Eine Feuerstelle im Haus verspricht Lagerfeuer-Romantik, nachhaltige Wärme und wohlige Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden. Abends, wenn es draußen kalt und dunkel ist, kann man es sich vor dem knisternden Feuer bequem machen oder sich mit einem Buch an den wärmenden Kachelofen setzen. Ob man sich am Ende für einen Kamin- oder Kachelofen entscheidet, ist weniger eine Frage des Geschmacks: Die Modelle unterscheiden sich in Kosten, der Installation und der Wirkung immens.Lang anhaltende Wärme dank KachelofenDer Kachelofen, auch Grund-, Strahlungs- oder Speicherofen genannt, erfüllt in erster Linie den Wunsch nach Wärme und weniger nach romantischem Feuerbetrachten. Jeder Kachelofen ist ein Unikat: Der Ofenbauer plant ihn individuell für jedes Haus und muss ihn aufgrund der massiven Bauweise vor Ort mauern. Das allein ist mit einem großen Aufwand verbunden und wirkt sich auch auf den Preis aus: Man sollte für einen Kachelofen mit etwa 10 000 Euro Anschaffungskosten rechnen, je nach Aufwand und Größe. Ein moderner Grundofen erfüllt alle energetischen Erwartungen und überzeugt mit maximaler Energieausbeute bei geringer Emission. Das liegt vor allem an der massiven Bauweise mit der tonnenschweren Masse aus Schamott und Keramik als Hitzespeicher. Der Kachelofen gibt die Hitze über mehrere Stunden in den Wohnraum ab, selbst wenn das Feuer nur noch eine glimmende Glut ist.
Mindestens einmal im Jahr muss der Kachelofen von einem Ofenbaumeister oder Hafner gereinigt werden. Dabei kontrolliert er dann die gesamte Anlage. Die Brennkammer und den Aschekasten sollte man selbst einmal pro Woche reinigen.
Offener Kamin, Heizkamin oder Kaminofen
Ein Kamin verbreitet vor allem eine romantische Atmosphäre. Man erlebt das Knacken des Holzes und das Flackern des Feuers ganz nah. Die Funktionsweise ist simpel: Man legt das Brennmaterial ein, brennt es ab und die Hitze wird nach außen abgegeben. Dabei gibt es bei Kaminen unterschiedliche Varianten: Man unterscheidet im Allgemeinen zwischen einemoffenen oder geschlossenen Kamin bzw. Heizkamin und einem Kaminofen. Die Unterschiede dabei sind nicht nur rein optischer Natur.
Der offene Kamin ist in die Wand integriert und direkt mit dem Rauchabzug verbunden. Durch die große, nicht verschließbare Kaminöffnung entzieht er dem Raum viel Sauerstoff. Aus diesem Grund sollte immer für ausreichende Außenluftzufuhr gesorgt sein.
Der Wirkungsgrad und das Emissionsverhalten des offenen Kamins sind deutlich schlechter als die eines Heizkamins, Kamin- oder Kachelofens, weswegen er nicht zum Dauerheizen geeignet ist.
Ein geschlossener Kamin bzw. Heizkamin hat einen verschließbaren Feuerraum mit Sichtfenster oder Panoramascheibe. Dadurch bietet er freien Blick auf das anheimelnde Flammenspiel. Im Gegensatz zum offenen Kamin braucht er nur die für den Brennvorgang nötige Luftzufuhr. Heizkamine zeichnen sich durch einen hohen Wirkungsgrad und schnelle Wärmeabgabe aus.
Kaminöfen wiederum sind durch ein Ofenrohr mit dem Rauchabzug verbunden und punkten mit einer leichten Installation. Ein Kaminofen ist bereits bei der Anlieferung fertig montiert und muss dann nur noch an den Schornstein angeschlossen werden. Hier ist natürlich der Preis ein großer Vorteil: Einige Modelle gibt es bereits für unter 1000 Euro, das Einbauen ist weitaus einfacher als das Errichten eines Kachelofens und kann im unteren dreistelligen Bereich mit Aufstellen und Anschluss berechnet werden. Darüber hinaus heizt der freistehende Kaminofen sehr schnell einen Raum ein. Doch wird nicht nachgelegt, kühlt sich der Raum ebenso schnell wieder ab.
Fazit
Kaminöfen sind eine günstige Variante für alle, die es nach einem langen Tag für eine gewisse Zeit warm und gemütlich haben wollen – und dabei prasselndes Feuer erleben wollen. Einen höheren Wirkungsgrad haben Heizkamine. Am effektivsten einheizen können Kachelöfen. Allerdings sind sie um einiges teurer und aufwendiger im Einbau. Lukas Pitule