Die Früherkennung von bestimmten Krankheiten gilt als eine wichtige Präventionsmaßnahme. Wer sie regelmäßig wahrnimmt, tut etwas zum Erhalt seiner Gesundheit und eventuell zur Verbesserung der Heilungschancen. Je früher schwere Krankheiten erkannt werden, desto besser sind oft die Möglichkeiten, darauf medizinisch zu reagieren, schreibt die Verbraucherzentrale. Gesetzlich Krankenversicherte haben einen Anspruch auf eine ganze Reihe regelmäßiger Früherkennungsuntersuchungen. Diese sind abhängig vom Geschlecht und Alter und werden jeweils in unterschiedlichen Abständen gewährt. Viele Erwachsene gehen aber eher seltener zum Hausarzt, wenn keine akute Erkrankung vorliegt. Jedoch haben gesetzlich Versicherte derzeit alle drei Jahre Anspruch auf Leistungen zur Früherkennung (dem sogenannten „Check-up“) von Herz-Kreislauf-, Nierenerkrankungen und Diabetes mellitus, sowie von bestimmten Krebserkrankungen. Wenn bereits eine oder mehrere Erkrankungen bekannt sind, dann ist eine regelmäßige Untersuchung durch den Haus- oder Facharzt ein Muss.ProstataFür Männer ab 45 Jahren empfiehlt sich eine jährliche Krebsfrüherkennungsuntersuchung der Genitalien und Prostata. Die ideale Anlaufstation ist der Urologe. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken jedes Jahr mehr als 50.000 Männer neu an Prostatakrebs. Wird der Krebs zu spät erkannt und befinden sich bereits Metastasen im Becken und der Wirbelsäule, so kann die Erkrankung nicht mehr geheilt werden. Gut zu wissen: Seit 2018 können Männer ab 65 Jahren außerdem einmalig eine Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas (Erweiterung der Bauchschlagader) in Anspruch nehmen.
Darmspiegelung
Eine Dickdarm- und Rektumuntersuchung wird Männern und Frauen ab einem Alter von 50 bis 65 Jahren alle fünf Jahre zur Darmkrebsfrüherkennung empfohlen. Ab 50 kann eine Früherkennungs-Darmspiegelung, die einmal frühestens nach zehn Jahren wiederholt werden kann, in Anspruch genommen werden. Alternativ zur Darmspiegelung können Männer ab 55 Jahren alle zwei Jahre einen Stuhlbluttest durchführen. Wenn eine erste Darmspiegelung zur Früherkennung erst ab einem Alter von 65 Jahren erfolgt, haben sie kostenfreien Anspruch darauf. Eine Krebsvorsorge hat das Ziel, eventuelle Tumore möglichst in einem frühen Stadium ihrer Entwicklung zu entdecken.
Speziell für Frauen
Frauen sollten regelmäßig zur Krebsfrüherkennung in eine gynäkologische Praxis gehen. Dort wird zum einen die Brust untersucht, zum anderen der Genitalbereich. Alle drei Jahre haben Frauen Anspruch auf ein kombiniertes Screening aus Krebsvorsorgeabstrich (zytologischer Untersuchung) und Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung (HPV-Test), klinischer Untersuchung mit Anamnese und gynäkologischer Tastuntersuchung. Zudem wird eine Untersuchung der genitalen Hautregion und eine Tastuntersuchung der Brust durchgeführt. Zwischen dem 50. Und 69. Lebensjahr haben Frauen außerdem alle zwei Jahre Anspruch auf ein Mammografie-Screening zur Brustkrebsfrüherkennung.
Hautkrebs-Früherkennungen sind besonders wichtig
Bei Senioren ist die Überprüfung der gesamten Hautfläche sehr wichtig. Je älter ein Mensch ist, umso mehr Sonnenstrahlen war die Haut UV-Strahlung ausgesetzt. Dadurch erhöht sich automatisch das Risiko für eine schwere Hautkrebserkrankung. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt alle zwei Jahre die Kosten.
Senioren, die über viele Jahre ausgiebige Sonnenbäder genossen haben und sich hierbei einen Sonnenbrand zugezogen haben, sind besonders Hautkrebs gefährdet. Im frühen Stadium lässt sich Hautkrebs noch behandeln. Anders sieht es aus, wenn der Krebs bereits auf einige wichtige Organe gestreut ist.
Check-up beim Zahnarzt
Zweimal jährlich haben Versicherte Anspruch auf eine Zahnvorsorgeuntersuchung. Wer ein Bonusheft pflegt und so regelmäßige zahnmedizinische Vorsorgeuntersuchungen nachweisen kann, erhält von der Krankenkasse bei Bedarf einen höheren Zuschuss zum Zahnersatz. Einige Krankenkassen übernehmen auch die Kosten für eine professionelle Zahnreinigung. JS/red