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Romansthaler feiern

Aufwendige Sanierung beendet: Segnung der Gebäude und großes Dorffest

Romansthaler feiern

Bürgermeister Mario Schönwald (stehend) wünscht guten Appetit: neben den Stadträten (linker Tisch) waren das ganze Dorf und viele Ehrengäste eingeladen. FOTO: MONIKA SCHÜTZ

17.09.2022

Neuer Glanz in dem kleinen Dorf unterhalb des Staffelberges: Im Rahmen einer Dorferneuerungsmaßnahme wurden die Alte Schule mit der Kapelle samt Vorplätzen und Außenanlagen aufwendig saniert und der Spielplatz neu gestaltet. Mit viel Herzblut beteiligten sich die Romansthaler an diesem Projekt und leisteten mehr als 5 000 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Voller Anerkennung über dieses ehrenamtliche Engagement begann Pfarrer Georg Birkel am Freitag nach der Begrüßung mit der feierlichen Segnung. An dem Festakt nahmen nicht nur alle drei Bürgermeister der Stadt und viele Stadträte teil. Auch Wolfgang Kießling vom ALE, Vertreter der ausführenden Firmen, Mitarbeiter des Stadbauamtes und der bisherige Ortsbeauftrage Ulrich Schmitt zählten zu den Gästen. In Ulli Schmitts Amtszeit fiel ein Großteil der Bau- und Umbaumaßnahmen, die im Rahmen einer „kleinen Dorferneuerung“ ausgeführt wurden. So bezeichnete Wolfgang Kießling vom Amt für Ländliche Entwicklung nämlich die – von der allerersten Idee bis zum Abschluss – rund acht Jahre dauernden Maßnahmen, die zum Teil von ELER gefördert wurden. Bürgermeister Mario Schönwald hatte die aktuellen Zahlen dabei: die Gesamtausgaben belaufen sich auf brutto 950 000 Euro. Die Förderung durch das Amtfür Ländliche Entwicklung betrug 400 400 Euro, so dass für die Stadt ein Eigenanteil in Höhe von 550 000 Euro verbleibt. Der Beginn der „eigentlichen“ Maßnahmen war im April 2018, also vor viereinhalb Jahren, blickte der erste Bürgermeister zurück. Da hatten die Einwohner des Ortes schon ordentlich vorgearbeitet. „Die erste Idee war im Juni 2014, die erste Bürgerversammlung dazu im September 2019. Von November 2015 bis Oktober 2017 wurde das Konzept erstellt und geplant“, so Desireé Donath. 

Die Entrümpelung und Abbrucharbeiten in der alten Schule und dem Anbau erfolgten komplett in Eigenleistung, auch alle Elektroinstallationen und Malerarbeiten erledigten die Romansthaler selbst. Eine große Aufgabe waren die Unterfangungsarbeiten an der Kapelle: Die mächtigen Wurzeln der vor der Kapelle stehenden Linde (Naturdenkmal) hatten das Mauerwerk stark in Mitleidenschaft gezogen. Im Inneren der Kapelle bekam der Betraum einen neuen Boden, die Bänke wurden renoviert, Wände neu verputzt und gestrichen. 

Die Sanierung des Glockenturmes der Kapelle gestaltete sich ebenfalls aufwendiger, als geplant. Gegenüber der Kapelle wurde das Kriegerdenkmal versetzt: es hat jetzt einen neuen Platzrechts vor dem Gemeinschaftshaus gefunden. Hinter dem Gebäude wurde ein alter Anbau weggerissen und der winzige Spielplatz daneben erheblich vergrößert und mit Spielgeräten ausgestattet. Desireé Donath: „Wir haben ordentlich an Platz gewonnen seit der Anbau weg ist“. Die Historie des ehemaligen Schulhauses, das ganz besondere Flair, ist noch in fast jedem Raum spürbar. Die sanitären Anlagen wurden freilich erneuert, auch in die beiden vorhandenen Küchen kamen neue Geräte und Maschinen. Doch die Romansthaler verwirklichten auch viele ihrer Ideen und der Besucher findet auf den zweiten Blick „verbaute“ Relikte aus der „guten alten Zeit“. Die ausrangierten Holztüren stehen zum Beispiel als Garderobe zur Verfügung, oder die Trittstufen der Holztreppen finden sich als Hut oder Jackengarderobe wieder.

Die einzelnen Bauphasen der letzten Jahre wurden in mehr als 1 000 Fotoaufnahmen festgehalten. Ein großer Dank galt den vielen Helfern und der Projektgruppe unter der Leitung von Marius Kober und seinem Stellvertreter Steffen Zapf. Der letzte Handgriff erfolgte zwei Tage vor dem Einweihungsfest- nun konnte endlich gefeiert werden. Für feine Speisen und Getränke während des ganzes Festtages samt Kaffee und Kuchen sorgten die drei Romansthaler Wirts-familien Rödiger, Ostler und Schmitt, sowie die Frauen des Ortes. Monika Schütz