Der Winter hat nicht nur schneebedeckte Pisten für Skifahrer und Snowboarder zu bieten. Fernab der überlaufenen Skigebiete gibt es eine Fülle von Aktivitäten, die man im Schnee auch abseits der Pisten erleben kann. Schon einmal Eisklettern, Eisangeln und Snowkiten ausprobiert? Wir stellen die ungewöhnlichen Winteraktivitäten vor.
Eisklettern
Wer bereits Erfahrung im Klettern hat, sollte die Möglichkeit nutzen und einmal das Eisklettern ausprobieren. Eisklettern ist eine spezielle Form des Bergsteigens, bei der Kletterer gefrorene Wasserfälle, Eiszapfen oder andere Eisformationen erklimmen. Diese faszinierende Sportart erfordert nicht nur Geschicklichkeit und Kraft, sondern auch eine spezielle Ausrüstung, um die anspruchsvollen Bedingungen des Eises zu bewältigen. Eiskletterer verwenden Eisäxte (Pickel), Steigeisen und doppellagige Eiskletterseile. Die Eisäxte werden verwendet, um Griffe und Tritte im Eis zu schlagen, während Steigeisen für die Füße zusätzlichen Halt bieten. Eisklettern ist in verschiedenen Regionen der Welt möglich, darunter Orte in den Alpen, den Rocky Mountains, in Skandinavien und anderen kalten Regionen mit geeigneten Eisformationen. Aber auch in Franken, beispielsweise die Fränkische Schweiz mit dem Klettergebiet Frankenjura ist eine reizvolle Karstlandschaft, die im Winter zahlreiche Möglichkeiten für Eiskletterer bietet.
TIPP: Eisklettern erfordert nicht nur eine spezielle Ausrüstung, sondern auch viel Erfahrung. Einsteiger nehmen am besten an einem geführten Kurs teil.
Eisangeln
Angler, die ihre Leidenschaft fürs Fischen auch in den Wintermonaten ausleben möchten, sollten das Eisangeln oder Eisfischen ausprobieren. Die meisten Eisangler bevorzugen gefrorene Seen, Teiche oder Flüsse mit klarem Wasser. Wichtig ist es natürlich, zunächst die Eisdicke zu überprüfen, um sicherzustellen, dass das Eis auch tragfähig ist. Zu Eisfischen werden ein Eisbohrer, eine Schaufel, ein Angeltisch, Angelruten und -rollen, Köder und vor allem dicke, warme Kleidung benötigt. Denn Eisangeln erfordert viel Geduld und Ausdauer. Das heißt: Lange sitzen und warten. Es gibt auch spezielle Eisangel-Ruten, diese sind oft kürzer und empfindlicher als normale Angelrouten, um die Sensibilität beim Erkennen von Bissen zu erhöhen. In Franken gibt es verschiedene Seen auf denen man im Winter Eisangeln betreiben kann, zum Beispiel auf dem Brombachsee, dem Rothsee und dem Altmühlsee. Ebenso können einige Flüssen in der Region, wie die Pegnitz und die Wiesent, im Winter zufrieren und bieten Gelegenheiten zum Angeln. Daneben gibt es zahlreiche Teiche und Weiher, in denen das Eisangeln erlaubt ist. Auch manche Forellenhöfe bieten die Möglichkeit zum Eisangeln an.
Snowkiten und Snowbiken
Snowkiten ist eine aufregende Wintersportart, bei der Kites (Drachen) verwendet werden, um auf Schnee oder gefrorenem Wasser zu gleiten, zu springen oder zu fahren. Ähnlich wie beim Kitesurfen auf Wasser basiert Snowkiten auf der Nutzung von Windkraft, um sich über den Schnee zu bewegen. Snowkiten erfordert einen Kite (oft ein Lenkdrachen), Kiteleinen, eine Kontrollbar oder einen Lenker, eine Leinenschlaufe und in einigen Fällen auch eine Snowboard- oder Skiausrüstung. Der Sport ist stark windabhängig, da die Zugkraft des Kites durch den Wind erzeugt wird. In Bayern ist Snowkiten in der Röhn, in Wallgau in Oberbayern oder in Freyung in Niederbayern möglich. Beim Snowbiken (auch bekannt als Skibob oder Skibike) wiederum wird ein spezielles Fahrrad verwendet, um auf verschneiten Pisten oder Hängen zu fahren. Diese Art des Wintersports kombiniert Elemente des Skifahrens und des Radfahrens. Ein Snowbike ist ein speziell konstruiertes Fahrrad, das für den Einsatz auf Schnee entwickelt wurde. Es besteht aus einem stabilen Rahmen, Skiern anstelle von Vorderrädern und manchmal auch einem einzelnen Skiblatt hinten. Anstelle von Pedalen gibt es auf den meisten Snowbikes Fußstützen, auf die der Fahrer seine Füße abstellen kann. Snowbike-Verleihs findet man in Bayerisch Eisenstein, Immenstadt im Allgäu und der Skiarena Silbersattel im thüringischen Steinach.
Schneeschuhwandern
Im Vergleich zu den anderen Aktivitäten hat Schneeschuhwandern den Vorteil, dass dazu keinerlei Vorkenntnisse erforderlich sind. Es ist einfach zu erlernen und absolut ungefährlich. Schneeschuhe sind flache Rahmen oder Plattformen, die unter den eigenen Schuhen befestigt werden. Sie sind so konzipiert, dass sie das Gewicht des Wanderers über eine größere Fläche verteilen, um das Einsinken in den Schnee zu minimieren und die Fortbewegung auf schneebedecktem Gelände zu erleichtern. Der Reiz des Schneeschuhwanderns liegt darin, abseits ausgetretener Pfade zu wandern und die Natur in ihrer winterlichen Pracht zu erleben. Während man durch verschneite Wälder stapft, kann man die Stille der Umgebung genießen und vielleicht sogar das eine oder andere Tier beobachten, das sich im Winter auf Futtersuche begibt. Es ist eine Aktivität, die sowohl für Einzelgänger als auch für Gruppen geeignet ist und ein unvergessliches Winterabenteuer verspricht. Sobald man im Schnee knöchel- bis knietief versinkt, ist eine Schneeschuhwanderung in allen Regionen Frankens möglich. Von Pulverschnee bis festere Konsistenz - das Allroundtalent ermöglicht das Wandern bei nahezu allen Schneeverhältnissen. Tamara Keller
Weitere Tipps für die kalte Jahreszeit
Winterfestivals: Einige Orte veranstalten auch im Winter Festivals mit Live-Musik, Feuerwerk und anderen Unterhaltungsangeboten.
Wintercamping: Wer abenteuerlustig ist, kann auch im Winter draußen übernachten. Wichtig ist, dass die Camping-Ausrüstung auch für kalte Temperaturen geeignet ist.
Schneemobilfahren: In einigen Regionen mit ausreichend Schnee kann man mit einem Schneemobil durch die verschneite Landschaft düsen.