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Mehr Wohnkomfort durch Schallschutz

So verbannen Sie den Alltagslärm mit guten Fenstern

Mehr Wohnkomfort durch Schallschutz

Kastenfenster bieten i.d.R. den höchsten Schutz vor Lärm von drauẞßen. FOTO: GEALAN

08.03.2024

Lärm ist heutzutage ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur auf Schnellstraßen, in Einflugschneisen oder entlang von Eisenbahnschienen auftritt, sondern nahezu überall. In städtischen Gebieten wird er hauptsächlich durch die zunehmende Anzahl von Autos und Lastwagen verursacht, deren Geräusche sich mit denen anderer Verkehrsmittel vermischen. Aber auch Veranstaltungen und Gastronomie können sowohl in städtischen als auch ländlichen Gebieten lästigen Lärm verursachen.

Selbst in dünn besiedelten Regionen ist die Lärmbelastung oft hoch, bedingt durch den zunehmenden Lieferverkehr und landwirtschaftliche Aktivitäten. Das Umweltbundesamt bestätigt eine Zunahme der Lärmquellen, darunter Laubbläser und Großevents. Moderne Schallschutzfenster bieten hier effektiven Schutz und tragen zu Gesundheit und Wohlbefinden bei, indem sie eine dauerhafte Ruhe und Erholung ermöglichen.

Scheibendicke und Co.

Je nach Bedarf bieten sich unterschiedliche Fenstertypen und Glasaufbauten an. Während die Standard-Doppel- oder Dreifach-Verglasung mit 4-millimeter-starken Scheiben arbeitet, sorgt schon eine Scheibendicke von sechs Millimetern für einen merklich schalldämpfenden Effekt. Die Verglasung wird für den Schallschutz dann asymmetrisch durchgeführt, das heißt die Scheiben haben unterschiedliche Dicken. Bereits mit relativ geringem Aufwand lässt sich auf diese Weise viel bewirken, erklären die Experten vom "Verband Fenster + Fassade“ (VFF). Für besonders hohe Schalldämmung sind allerdings deutlich dickere und auch asymmetrisch aufgebaute Scheiben oder andere Lösungen notwendig.

Die Schallschutzklassen

Moderne Fenster werden in sechs nach Schalldämmmaß gegliederte Schallschutzklassen eingeteilt, wobei höhere Klassen eine bessere Schalldämmung bieten.
• Klasse 1: 25 bis 29 dB
Klasse 2: 30 bis 34 dB,
Klasse 3: 35 bis 39 dB,
Klasse 4: 40 bis 44 dB,
Klasse 5: 45 bis 49 dB
Klasse 6: mehr als 50 dB.
Die Wahl der passenden Schallschutzklasse hängt einerseits von der Geräuschkulisse des Wohnumfelds und andererseits dem subjektiven Empfinden ab. Denn eine zu hohe Schalldämmung kann auch Nachteile haben, zum Beispiel ein schwierigeres Raumklima, unnötig hohe Kosten und ein Gefühl der Isolation. Für ordentliche Schallschutzfenster muss man natürlich etwas tiefer in die Tasche greifen. In der Regel kann man innerhalb der Schallschutzklasse 3 mit einem Aufpreis von circa 40 bis 50 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche rechnen, für Fenster der Klasse 5 liegt der Preis schon bei etwa 150 bis 200 Euro pro Quadratmeter. Wie bei energieeffizienten Fenstern gilt jedoch auch hier: Die Qualität der Schallschutzverglasung sollte im Vordergrund stehen.

So sieht ein Schallschutzfenster aus

Schallschutz wird erreicht durch deutlich dickere und auch asymmetrisch aufgebaute Isolierverglasungen. „Asymmetrie“ bedeutet, dass die herkömmliche Isolierverglasung asymmetrisch ausgeführt wird, nämlich so, dass die Fensterscheiben unterschiedlich dick sind. Besonders effektiv gegen Lärm sind ergänzend auch Schallschutzfolien, die im Glas verarbeitet werden. Die Dichtungen im Fensterrahmen schlucken förmlich den Lärm, sind nämlich schallabsorbierend. Der Rahmen des Fensters ist insgesamt so ausgelegt, dass der Lärm durch den Rahmen kaum in die eigenen vier Wände eindringen kann. 

Renaissance des Kastenfensters

Darüber hinaus gibt es mit Verbund- und Kastenfenstern weitere Konstruktionen, die zu noch besserem Schallschutz führen können. In dieser Konstruktionsart sind quasi zwei Fenster zu einem Verbund verbaut. Solche Kastenfenster machen es möglich, dass selbst bei gekippten Flügeln im Innen- und Außenfenster immer noch ein guter Schallschutz erzielbar ist.

Erreicht wird das durch eine labyrinthartige Führung der Außenluft und die Verringerung der Schallenergie“ im Kastenraum zwischen den Fenstern. Durch dort angebrachte zusätzliche Schallabsorber werden die Schallwellen zwischen den beiden Fensterebenen absorbiert oder laufen sich dort quasi tot. Trotzdem gelangt viel Frischluft nach innen.

Auf Frischluftzufuhr achten!

Bei der Entscheidung für Schallschutzfenster kommt auch die Anschaffung eines schallgedämmten Außenwandlüfters in Betracht. Das sichert insbesondere im Schlafraum genügend frische Luft, auch wenn die Fenster zu bleiben, um den Lärm draußen zu lassen. Wichtig ist in jedem Fall auch die sorgfältige Montage der Schallschutzfenster. Auf den Anschluss vom Fenster zum Rohbau ist besonders zu achten. Das beste Schallschutzfenster erreicht nicht seine Wirkung, wenn nicht auch die Anschlüsse schalltechnisch richtig ausgeführt werden. Schon geringste Undichtigkeiten können dazu führen, dass die erwünschte Schalldämmung nachlässt.

Tipp: Schallschutz ist immer nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette, deshalb empfehlen Experten zusätzlich auch die Rollladen und die Haustür bei der Schallschutz-Planung der eigenen vier Wände mit einzubeziehen. Jürgen Scheibe