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Keine Chance für Langfinger

Einbruchhemmende Fenster und Türen senken das Einbruchrisiko wirkungsvoll

Keine Chance für Langfinger

FOTO: BRIAN JACKSON-STOCK.ADOBE.COM

29.10.2022

Im vergangenen Jahr vermeldete die Statistik des Bundeskriminalamts über 50 000 Wohnungseinbrüche. Dabei entstanden bundesweit Schäden von rund 180 Millionen Euro. Wider Erwarten sind die Einbrecher allerdings nicht nur im Schutz der Dunkelheit zugange, sondern lassen sich auch tagsüber keine Gelegenheit entgehen, sich Zutritt zu fremden Wohnungen und Häusern zu verschaffen. Der Einbau von einbruchhemmenden Fenstern und Türen kann das Einbruchrisiko sehr wirkungsvoll senken – genau wie das Nachrüsten.

Keine Angriffsfläche

Viele handelsübliche Eingangstüren geben bereits unter dem Einfluss körperlicher Gewalt nach oder ermöglichen es Einbrechern, sich mit entsprechendem Werkzeug in Sekundenschnelle Zugang zu verschaffen. Die Wahl einer stabilen und sicheren Tür ist also unerlässlich.

Einbruchhemmende Türen werden in unterschiedliche Widerstandsklassen eingeteilt, die sich von RC1 bis RC6 erstrecken, wobei die Stabilität mit höherer Zahl zunimmt. Eine Tür gilt per Definition als „einbruchhemmend“, wenn sie dem Versuch, sich gewaltsam Zugang zu verschaffen, eine Zeitlang standhält. Im Regelfall schützen Türen mit dem Widerstand RC2 und RC3 bei häufig vorkommende Einbruchmethoden und sind im privaten Bereich ausreichend. Allerdings nur, wenn sie nach Anleitung des Herstellers fachgerecht eingebaut werden.

Auch eine mechanische Türsicherung kann dem Eindringen von Dieben aufgrund von typischen Schwachstellen wie anfälligen Schließblechen oder hervorstehenden Zylindern vorbeugen. Zudem sollten sowohl die Griffgarnitur als auch der Profilzylinder über Aufbohrschutz verfügen. Entscheidet man sich für ein Modell mit Glaseinsätzen, so sollten diese ebenfalls Sicherheitsstandards nach DIN beziehungsweise EN erfüllen.

Kein Schwachpunkt

Über 80 Prozent der Einbruchsversuche erfolgen über das Fenster. Und so vielfältig die Methoden der Täter auch sind, so vielfältig sind auch die Sicherungsmöglichkeiten. Darunter beispielsweise der Einsatz von einbruchsicherem Glas, das zwar bei roher Gewalteinwirkung zersplittert, sich aber nicht durchschlagen lässt. Das Aufhebeln der Fenster kann man präventiv mit der Installation von Pilzkopf-Beschlägen verhindern.

Auch die Widerstandsklassen der Fenster sind ähnlich wie bei Türen in RC1 bis RC6 unterteilt, die das Zusammenwirken der einzelnen Bauteile unter Gewalteinwirkung bewerten. Als Grundsatzempfehlung für den privaten Rahmen rät die Polizei zur Widerstandsklasse 2. Dabei ist die Montage durch Fachbetriebe unumgänglich, um das Fenster fest zu verankern und so den maximalen Einbruchschutz gewährleisten zu können.

Bei Kellerfenstern und Lichtschächten empfiehlt es sich, diese mit robusten Metallstäben oder Betongittern zu schützen und sie fest zu verankern. Auch stahl armierte Glasbausteine verfehlen ihre Wirkung nicht.

Besser spät als nie

Auch bei bereits vorhandenen Fenstern und Türen bestehen einige Möglichkeiten, sie durch verschiedene Nachrüstungsoptionen widerstandsfähiger zu machen. Der Fokus in Sachen Nachrüstung bei Eingangstüren sollte besonders auf Türrahmen, Schließblech und Türblatt gelegt werden. Der Türrahmen sollte fest mit dem Mauerwerk verbunden sein und die Schließbleche eine Materialstärke von drei Millimeter nicht unterschreiten. Auch ein stärkeres Schloss mit Bohrschutz kann Einbrecher abhalten.

Bei Fenstern besteht die Möglichkeit, einbruchhemmende Sicherheitsfolien anzubringen, die den Durchschlag verhindern. Zudem kann man die bereits angesprochenen Pilzkopf-Beschläge und andere mechanische Schutzmaßnahmen wie abschließbare Fenstergriffe oder Sicherheitsglas auch nachträglich an alten Fenstern installieren.

Es gibt also vielfältige Optionen, die eigenen vier Wände einbruchsicher zu machen. Grundsätzlich gilt, dass nachträglich angebrachten Alle Zusatzsicherungen sollten sinnvoll gewählt werden, in ihrer Wirkung aufeinander abgestimmt sein und möglichst von Fachleuten installiert werden. So haben Einbrecher keine Chance, und man kann sich zuhause sicher fühlen. Celine Schmidt

Schon gewusst?

Die Aufklärungsquote von Einbrüchen lag im Jahr 2021 bei 19,5 Prozent. Anders als der Name „Aufklärungsquote" vermuten lässt, beschreibt dies aber nicht die endgültig abgeschlossene Ermittlung. Wohnungseinbrüche, für die es mindestens einen Tatverdächtigen gibt, gelten bereits als aufgeklärt.