Haustüren sind langlebige Produkte und über kurzfristige Design-Trends erhaben. Doch Innovationen in der Materialtechnik und die Digitalisierung beeinflussen zunehmend das Produktdesign im Türensegment.

Frank Lange, Geschäftsführer vom Verband Fenster + Fassade (VFF), empfiehlt dennoch zunächst grundlegende Aspekte wie Einbruchssicherheit, Wärmeschutzklassen oder Anforderungen für das seniorengerechte Wohnen festzulegen, da von diesen Faktoren auch eine staatliche Förderung abhängen kann.
Nach den technischen Parametern kann die Optik bestimmt werden. Der VFF stellt drei langfristige Trends vor, auf die Türenhersteller auch im neuen Jahr setzen.
Trend 1: Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit
Nachhaltigkeit gewinnt im Türenmarkt zunehmend an Bedeutung. Hersteller setzen verstärkt auf recycelte und umweltfreundliche Materialien wie FSC-zertifiziertes Holz oder Verbundstoffe mit geringem ökologischem Fußabdruck. Diese umweltfreundlichen Alternativen erfüllen die gleichen hohen Ansprüche an Wärmedämmung und Langlebigkeit wie konventionelle Materialien.
„Nachhaltige Türen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern bieten durch ihre natürliche Materialstruktur auch ein besonders hochwertiges Design,“ erklärt Lange. So leisten nachhaltige Türmodelle einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und passen zum wachsenden Bedürfnis nach nachhaltigem Bauen.


Trend 2: Farbliche Zurückhaltung
Bei der Farbgebung folgt das Türendesign einer allgemeinen Entwicklung, die auch bei Autos oder Möbelstücken zu beobachten ist. Anthrazitfarbene und tiefgraue Türsysteme in Lackoptik oder mit matter Textur gehören zu den beliebtesten Optionen. Diese Farben verkörpern einen zurückhaltenden, eleganten Stil und harmonieren mit einer minimalistischen Fassadenarchitektur.
Häufig sind sie farblich und im Material an die Fenstersysteme angepasst. Ein Grund für die farbliche Zurückhaltung ist die Pflegeleichtigkeit: „Auf matten, dunklen Oberflächen sind Verschmutzungen oder kleine Kratzer weniger sichtbar. Sie benötigen daher weniger häufig eine Reinigung,“ erklärt der VFF-Geschäftsführer.
Trend 3: Materialien im Manufaktur-Stil
Beim Material folgt das Design in erster Linie der technischen Entwicklung. Gestiegene Standards in Bezug auf Energieeffizienz lassen derzeit noch Aluminium und hochfeste Kunststoffmaterialien den Markt dominieren. Hier spielt auch die staatliche Förderpolitik eine Rolle. Zuschüsse beim Türentausch gibt es derzeit nur, wenn Außentüren einen entsprechend hohen Wärmedämmwert aufweisen. Fortschritte in der Materialtechnik ermöglichen Verbrauchern aber zunehmend mehr Freiraum bei der Materialauswahl, ohne dass sie auf eine gute Wärmedämmung verzichten müssen. Hoch im Kurs stehen Oberflächen, die kühle Eleganz ausstrahlen und doch wie ein handgemachtes Einzelstückwirken. Diesen Manufaktur-Stil erreichen moderne Verbundwerkstoffe wie Art-Beton oder Keramikoberflächen mit einer unregelmäßigen Oberflächenstruktur oder mineralischen Einschlüssen. VFF