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Hilfe fürs lädierte Auto

Karosserie- und Lackschäden sollte man am besten von Fachleuten beheben lassen

Hilfe fürs lädierte Auto

FOTO: INDUSTRIEBLICK - STOCK.ADOBE.COM

21.01.2023

Kleiner Unfall, großes Glück? Wenn keine Personen zu Schaden gekommen sind, scheint alles andere halb so wild. Trotzdem ist auch bei sogenannten Blechschäden sorgfältige Kontrolle angesagt - und immer akribische Reparatur. Erstens, weil hinter Minimal-Blessuren an Karosserie und Lack oft Kapriziöseres stecken kann. Und weil unprofessionelles Ausbessern nicht nur den Wert des Fahrzeuges noch mehr mindert, sondern Risiko birgt: Dass der Schaden optisch und sogar faktisch eskaliert.

Karosserie-Kapriolen

Bordstein, Zaun oder anderes Auto touchiert? Karosserieschäden sind auch in leichteren Varianten gar nicht so ohne. Zur Karosserie zählt in erster Linie der Fahrzeugrahmen, inzwischen aber auch alles andere rund um Heck- und Frontverkleidung, Kotflügel, Seitenwände, Stoßfänger und Spoiler. Sind Teile nur leicht angeschlagen, gibt es durchaus Therapieformen. Dass selbst Hand anlegen trotzdem keine gute Idee ist, liegt in der Natur der empfindlichen Dinge. Im Laienhaushalt fehlt es meistens an Fachwissen und Werkzeug. Professionell flicken oder doch Teile austauschen: Auch diese Entscheidung treffen Profis besser.

Rahmenbedingungen und Beulenpest

Gerade der Rahmen ist super sensibel. Allein der Schadens-Check bedarf echter Profis mit Profi-Werkzeug. Das Auto wird in der Richtbank eingespannt, per Mechanik und Lasertechnik vermessen und im Zweifelsfall gerichtet. Für jede Karosserie gibt es ein Datenblatt, das die jeweiligen Messpunkte und Werte vermerkt und sich präzise an Herstellerangaben orientiert.

Und was die Sache mit den Beulen in anderen Teilen betrifft: Mit Spezialwerkzeugen werden Dellen mit sanftem Druck von der Blechinnenseite heraus ausgebeult - hier kommen Saugnapf, Zugkraft und/oder Gummihammer zum Einsatz. Plus Feingefühl, Sachkenntnis, handwerkliches Geschick und ordentliches Licht.

Und Risse im Kunststofffänger? Sollten laut Experten wiederum mit einem Metallnetz überbrückt werden, damit das Bauteil seine Eigenstabilität wieder erhält. Spezialisten benennen aber auch Risiken solcher Flick-Techniken und wägen ab: Manchmal sind verwendete Kunststoffe schwierig oder gar nicht kleb- oder schweißbar. Bei längeren Rissen bleiben Strukturprobleme und dann ist ein Teile-Austausch nicht mehr zu vermeiden.

Wenn der Lack ab ist

Nur eine kleine böse Stelle? Klar gibt es filigrane Alternativen zum Lackieren von ganzen Bauteilen. Trotzdem gilt auch hier: Finger weg von Selbst-Maßnahmen. Klarlack, Metalliclack, Fülllack, Grundierung, Phosphat: Autolack ist komplexer als befürchtet und ein Schichten-Modell. Solange kleine Kratzer nur im Klarlack sind, lassen sie sich durch gründliches Polieren oder mit einem speziellen Kratzerentferner beseitigen. Sind allerdings tiefere Schichten betroffen, ist abschleifen, spachteln und lackieren angesagt. Weil vorher die zu lackierenden Teile gut gesäubert und entfettet werden und schwer zugängliche Bauteile eventuell vorher ausgebaut werden müssen, steigen Laien sinnvollerweise vorher aus. Und auch wenn Steinschläge ausbessern mit Lackstiften als vergleichsweise einfach gilt, werden Vorarbeiten mit Drahtbürste und Nacharbeiten mit Schleifpapier und Polier-Accessoires gerne an Profis delegiert: Handwerkliche Akribie und Geduld ist im Privatbereich rar und das Ergebnis in der Werkstatt besser.

Wer kann was?

Garantiefähigkeit sichern? Verkaufswert pflegen? Oder ohne Rücksicht auf Optik und Wertigkeit Sicherheit wiederherstellen? Hängt vom Schaden und von der Lebenssituation des Fahrzeughalters ab. Vom lädierten Rahmen über Beulen bis zum Lack: Es gibt wahlweise Einzel-Akteure oder All-in-One-Spezialisten, die professionelle Wiederherstellung leisten. Karosserie-Fachbetriebe kümmern sich ums Außenrum, Smart Repair-Profis performen Spot-Lackierung und Co. Allrounder wie Unfallinstandsetzungsbetriebe oder Vertragswerkstätten können im Zweifelsfall alles. Wer noch keinen Betrieb seines Vertrauens gefunden hat, kann bei der Suche auf Zertifizierungen schauen. Handwerksrollen-Eintrag, Tüv-Zertifikat, Dekra-Logo oder ISO-Label bestätigen Qualifikationen in wichtigen Bereichen. Annette Gropp