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So kommen Sie sicher ans Ziel

Autofahren im Winter kann zur Herausforderung werden: Das ist bei Dunkelheit und Glätte durch Eis und Schnee zu beachten

So kommen Sie sicher ans Ziel

Der gute alte Eiskratzer gehört bei frostigen Temperaturen zur Standardausrüstung eines jeden Autofahrers. Grundsätzlich gilt nämlich: vor Fahrtantritt muss man das Auto von Schnee und Eis befreien - ein kleines Sichtfenster freikratzen genügt in keinem Fall, und auch die Scheinwerfer und das Kennzeichen müssen schnee- und matschfrei sein. FOTO: ARCHIV

15.10.2022

Glatte Straßen, Matsch, Regen, Schnee und schlechte Sicht: Der Winter macht es Autofahrern schwer. Immer wieder werden Fahrer auch von Blitzeis überrascht. Dieses entsteht, wenn Wasser auf eine gefrorene Fahrbahn trifft. Das Wasser bildet dann sofort eine harte, glasige Eisschicht. Besonders an schattigen Orten oder auf Brücken ist die Gefahr von Blitzeis groß.

Fahren auf Winterstraßen

In Deutschland gilt Winterreifenpflicht. Sobald die Straßen vereist sind oder es schneit, muss das Auto wintertauglich ausgestattet sein. Neue Reifen haben zu Beginn meist eine Profiltiefe von acht Millimetern. In vielen Ländern müssen die Reifen eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern besitzen, allerdings empfiehlt der ADAC, Winterreifen schon bei vier Millimetern Profiltiefe zu ersetzen.

Um den Motor, die Wasserpumpe und den Zahnriemen nicht zu beschädigen, sollte man den Wagen nie mit gefrorenem Kühlwasser anlassen. Ob der Frostschutz noch ausreichend vorhanden ist, kann mit einer Kühlwasser-Spindel geprüft werden. Diese sollte mindestens minus 20 Grad anzeigen, ansonsten muss der Frostschutz erneuert werden. Als Faustregel gilt: Den Kühlwasserstand monatlich, den Frostschutz halbjährig überprüfen. Auch die Gummidichtungen an Karosserie und Türen sollten regelmäßig geprüft werden. Sind diese brüchig, können bei Kälte und Frost schnell Schäden entstehen. 

Grundsätzlich sollte man im Winter immer mehr Zeit einplanen und sich frühzeitig über die Wetter- und Straßenverhältnisse informieren. Noch vor Fahrtantritt muss man das Auto von Schnee und Eis befreien - ein kleines Sichtfenster freikratzen genügt in keinem Fall, und auch die Scheinwerfer und das Kennzeichen müssen schnee- und matschfrei sein. Verdreckte Scheinwerfer können mit 20 Euro, unleserliche Kennzeichen mit fünf Euro sanktioniert werden.

Das Anfahren benötigt im Winter mehr Geduld. Geringere Motordrehzahlen führen insgesamt zu mehr Haftung der Reifen. Sollten die Reifen also trotz sanftem und vorsichtigem Anfahren durchdrehen, empfiehlt es sich, mit mehr Gas im zweiten Gang anzufahren. Auch während der Fahrt kann früher in den nächsten Gang geschalten werden als sonst.

Wer häufig nur Kurzstrecken fährt, der sollte auch regelmäßig den Ölstand prüfen, denn wenn der Motor nicht richtig warm wird, kann sich im Öl Kraftstoff und Kondenswasser sammeln. Das beeinträchtigt die Schmierfähigkeit und erhöht den Verschleiß. Auf das Fahren mit Tempomat sollte in den Wintermonaten verzichtet werden, denn wenn der Fahrtregler durch die Bremsen deaktiviert wird, erhöht sich zusätzlich die Rutschgefahr.

Fahrverhalten anpassen

Im Winter sollte das Tagfahrlicht stets eingeschaltet sein, so ist das Fahrzeug auch bei Schneefall leichter erkennbar. Bei starken Sichtbehinderungen gilt in Deutschland darüber hinaus, dass auch tagsüber das Abblendlicht genutzt werden muss. Eine vorsichtige Fahrweise ist im Winter unerlässlich. Die Geschwindigkeit sollte reduziert, der Abstand zum Vordermann vergrößert werden. Ruckartige Lenkmanöver sollten grundsätzlich vermieden werden. Gerät man dennoch ins Schleudern, so kann man auf gerader Strecke auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Reagiert das Fahrzeug nicht mehr, hilft nur eine Vollbremsung. Stets zu beachten ist, dass der Bremsweg auf glatter Fahrbahn fünf Mal so lang sein kann wie auf trockenem Asphalt.

Gerät das Auto Fahrbahn ins Schleudern, so sollte das Bremspedal fest und nachhaltig betätigt werden. Wenn die Fahrbahn nicht geräumt ist, fährt man besser in frischem Schnee, statt in der Spur des Vorausfahrenden zu fahren. Der Schnee in der Fahrspur verdichtet sich schnell zu Eis und bietet dann weniger Haftung. Jessica Rus

Sicherheit gewinnen

Training: Wer sich bei Schnee und Eis unsicher fühlt, kann in Fahrsicherheitstrainings lernen, wie man das Auto auch auf glatter Straße unter Kontrolle behält. Solche Trainings, speziell für den Winter, werden von den Automobilclubs und diversen Fahrschulen angeboten.