Engel und Bergmann, Nussknacker und Räuchermann, Pyramide und Schwibbogen - im Erzgebirge sind sie zu Hause. Hier wurden sie geboren, hier leben sie bis heute. Mit kunstfertiger Hand aus einem Holzstück geformt. Mit feinfühligen Fingern aus zahllosen Einzelteilen zusammengefügt. Mit zartem Pinselstrich von Hand bemalt. Echt Erzgebirge - Holzkunst mit Herz Ⓡ. Das gibt es nur bei uns - original aus dem Erzgebirge.
Die meisten hölzernen Meisterstücke aus dem Erzgebirge sind gedrechselt, nicht geschnitzt. Span um Span schält der Drechsler mit seinem scharfen Eisen die Form aus dem Holz. Wie aus einem unscheinbaren Kantholz ein stattlicher Nussknacker wird, davon kann man sich in einer der zahlreichen Schauwerkstätten selbst ein Bild machen - das muss man mit eigenen Augen gesehen haben.
Die Menschen hinter dem meisterwerk
In vielen Werkstätten kann man die originalen Kunstwerke direkt von den Drechslern selbst kaufen - gibt es doch kaum etwas Schöneres, als den Menschen hinter einem Meisterwerk zu kennen. In Seiffen verzaubert gleich ein ganzes Dorf Besucher aus aller Welt mit etwa hundert Werkstätten und Geschäften für original Erzgebirgisches Kunsthandwerk®. Nicht nur zur Adventszeit ist das Spielzeugdorf eine Reise wert. Urig, echt und liebenswert.
Uraltes Handwerk am Ursprung erleben
Einige der uralten Handwerkstechniken, die im Erzgebirge bis heute gepflegt werden, wurden in diesem Landstrich erfunden - und nur hier kann man sie bis heute erleben. So wie das Spanbaumstechen und das Reifendrehen. Es ist faszinierend zu sehen, wie der Kunsthandwerker mit scharfer Klinge winzige Löckchen an einem Holzstab aufrollt, bis daraus ein Spanbaum entsteht. Oder wie der Reifendreher einen stammdicken Ring aus feuchtem Fichtenholz mit bloßem Auge so in Form bringt, dass er aus seinem Profil fünfzig kleine Holztiere abspalten kann. Die uralte Technik des Reifendrehens war vor 200 Jahren die erste Form der Serienfertigung, die dem weltweiten Siegeszug des Spielzeuglandes den Weg ebnete. Bis heute wird diese seltene Kunst hier gepflegt.
Wurzeln und Flügel aus Holz
Die Geschichte des Erzgebirgischen Kunsthandwerks reicht Jahrhunderte zurück in die Vergangenheit. Oft wurde sie mit dem Niedergang des Bergbaus in Verbindung gebracht - doch so einfach ist es nicht. Holz spielte in der Geschichte des Erzgebirges schon immer eine Rolle. Der Umgang damit liegt den Menschen im Blut. Die Mär vom armen Bergmann, der sich nach dem Erlöschen der Erzvorräte einen anderen Lebensunterhalt suchen musste und anfing zu schnitzen, ist zu kurz gegriffen. Wie es wirklich war, das erzählen im Erzgebirge zahlreiche liebevoll und geistreich gestaltete Ausstellungen - von urigen Dorf- und Heimatmuseen über das Spielzeug- und Freilichtmuseum in Seiffen bis hin zur weithin beachteten Manufaktur der Träume, die das Lebenswerk der Schweizer Sammlerin Erika Pohl-Ströher in einer hochkarätigen Inszenierung zur Schau stellt.
Traditionelles Handwerk mit Wertschätzung wahren
Das Handwerk im Erzgebirge hat weitaus mehr zu bieten als die weltbekannte Holzkunst: Büttenpapierschöpfen und Kunstguss, Zinngießen und Spitzenklöppeln, Schnitzkunst und Korbflechten sind nur einige Gewerke, die im Erzgebirge mit Lust und Liebe gepflegt werden. Annaberger Faltsterne bringen die Weihnachtszeit zum Leuchten. Und was wären die erzgebirgischen Räuchermännchen ohne die duftenden Räucherkerzen, die hier gleich in mehreren Manufakturen von Hand geknetet werden? Wer möchte, kann das in der HUSS Schauwerkstatt oder im Crottendorfer Räucherkerzenland sogar selbst ausprobieren - schwarze Finger inklusive.
Tourismusverband Erzgebirge e.V.
Adam-Ries-Straße 16
09456 Annaberg-Buchholz
Tel.: +49 (0) 3733 188 000 oder unter www.erzgebirgetourismus.de