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„Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen...“, so Dr. Christoph Lehner, der neue Chefarzt der Steigerwaldklinik Burgebrach

 

„Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen...“, so Dr. Christoph Lehner, der neue Chefarzt der Steigerwaldklinik Burgebrach
30.07.2022

Die Veränderungen Es ist kein Geheimnis, dass sich Ziele, innere und äußere Ausrichtung, Träume und auch Aufgaben des Menschen im Laufe des Lebens immer wieder verändern. Manches kommt und manches geht in unserem lebenslangen Veränderungsprozess. Gerade bei den größeren Übergängen des Lebens (etwa von Ausbildung/ Studium in den Beruf oder auch vom Beruf in den Ruhestand) werden diese Veränderungen besonders spürbar und sind nicht immer von frischem Wind und neuen Chancen, sondern oft auch von Ängsten und Unsicherheiten begleitet.Der alternde Mensch sieht sich ebenso mit diversen Veränderungen konfrontiert. Mancher fühlt sich mit seinen Aufgaben und Zielen plötzlich nicht mehr so sicher und fragt sich vielleicht, ob das Wesentliche im Leben nicht eigentlich schon hinter ihm liegen könnte. Eine gewisse Sinnsuche und Leere kann sich breit machen. Leider erleben sich Menschen im Alter immer wieder auch weniger bedeutsam und gebraucht, nicht mehr gefragt und teils sogar völlig wert- und nutzlos. Dazu erlebt sich der alternde Mensch auch im Alltag oft als eingeschränkt, sowohl die körperliche als auch die geistige Fitness und Kraft lassen nach, es ergeben sich neue, vorher nicht bekannte Grenzen und auch Krankheiten können auftreten oder sich gar häufen.Im direkten Umfeld erlebt der alternde Mensch oft ebenso die Folgen des Älterwerdens. Es mehren sich die Krankheiten und Beschwerden von Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten der gleichen Generation und auch die Anzahl der Verstorbenen kann immer mehr zunehmen. Es mehren sich Abschied und Schmerz. Wenn eigene Bewältigungsmechanismen dann nicht mehr ausreichen oder gar versagen, kann sich bei schwerer Beeinträchtigung der Betroffenen eine psychische Erkrankung, wie z. B. eine depressive Störung, entwickeln.Professionelle Behandlung annehmenLeider sehen Betroffene trotz entsprechender Schwere der psychischen Erkrankung oft nicht die Notwendigkeit für eine professionelle Behandlung. Manche wollen sich selbst und auch anderen gegenüber nicht eingestehen, dass eine solche Behandlung nötig ist. Andere sehen für sich als gealterten Menschen keine Notwendigkeit mehr dafür oder wollen jüngeren Menschen nicht den Therapieplatz „wegnehmen“. Auch Vorurteile einer Behandlung psychischer Erkrankungen gegenüber können eine Rolle für eine Abwehrhaltung spielen. Oder die Betroffenen ordnen psychische Erkrankung als persönliche Schwäche und Defizit ein, machen sich dafür vielleicht Vorwürfe und schämen sich so sehr, eigentlich längst Hilfe zu brauchen und ihre Lage nicht mehr selbst lösen zu können, dass sie sich einer Behandlung gegenüber völlig verschließen.Fest steht, dass im Falle einer psychischen Erkrankung im Alter verschiedene Hilfs- und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Hierzu gehören zunächst psychosoziale Beratungsstellen, sozialpsychiatrische Dienste mit ihrem großen Angebot (oft für alle verschiedenen Altersklassen), die Seelsorge und Selbsthilfegruppen. Neben Hausärzten und auf den psychischen Bereich spezialisierten Fachärzten gibt es ärztliche und psychologische (Gesprächs-)Psychotherapeuten. Auch kreativtherapeutische Angebote mit Kunst-, Musik- und Körpertherapie, Sportgruppen und Gruppen zum Erlernen von verschiedenen Entspannungsmethoden (z. B. progressive Muskelentspannung nach Jacobson, autogenes Training) können einen wichtigen Beitrag zu Stabilisierung und einem gesunden Heilungsprozess leisten. Das Gespräch mit nahen Bezugspersonen, etwa Ehepartnern, Familienangehörigen und/oder Freunden, ist ebenso sehr wichtig, um Offenheit und Verständnis zu erleben, bestehende Fragen zu klären, ggfs. wohlwollende Hinweise und Ratschläge zu erhalten oder auch für den Alltag entlastende Absprachen treffen zu können.Schließlich stehen – je höherem Schweregrad der Erkrankung und Beeinträchtigung – auch stationäre und tagesklinische Behandlungsmöglichkeiten mit professionellen, sogenannten multimodalen Therapieprogrammen zur Verfügung, falls dies nach fachärztlicher oder psychologischer Einschätzung angezeigt ist.Der BehandlungsprozessWenn eine Psychotherapie notwendig und angezeigt ist, dürfen Betroffene neben dem Aufbau einer vertrauensvollen therapeutischen Beziehung und Informationen zu Erkrankungsbild, potenziellen Auslösern, Behandelbarkeit und Prognose viele konkrete Hilfestellungen, Vermittlung von Ermutigung und Hoffnung, Entlastung von Schuldgefühlen, Selbstvorwürfen und Versagensgefühlen, Klärungsprozesse bezüglich bestehender Problemfelder und eine fachlich qualifiziert begleitete Auseinandersetzung mit eigenen Belastungen erwarten. Konkrete und realistische Ziele können eine Steigerung der Lebensqualität, eine Vergegenwärtigung des aktuellen Stands, eine Wertschätzung des bisherigen Lebensweges und des dabei Erreichten sowie die Arbeit am Wahrnehmen und Umsetzen von aktuellen Bedürfnissen sein. Weiterhin kann es im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung um das Thema „Weitergabe von Lebenserfahrung, Erinnerungen, Lebensgeschichten und Traditionen“ (z. B. innerhalb der Familie in der „neuen“ Rolle als Großelternteil) gehen, aber auch um eine gezielte Auseinandersetzung mit dem Älterwerden, den erlebten Einschränkungen und Grenzen im Alltag (z.B. körperlich, geistig), mit möglicherweise bestehenden Krankheiten (auch im eigenen Umfeld) und auch dem (eigenen wie auch fremden) Sterben. Eine umfassende und effektive Behandlung braucht natürlich auch im höheren Alter Zeit und Geduld, denn durchtragende und belastbare Veränderungen lassen sich meist nur schrittweise in einem längeren Behandlungsprozess erarbeiten und festigen. Dann sind jedoch neue Erfahrungen möglich und der Lebensabend kann eine ganz neue, positive Qualität erhalten. So kann ein würdevolles Altern gelingen.

„Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen...“, so Dr. Christoph Lehner, der neue Chefarzt der Steigerwaldklinik Burgebrach-2

Fachabteilung für Psychosomatik und Psychotherapie
Chefarzt Dr. med. C. Lehner
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie

Das Leistungsspektrum:
Depressive Erkrankungen
Burn-Out- und Stress-Erkrankungen
Somatoforme Funktionsstörungen
Posttraumatische Belastungsstörungen
Störungen der Persönlichkeitsentwicklung
Selbstwertkrisen
Angststörungen
Essstörungen
Zwangsstörungen u. a.

Steigerwaldklinik Burgebrach
Am Eichelberg 1
96138 Burgebrach
Telefon: 09546 88 510
www.gkg-bamberg.de