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Bau bietet der Krise die Stirn

46.100 mehr Bauarbeiter im Pandemie-Jahr Nr. 1

Bau bietet der Krise die Stirn

Die Corona-Krise konnte der Baubranche nichts anhaben – Mitarbeiter, vor allem Fachkräfte, werden hier weiterhin gesucht. Foto: Adobe Stock - ivanko80

06.11.2021

Gegen den Trend ist es im Pandemie-Jahr 2020 mit dem Bau bergauf gegangen: Die Zahl der Baubeschäftigten lag am Jahresende bei nahezu 1,94 Millionen (1.938.800). Davon waren 162.600 Auszubildende. Da mit gab es im ersten Corona-Krisenjahr 46.100 Bauarbeiter mehr – ein Plus von 2,4 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Analyse der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) zur Beschäftigung in der Corona-Zeit.

Bauwirtschaft als „Motor in der Krise“

„Der Bau hat in der Pandemie für Stabilität gesorgt. Er hat der Krise die Stirn geboten wie kaum eine andere Branche. Vom Wohnungs- bis zum Straßenbau hat der Bau eine gute Job-Perspektive geboten“, sagt Robert Feiger. Der Bundesvorsitzende der IG BAU sieht die Bauwirtschaft als „Motor in der Krise“.

Während der Bau zulegen konnte, sah es für die übrigen Wirtschaftszweige zusammengenommen nicht so gut aus: Dort ging die Zahl der regulär Beschäftigten Ende 2020 auf knapp 31,8 Millionen (31.761.400) zu rück. Gegenüber dem Vorjahr – und damit der Zeit vor Corona – ist dies ein Rückgang um 85.900 Beschäftigte und damit ein Minus von 0,3 Prozent.   

Weniger Mini-Jobs während Corona

„Besonders stark hat die Krise bei den Mini-Jobs rein gehauen“, so Robert Feiger. Außerhalb der Baubranche sei die Zahl der Mini-Jobber im ersten Corona-Krisenjahr um 574.200 auf gut 6,8 Millionen (6.823.900) Ende 2020 gesunken – ein Rückgang um 7,8 Prozent. Auf dem Bau dagegen gab es Ende des vergangenen Jahres 326.900 Mini-Jobber – ein Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und das, obwohl der Bau „alles andere als eine typische Mini-Job-Branche“ sei. Feiger beruft sich dabei auf eine Arbeitsmarkt-Analyse, die das Pestel-Institut (Hannover) mit Zahlen der Bundesagentur für Arbeit im Auftrag der IG BAU gemacht hat.   

Fachkräfte gesucht

Der Trend wird anhalten: Der Bau braucht Leute. Vor allem Fachkräfte“, sagt IG BAU Chef Robert Feiger. Bau industrie und Bauhandwerk müssten sich hier „ins Zeug legen“ und für Nachwuchs sorgen. Der Bau habe eine Mammutaufgabe vor sich: „Allein beim Wohnungsbau schiebt die Branche einen enormen Berg von genehmigten, aber noch nicht gebauten Wohnungen vor sich her: Über 780.000 Wohnungen stehen auf der ‚Bau Warteliste‘ – so groß ist der aktuelle Bauüberhang“, so Feiger.

Starkes Jahrzehnt der Sanierungen

Darüber hinaus müsse sich die Baubranche auf ein „starkes Jahrzehnt der Sanierungen“ einstellen. Die neue Bundesregierung werde al les daransetzen müssen, deutlich mehr Klimaschutz-Sanierungen zu schaffen. „Auch der seniorengerechte Umbau von bestehenden Wohnungen drängt enorm. Es werden künftig viel mehr Seniorenwohnungen gebraucht als heute schon. Denn bald geht die Baby-Boomer-Generation in Rente“, so der IG BAU-Chef.

„Wildwuchs im Arbeitsalltag“ bekämpfen

Auf den Bau komme eine Menge Arbeit zu. „Und da für brauchen wir ordentliche Regeln: Die Arbeitsbedingungen und der Lohn müssen passen“, fordert Feiger. Die IG BAU setze sich genau dafür am Tariftisch ein. Trotzdem sei hier auch der Staat gefordert: Von den Arbeitszeiten über den Arbeitsschutz bis zum Kampf gegen Lohn-Dumping – die neue Bundesregierung habe wichtige Instrumente in der Hand, um „Wildwuchs im Arbeitsalltag“ zu bekämpfen. Red  

Welches Haus entspricht meinem Typ?

Verschiedene Bauarten und ihre Vorzüge im Vergleich

Welche Bauform kommt für mich infrage? Wenn der Traum vom eigenen Haus beginnt, konkrete Formen an zunehmen, müssen Bauherren sich gerade damit auseinandersetzen. Neben den persönlichen Wünschen können dabei auch externe Faktoren wie die Vorgaben des Bebauungsplans oder die finanziellen Möglichkeiten eine wichtige Rolle spielen. „Dennoch lohnt es sich, verschiedene Haustypen zu vergleichen“, empfiehlt Erik Stange, Pressesprecher des Verbraucherschutzvereins Bauherren-Schutzbunde. V. (BSB). Wer sich unsicher ist, welcher Haustyp seinen Vorstellungen am besten entspricht, kann verschiedene Angebote einholen und sie zum Beispiel mithilfe eines unabhängigen Bauherrenberaters vergleichen. Unter www.bsb-ev.de gibt es mehr Infos für künftige Bauherren und eine Adressliste von Beratern in ganz Deutschland.

Der Klassiker: Stein auf Stein

Das Massivhaus wird aus mas siven Baustoffen errichtet. Als Materialien werden zum Bei spiel Mauersteine aus verschiedenen Werkstoffen, Beton oder Stahlbeton eingesetzt. Doch auch Holz und Holzwerkstoffe sind immer öfter bei der Massivbauweise im Einsatz. Klarer Vorteil ist die Masse des Hau ses, die beispielsweise einen guten Schutz gegen Außenlärm bietet. Wenn die Innenwände ebenfalls massiv und als tragende Bauteile ausgeführt sind, schränkt das jedoch die nachträglichen Möglichkeiten für Umgestaltungen der Raumgrundrisse ein. Zudem ist die Bauzeit von Massivhäusern deutlich länger und stärker von der Witterung abhängig als bei Fertighäusern.

Fertighaus: Schneller durch Vorfertigung

Ein Fertighaus entsteht aus vor gefertigten Bauteilen, die auf der Baustelle nur noch auf den vorbereiteten Keller oder eine Bodenplatte aufgesetzt und montiert werden. Der Rohbau steht daher sehr schnell. Auch die Elektro- oder Sanitärinstallation ist oft schon ab Werk vorbereitet. Bei der Qualität und dem Werteverlust haben die meisten Fertighausherstel ler deutlich aufgeholt. Andererseits gibt es dadurch keine großen Kostenvorteile mehr im Vergleich zum Massivbau.

Architektenhaus: Individuelle Planung

Bei einem Haus, das gemein sam mit einem Architekten geplant ist, steht weniger die Bauweise im Vordergrund. Hier können Bauherren ihre Wünsche und individuellen Vorstellungen am besten realisieren. Dafür müssen sie auf der anderen Seite längere Planungsprozesse und meist auch höhere Kosten in Kauf nehmen.

Sonderbauformen: noch in der Nische

Spezielle Bauweisen wie der 3D-Betondruck oder Modulhäuser, bei denen man vorgefertigte Wohnmodule zusammenfügt, sind derzeit eher exotische Nischenprodukte. Sie könnten aber in naher Zukunft an Bedeutung gewinnen. djd