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Welche Kfz-Werkstatt darf es sein?

Worauf Sie bei der Werkstattwahl nach einem Unfall achten sollten

Welche Kfz-Werkstatt darf es sein?

FOTO: HEDGEHOG94 - STOCK.ADOBE.COM

19.11.2022

Während Sie diesen Text lesen, hat es irgendwo in Deutschland schon wieder gekracht: Alle zwölf Sekunden passiert laut ADAC hierzulande ein Unfall. Doch was ist jetzt zu tun? Worauf ist bei der Werkstattwahl zu achten?

Verursacher oder Geschädigter?

Ist ein Unfall mit daraus resultierendem Schaden passiert und wurden alle Verletzungen versorgt, dominiert oft eine Fragestellung die Gedanken aller Beteiligten: Wie läuft jetzt die Schadenregulierung ab? Der Geschädigte hat grundsätzlich das Recht, sich frei eine Werkstatt für die Reparatur seines Autos zu suchen, wenn der Unfall nicht selbst verschuldet ist. Die gegnerische Haftpflichtversicherung muss dann für die Reparaturkosten aufkommen und die Rechnung für die Schadensbehebung übernehmen. Die Werkstattwahl nach einem Unfall, an dem man nicht selbst die Schuld trägt, steht also jedem frei.

Anders sieht das allerdings aus, wenn man als Unfallteilnehmer mindestens eine Mitschuld trägt und somit die Teil- oder Vollkaskoversicherung bei den Reparaturkosten auf den Plan treten muss. Für diesen Fall können sich Versicherungsnehmer bei ihrer Versicherung gewöhnlich zwischen einer Werkstattbindung und freier Werkstattwahl entscheiden.

Freie Werkstattwahl oder Werkstattbindung?

Schließt man mit einer Kfz-Versicherung einen Vertrag mit Werkstattbindung ab, so muss das Auto in der Werkstatt repariert werden, die im Vertrag festgelegt ist. Das kann sowohl eine freie als auch eine Markenwerkstatt sein. Lässt man sein Auto trotz Werkstattbindung anderswo reparieren, muss man einen Teil der Kosten selbst tragen. Manche Versicherer verhängen auch eine Vertragsstrafe. Das heißt: Die vereinbarte Selbstbeteiligung steigt. Manchmal wird auch der gesamte Rabatt rückgängig gemacht.

Werkstattbindung: Welche Nachteile gibt es?

Nachteil: Man kann sich bei einem Schaden die Werkstatt nicht aussuchen. Meistens sind die Partnerwerkstätten der Versicherungen keine Markenwerkstätten, sondern freie Werkstätten. Diese arbeiten auf keinen Fall schlechter, allerdings verfügen sie manchmal nicht über das komplette Instrumentarium für alle Automarken. Wer in einer ländlichen Region wohnt, kann weitere Nachteile haben. So sollte man sich vorab informieren, wie gut das Werkstätten-Netzwerk der Versicherung ausgebaut ist. Ansonsten kann es sein, dass man weite Entfernungen auf sich nehmen muss. Auch sind längere Wartezeiten möglich, wenn es nur eine Partnerwerkstatt im Umkreis gibt.

Bei freier Wahl: Ab zum Fachbetrieb des Vertrauens

Ob massive Schäden oder kleine Macken - die Instandsetzung ist in jedem Fall Vertrauenssache. Ein typischer Karosserie-Fachbetrieb ist ein Allroundtalent und gleichzeitig ein Hightech-Profi. Er kennt sich mit allen Automarken aus und ist ein freier, markenunabhängiger Betrieb mit Schwerpunkt Karosserieinstandsetzung. Er kann aber auch ein markenabhängiges Autohaus sein - mit eigener Karosserie- oder Lackierabteilung. Vor allem bei größeren Lackarbeiten und dem Austausch von Karosserie oder Motorteilen kann es einige Tage dauern, bis sich der Fahrzeugbesitzer wieder hinters Steuer setzen kann. Viele Werkstätten bieten ihren Kunden in solchen Fällen einen Ersatzwagen an, für den man als Geschädigter die gegnerische Versicherung belangen kann. Pia Nowak/red