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Welterbe mit Höhen und Tiefen

Welterbe mit Höhen und Tiefen

Kammweg Erzgebirge Vogtland, Auersberg Foto: TVE/Dennis Stratmann

15.05.2022

Die Frage nach den Ursprüngen birgt ein besonderes Faszinosum. Im Erzgebirge gibt es darauf eine eindeutige Antwort: „Alles kommt vom Bergwerk her”. Seit Juli 2019 gehört die Montanregion Erzgebirge/ Krušnohorí zum UNESCO-Welterbe. Die ergiebigen Funde von Silber, Kobalt, Zinn, Eisen und Uran beeinflussen und prägen seit mehr als 850 Jahren das Leben in dieser grenzübergreifenden lebendigen Kulturlandschaft.

Bergstädte & Bergwerke

In Deutschland gibt es nirgendwo sonst so viele Sachzeugen des Bergbaus, faszinierende Bergstädte, imposante Sakralbauten und Kunstwerke mit bergmännischem Bezug wie im Erzgebirge. Neben bekannten Bergstädten wie Freiberg, Marienberg, Annaberg-Buchholz und Schneeberg mit ihren historischen Stadtkernen und zahlreichen Museen gibt es noch sehr sehenswerte Geheimtipps zum Träumen und Staunen. Auch in der Landschaft entdeckt man Spuren des Bergbaus auf Schritt und Tritt – vorbei an Stollenmundlöchern oder Haldenzügen, bei einem Rundgang durch die historischen Städte oder einem Besuch der Schatzkammern untertage. Dabei wird manch spannende Geschichte erzählt.

Innovationen & Traditionen

Der Erfindungsreichtum der erzgebirgischen Bergleute war schier unendlich und hat weltweit Bedeutung erlangt. Die Wäsche IV in Altenberg zeigt eindrucksvoll, wie das im Erzgebirge entwickelte Nasspochverfahren weltweit die Erzaufbereitung revolutioniert hat. In der Zinngrube Ehrenfriedersdorf wurde wegweisende Technik zur Hebung der Grubenwässer erfunden und ist heute als originalgetreuer Nachbau unter Tage immer noch in Aktion. Das Brauchtum der Bergleute ist auch heute noch allgegenwärtig – egal ob über- oder untertage. Das herzliche Glückauf zur Begrüßung ist der beste Beweis dafür.

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Luftbild Marienberg Foto: TVE/Uwe Meinhold

Aktiv im Welterbe

Mit ihren grenzübergreifenden 22 Bestandteilen und über 400 Einzelobjekten auf sächsischer und tschechischer Seite repräsentiert das UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/ Krušnohorí seit 2019 das bergbauhistorische Erbe der Region und die damit verbundenen einmaligen Kulturschätze.

Neben den Kulturschätzen und den Erlebnissen unter Tage ist es aber auch die beeindruckende Natur, die dieses Welterbe individuell und mit allen Sinnen erlebbar macht. Zahlreiche Wanderwege und Bergbaulehrpfade führen durch die vom Bergbau geformte Landschaft. Entlang der Wege hat man einmalige Ausblicke auf stolze Bergstädte und trifft auf außergewöhnliche Zeugen des Bergbaus.

Ausblicke & Einblicke

Besonders ist das Zusammenspiel von traumhaften Gebirgswiesen und historischen Bergstädten entlang des Rundwanderweges „W@nderbarer Silberberg”. Im Städtebund Silberberg geht es auf 97 Kilometern durch über 850 Jahre Bergbaugeschichte. Zu den Anfängen des Bergbaus im Erzgebirge führt der Rundweg zum „Hohen Forst” in Hartmannsdorf bei Kirchberg. Von hier aus startet auch der „Naturwanderweg zum Filzteich”. Hier lohnt sich bei gutem Wetter ein Abstecher ins Strandbad Filzteich. Wie wichtig und schwierig der Umgang mit Wasser für den Bergbau war zeigt eine Wanderung entlang des „Dittmannsdorfer und Dörnthaler Teichs mit Kunstgrabensystem”. Der Kunstgraben diente der Zuführung von Aufschlagwasser für den Freiberger Berg bau und gehört als technisches Denkmal ebenfalls zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge/Krušnohorí.

Wie tiefgreifend der Bergbau die Landschaft geprägt hat, zeigt der Bergbau- und Sanierungslehrpfad „Rund um Bad Schlema”. In einer weltweit einzigartigen Sanierung wurde hier die Landschaft nach 45 Jahren Uranberg bau rekultiviert. Die Geschichte wird eindrucksvoll im Museum Uranbergbau erzählt.

Mit allen Sinnen

Viele Lehrpfade und Wanderwege führen durch die vom Bergbau geprägte Landschaft. Unterwegs belohnen Sie großartige Panoramen. Die beeindruckende Erzgebirgsnatur macht das Welterbe individuell und mit allen Sinnen erlebbar.