltung des Hauses die Verständigung des Arztes. Im Krankenhaus wird der Totenschein von dessen Verwaltung ausgestellt.
Wichtige Dokumente bereitstellen
Anschließend gilt es, die weiteren Angehörigen des Toten zu informieren und in einem nächsten Schritt wichtige Dokumente des Verstorbenen zusammenzustellen, die für die Bestattung benötigt werden. Diese sind: Personalausweis oder Reisepass, die eben schon genannte Todesbescheinigung, Rentennummer sowie Angaben zu betrieblichen Renten und nicht zuletzt sogenannte Personenstandsurkunden. Zu letzteren gehören bei Ledigen die Geburtsurkunde, bei Verheirateten die Heiratsurkunde, bei Geschiedenen die Heiratsurkunde und das Scheidungsurteil mit Rechtskraftvermerk und bei Verwitweten die Heiratsurkunde und Sterbeurkunde des Ehepartners.
Zusätzliche wichtige Papiere für den weiteren Ablauf sind – falls vorhanden – Testament, Erbvertrag bzw. der entsprechende Hinterlegungsschein und andere letztwillige Verfügungen sowie eventuelle Grabdokumente.
Den Rest macht der Bestatter
Sind alle wichtigen Dokumente beisammen und an den Bestatter übergeben, kann dieser sich um alles Weitere kümmern. Falls keine speziellen Verfügungen den Rahmen des Begräbnisses vorgeben, finden Hinterbliebene hier Beratung hinsichtlich der möglichen Bestattungsarten. Der Bestatter kümmert sich um die eventuell nötige Überführung des Verstorbenen, dessen hygienische Versorgung und Aufbahrung. Er erledigt auf Wunsch sämtliche Formalitäten und organisiert Bestattung und Trauerfeier – er vereinbart hierfür Termine, kümmert sich um Musik und Blumen und gibt Traueranzeigen für die örtlichen Zeitungen in Druck. Die Liste der kleinen und großen Aufgaben, welche Bestatter für trauernde Angehörige übernehmen können, ist lang und eine große Erleichterung in Momenten, die allein schon schwer genug sind. Jessica Rohrbach