Unser Rücken ist im Alltag zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Umso besser, wenn die Produkte, die wir täglich nutzen, auch rücken freundlich sind. Das fängt schon bei der Wahl der Schlafstätte an. Bett, Matratze, Decke und Kissen sollten für einen schmerzfreien Start in den Tag gut aufeinander abgestimmt sein, schließlich verbringen wir im Idealfall sieben bis acht Stunden täglich mit Schlafen.Bewegter SchlafBis zu 60 Mal wechselt man in der Nacht seine Liegeposition und das ist äußerst wohltuend für die Bandscheiben, denn diese nehmen mit jeder Bewegung Nährstoffe auf und geben verbrauchte Nährflüssigkeit wieder ab. Ein rückengesundes Bett sollte darum genügend Platz bieten, sich individuell an das Gewicht und die Körperform des Schlafenden anpassen und jede Bewegung mitmachen. Dazu benötigt es einen flexiblen Lattenrost, welcher in verschiedene Zonen unterteilt ist, die sich individuell einstellen lassen.Die passende Matratze dazu sollte weder durchhängen noch zu hart sein. Der genaue Härtegrad ist eine Sache des persönlichen Geschmacks und lässt sich am besten durch Probeliegen im Geschäft herausfinden. Zudem sollte die Matratze regelmäßig – spätestens alle acht Jahre – ausgewechselt werden. Schließlich liegt sich auch die beste Unterlage mit der Zeit durch.
Wie man sich bettet…
Das Kopfkissen sollte die Halswirbelsäule stützen und darf darum nicht zu flach sein, aber auch nicht zu dick, sonst sind Nackenschmerzen vorprogrammiert. Nur Kopf und Nacken sollten auf dem Kissen liegen, nicht jedoch die Schulter.
Und auch die Bettdecke hat einen Einfluss auf den Rücken. Sie sollte ausreichend groß und weder zu dick noch zu dünn sein. Eine zu dünne oder zu kurze Decke, unter der man immer wieder hervor rutscht, sorgt dafür, dass der Körper auskühlt, was wiederum zu Verspannungen führt. Doch auch eine zu dicke Decke kann eine Auskühlung bewirken, und zwar dann, wenn sich der schwitzende Schlafende seiner Decke entledigt, um der unangenehmen Wärme zu entkommen.
Am besten lässt man sich zu allen Fragen rund ums rückenfreundliche Schlafen von einem Bettenspezialisten vor Ort beraten. Hier findet sich für jedes Bedürfnis das passende Bettsystem.
Rückengesund sitzen
Schon kurz nach dem Aufstehen kann man seinem Rücken am Frühstückstisch mit ergonomisch geformten Esszimmerstühlen wieder etwas Gutes tun. Die Stühle sollten für möglichst viele unterschiedliche Personen bequem sein und bewegtes Sitzen ermöglichen. Das geschieht beispielsweise über eine geneigte Sitzfläche oder eine dynamische Rückenlehne.
Etwas individueller einstellbar sollte der Stuhl sein, auf den sich Arbeitende in Büro oder Homeoffice in der Regel als Nächstes setzen: der Bürostuhl. Dieser ist im Idealfall bewegungsfördernd, also ein sogenannter Aktiv-Bürostuhl. Mindestens sollte ein rückengesunder Bürostuhl jedoch leicht in Sitzhöhe und -tiefe verstellbar sein, eine hohe Rückenlehne besitzen und den Körperbewegungen federnd folgen.
Bewegung nur mit guten Schuhen
Spätestens nach langem Sitzen im Büro sollte man wieder in Bewegung kommen. Gehen heißt hier das Zauberwort. Besonders gesund ist barfüßiges Gehen auf natürlichem Untergrund. Doch das lässt sich im Alltag kaum bewerkstelligen. Harte und gleichförmige, von Menschenhand gemachte Bodenbeläge sorgen für einseitige Belastung und starke Stoß- und Stauchbelastungen, die dem Rücken zu schaffen machen. Gutes Schuhwerk muss her, und zwar nicht nur für die Freizeit, sondern auch und ganz besonders für die Arbeit, wenn es sich nicht um den bereits erwähnten Bürojob handelt.
Bei der Wahl rückengesunden Schuhwerks sollten modische Gesichtspunkte eher eine Nebenrolle spielen. Wichtig ist eine gute Passform: Der Schuh sollte nirgends drücken oder scheuern, um Schonhaltungen vorzubeugen. Zudem sollte eine natürliche Abrollbewegung des Fußes möglich und eine stoßdämpfende Wirkung vorhanden sein. Flache Schuhe sind solchen mit Absatz zu bevorzugen, falls nicht bestimmte, bereits bestehende Fehlstellungen eine Absatzerhöhung nötig machen. Ein guter Schuh stützt den Fuß und fördert so einen aufrechten, rückenfreundlichen Gang. Jessica Rohrbach
Gezieltes Rückentraining
Bestehende Rückenschmerzen und Nackenbeschwerden lassen sich durch gezieltes Krafttraining lindern und sogar beseitigen. Gleichzeitig wird die Beweglichkeit der Wirbelsäule verbessert und die Kraft der Rückenstrecker gesteigert. Der Rückenstrecker – lateinisch „Musculus erector spinae“ – ist eine Muskelgruppe, die sich vom Kopf bis zum Becken erstreckt. Er stabilisiert die Wirbelsäule, ermöglicht die gerade Körperhaltung, das Aufrichten des Körpers sowie die Neigung und Drehung der Wirbelsäule.