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Gut gebettet

Welches Bett der eigene Rücken braucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Gut gebettet

FOTO: PROSTOCK-STUDIO - STOCK.ADOBE.COM

15.03.2023

Wenn man in der Nacht nicht zur Ruhe kommt und morgens der Rücken schmerzt, kann das durchaus am falschen Bett oder der falschen Matratze liegen. Spätestens dann sollte man sich über eine Neuanschaffung Gedanken machen - doch dabei gibt es einiges zu beachten. Schließlich ist ein Bett oder eine Matratze eine Investition, an der man sich einige Jahre erfreuen möchte. Bei der Vielzahl an verliert Schlafmöglichkeiten man schnell den Überblick.

Wie man sich bettet, so liegt man

Vor dem Kauf sollte man sich ein paar Fragen stellen, um den eigenen Bedarf zu ermitteln: Schlafe ich allein oder habe ich einen Partner? Bin ich besonders groß oder besonders schwer? Leide ich häufig unter Rücken- oder Nackenschmerzen? Für jeden Fall gibt es das passende Bett. Ab einer Bettbreite von 100 Zentimetern können sich Singles zum Beispiel bequem drehen, Paare ab circa 180 Zentimetern Breite. Bei der Bettlänge sollten zur eigenen Körpergröße 20 Zentimeter hinzugerechnet werden, das ergibt dann die benötigte Liegefläche. Für schwere Personen gibt es besonders robust konzipierte oder XXL-Betten. Senioren bevorzugen meist einen leichten Ein- und Ausstieg in einem ergonomisch angepassten Bettgestell mit erhöhter Sitzposition.

Es gibt zahlreiche Arten von Betten: Futonbetten, Metallbetten, Massivholz- oder Rattanbetten, selbstgebaute Palettenbetten sowie Polsterbetten, Boxspringbetten und Wasserbetten. Gerade für Rückengeschädigte sind Letztere besser geeignet. Wer sich für ein Polsterbett entscheidet, sollte dabei aber immer auf eine geeignete Matratze achten.

Mit der richtigen Matratze den Rücken entlasten

Die Grundregel beim Matratzenkauf lautet: Lieber etwas zu hart als zu weich. Die Matratze darf auf keinen Fall zu stark nachgeben, aber sie sollte natürlich trotzdem nicht zu hart sein. Darum ist es wichtig, die Matratze in Ruhe zu testen: Nur ein kurzes Darauflegen reicht oft nicht aus, besser man liegt bis zu einer Viertelstunde Probe. Diese Zeit braucht es, um das richtige Gefühl zu bekommen, ob die Wirbelsäule gerade liegt und die Matratze geeignet ist.

Bei zu harten Matratzen kommen Rückenschmerzen häufig daher, dass Schulterpartie und Hüfte nicht ausreichend einsinken können, sodass man eine unnatürliche Haltung einnimmt, die von Wirbelsäule und Muskulatur die ganze Nacht lang ausgeglichen werden muss. Umgekehrt sorgt eine zu weiche Matratze für ein tiefes Einsinken des Körpers, wodurch die Wirbelsäule eine Krümmung vollführt. Einzelne Wirbelbereiche werden besonders stark belastet und Beschwerden damit gefördert. Ideal ist deshalb immer eine dem eigenen Körperbau angepasste Matratze. Gerade bei Partnern, die bisher eine große Matratze gemeinsam nutzen, sollte über die Anschaffung zweier einzelner Matratzen nachgedacht werden. Denn was für den einen gut ist, kann dem anderen schaden. Auch wichtig: Nach acht bis zehn Jahren ist es in der Regel Zeit für eine neue Matratze, da die alte häufig durchgelegen ist.

Betten für beanspruchte Rücken

Wer häufig Rückenschmerzen hat, sollte zu Boxspring- oder Wasserbetten greifen. Boxspringbetten besitzen kein Lattenrost, sondern einen Federkern-Unterbau gepaart mit einer aufliegenden Federkern-Matratze - diese stützt die Wirbelsäule optimal. Darauf befindet sich häufig eine weitere Auflage, der sogenannte Topper. Durch die doppelte Federung passen sich Boxspringbetten den Konturen des Körpers punktgenau an und umschließen ihn sanft. Die großzügige Höhe erleichtert zudem den Einstieg.

Auch ein Wasserbett kann Rückenbeschwerden sehr gut lindern. Bei Wasserbetten verteilt sich das Körpergewicht gleichmäßig auf die Auflagefläche und die Wirbelsäule bildet eine natürliche S-Form, somit kann sich das Skelett während des Schlafes entspannen. Das Wasserbett hat den Vorteil, dass es durch Füllmenge und die sogenannte Beruhigungsstufe optimal auf den Körper angepasst werden kann. Bei einer starken Gewichtszu- oder -abnahme ist daher auch kein Neukauf notwendig. Außerdem ist ein Durchliegen der Matratze nicht möglich und die Schlaftemperatur kann zudem individuell anpasst werden. Das ist gerade bei Rückenschmerzen von Vorteil, denn die Wärme des Wasserbetts kann Verspannungen und rheumatische Beschwerden lösen.

Egal für welche Variante man sich entscheidet, oft ist ein Bettenkauf eine größere Investition. Daher sind eine Beratung im Fachgeschäft vor Ort und ein Probeliegen ratsam. Sina Kemnitz

Was noch für die nächtliche Erholung wichtig ist

Ernährung: Kein Koffein, Alkohol und schwer verdauliche Speisen am Abend.
Abschalten: Eine Stunde vor dem Schlafengehen auf Handy, Computer und Fernseher verzichten.
Bewegung: Nach der Arbeit an die frische Luft, aber kein Intensivsport zu später Stunde.
Raumtemperatur: Am besten schläft man bei 16 bis 18 Grad.
Bettdecke: Ob Daune oder Kunstfaser, bei 28 bis 32 Grad unter der Decke entspannen Muskeln am besten.
Dunkelheit: Je weniger Licht, desto besser kommt man zur Ruhe.
Nachtruhe: Geräusche stören den Schlaf, notfalls das Fenster schließen.