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Lohnt sich eine energetische Sanierung?

Eine Investition in eine energiesparende Sanierung des eigenen Zuhauses kann sich trotz der hohen Kosten lohnen - gerade jetzt mit den Förderungen des Bundesfinanzministeriums.

Lohnt sich eine energetische Sanierung?

FOTO: ADOBE STOCK

15.04.2023

Es gibt viele Gründe für eine energetische Sanierung. Die Hauptgründe liegen auf der Hand: Stromkosten sparen und die Umwelt schonen. Doch so eine Sanierung kostet Geld - wann lohnt sich die Investition? Und was gehört zu einer energetischen Sanierung dazu? Hier gibt es die wichtigsten Punkte zu dem Thema.

Was ist eine energetische Sanierung?

Die energetische Sanierung von Gebäuden beinhaltet alle baulichen Maßnahmen, um langfristig Energie einzusparen. Laut Experten gehören dazu alle Dämmmaßnahmen -  der Fassade, des Dachs oder der Kellerdecke -, die Erneuerung der Heizanlage, der Fenster oder der Außentüren. Der Einbau von Lüftungsanlagen zur Wärmerückgewinnung kann auch ein Teil der energetischen Sanierung sein. Das Anbringen einer Photovoltaik-Anlage gehört auch dazu, weil es für eine gewisse Unabhängigkeit von externen Energielieferanten sorgt. Das Ziel soll dabei sein, weniger fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Erdöl zu verbrauchen.

Wann lohnt sich eine energetische Sanierung?

Experten gehen davon aus, dass sich eine energetische Sanierung am eigenen Haus fast immer lohnt. Damit verbessert man nicht nur das Wohnklima, man entlastet auch die Umwelt und spart laufende Kosten wie Heiz- oder Stromkosten. Gerade die Heizung verbraucht sehr viel Energie in Privathaushalten - laut Umweltbundesamt sind es rund 70 Prozent der gesamten Energie eines Hauses. Doch es sollte nicht nur ums Geld gehen: Für Nachhaltigkeit und Klimaschutz gibt es zahlreiche Gründe für eine energetische Sanierung: Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) gibt es 21 Millionen Gebäude in Deutschland, das macht laut dena einen 35-prozentigen Anteil von Gebäuden am gesamten deutschen Endenergieverbrauch. Etwa 63 Prozent der Wohngebäude wurden laut dena noch vor der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1979 erbaut. Diese Häuser verbrauchen bis zu fünf Mal mehr Energie als nach 2001 erbaute Neubauten. Am Ende spricht auch die Aufwertung der Immobilie für eine energetische Sanierung: Eine Investition in besseren Wärmeschutz steigert den Wert eines Gebäudes und sind bessere Verkaufsoder Vermiet-Argumente als bei unsanierten Gebäuden.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen schätzt, dass in unsanierten Häusern vor 1978 gut ein Drittel der Heizwärme durch die Außenwände verloren geht.

Als Richtwert, wie viel man einsparen kann, gibt es ungefähre Zahlen von Experten, die je nach Gebäude unterschiedlich sein können: Bei der Dämmung der Fassade spart man ca. 22 Prozent, des Dachs ca. 15 Prozent, der Kellerdecke ca. 10 Prozent und beim Austausch der Heizanlage ca. 17 Prozent.

Wie geht man bei einer Sanierung am besten vor?

Modernisierungsmaßnahmen sollten in der Regel mit einem professionellen Energieberater organisiert werden. Anhand einer individuellen Begutachtung des Gebäudes und der anstehenden Sanierungsarbeiten können diese Experten ein genaues Konzept entwerfen und auch darin beraten, welche Förderprogramme es gibt. Bei der Begutachtung des Gebäudes erkennt ein guter Energieberater schnell die entsprechenden Schwachstellen des Gebäudes. Um den richtigen Berater für sein Sanierungsprojekt zu finden, rät die dena dazu, mehrere Berater anzurufen und darauf zu achten, wer am besten auf das konkrete Anliegen eingeht. Wichtig dabei ist darauf zu achten, welche Referenzen der Energieberater hat und ob dieser schon ein ähnliches Projekt begleitet hat. Experten raten grundsätzlich dazu, Maßnahmen von außen nach innen anzugehen. Wird zum Beispiel zuerst die Heizung ausgetauscht, Fenster und Fassade bleiben aber undicht, wird weiterhin wertvolle Energie verschwendet.

Welche Förderprogramme gibt es?

Es gibt je nach Projekt oder Sanierungsmaßnahme unzählige Förderprogramme, unter anderem zur Sanierung zum Effizienzhaus, für die Wärmedämmung von Dach, Wand und Geschoss-/Kellerdecke, Fenster und Außentüren, für einen energieeffizienten Neubau, für Lüftungsanlagen, für den Austausch von Heizungen oder Heizungsoptimierung oder für eine Energieberatung. In einer Beispielrechnung hat der Bundesverband der Verbraucherzentrale bei einem Einfamilienhaus mit 130 Quadratmetern und einer ungedämmten Außenwandfläche berechnet, dass bei einer 16 Zentimeter dicken Dämmung fast 90 Prozent weniger Energie verloren gehen würde. In dem Beispiel wird das Haus mit einer Wärmepumpe beheizt und man würde bei 36 Cent Stromkosten nach 40 Jahren auf eine Ersparnis von über 75.000 Euro kommen, gegengerechnet mit den geschätzten Kosten für die Sanierung von rund 20.000 Euro.

Laut dem Bundesfinanzministerium gibt es steuerliche Anreize für den Bau von klimafreundlichen Wohnungen: Ab dem 1. Januar 2023 wurde der jährliche AfA-Satz für Wohngebäude von 2 auf 3 Prozent erhöht. Eine Sonder-AfA ermöglicht es, innerhalb von vier Jahren fünf Prozent der Herstellungskosten für neue Mietwohnungen steuerlich abzusetzen. Die Förderung der Eigenheimrente kann zukünftig auch für energetische Maßnahmen genutzt werden. Ab dem 1. Januar 2022 gibt es eine Ertragssteuerbefreiung für Einnahmen aus Photovoltaikanlagen mit einer Bruttonennleistung von bis zu 30 Kilowatt. Für die Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen und Stromspeichern gilt ein umsatzsteuerlicher Nullsteuersatz. red

Tipps zum Energiesparen im Alltag

Beim Wäschewaschen: Temperatur runterschalten: Bei den modernen Waschmitteln wird die Wäsche auch bei niedrigeren Temperaturen sauber. Zum Beispiel spart man bei 40°C statt 60°C bis zu 45 Prozent Energie und bei 30°C statt 40°C bis zu 40 Prozent Energie. Öfters die Wäsche an der Luft als im Trockner trocknen, spart auch viel Energie.

Beim Kochen: Auf die richtigen Temperaturen vom Kühlschrank und Eisfach achten: Ideal ist beim Kühlschrank 7°C und beim Eisfach -18°C. Das Wasser statt auf dem Herd in einem Wasserkocher zum Kochen bringen spart Zeit und Energie. Schnellkochtöpfe verkürzen den Kochvorgang und sparen viel Energie. Wenn es geht, sollte man aufs Vorheizen des Ofens verzichten, das kann bis zu 20 Prozent Energie sparen.

Beleuchtung: LED-Lampen erzeugen viel Licht aus wenig Strom. Halogenlampen sind keine Energiesparlampen, verbrauchen aber etwa 15 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühlampen.

Im Garten: Im Garten unnötigen Maschineneinsatz vermeiden: Statt Elektro- und Motorgeräte wie Laubsauger und Hacken normale Rechen und Hacken nutzen. Terrassenheizungen sind Energieverschwender schlechthin, stattdessen können Decken und Pullover helfen. Nächtliche Gartenbeleuchtung hat, wenn nicht solarbetrieben, einen laufenden Energiebedarf und schadet Pflanzen und nachtaktiven Insekten.