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Tag des Bieres: Vier Zutaten, goldenes Glück

Es gibt zahlreiche Sorten, die in der Regel aus vier immer gleichen Zutaten gebraut werden. Seit Jahrhunderten haben Braumeister die Braukunst so verfeinert, dass es inzwischen unzählige Bierstile gibt.

Tag des Bieres: Vier Zutaten, goldenes Glück

FOTO: MONTICELLLLO - STOCK.ADOBE.COM

21.04.2023

In einem gut bestückten Lokal kann die Getränkebestellung schon mal schwierig werden. Gast: „Für mich bitte ein Bier.“ Kellner: „Was soll’s denn sein? Pils, Helles, Kellerbier, ein Dunkles, ein Hefeweizen – oder vielleicht doch ein Bock? Wir haben auch Rotbier. Oder möchten Sie ein Alkoholfreies? Für zugereiste Gäste haben wir auch eine Berliner Weiße.“ Gast: „Aber… ich… wollte doch nur ein Bier!“ Übrigens waren die eben genannten Sorten nur ein oberflächlicher Bruchteil. Es gibt ja noch Märzen, Rauch- und Saisonbiere, britische Biere wie Pale Ale, India Pale Ale oder Stouts und Porter, belgische Sorten wie Witbier, Dubbel oder Triple und vieles mehr.

Seit Jahrhunderten haben Braumeister die Braukunst so verfeinert, dass es inzwischen unzählige Bierstile gibt. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Sorten - damit man als Gast nicht mehr mit offenem Mund vor der großen Auswahl steht.

Pils

Ein Pilsener Bier gehört zu den weltweit bekanntesten Biersorten. Es ist ein untergäriges Bier, stammt aus der böhmischen Stadt Pilsen und hat einen erhöhten Hopfengehalt mit einem 12,5-prozentigen Stammwürzegehalt. Typisch für ein Pils sind die goldene Farbe und der bittere und intensive Hopfengeschmack, der mit malzigen Noten getragen wird.

Weizenbier

Ein Weizenbier ist ein obergäriges Bier und hat die Anforderung, zu mindestens 50 Prozent aus Weizenmalz zu bestehen. Es wird in vielen Teilen Deutschlands auch Weißbier genannt und hat in der Regel eine Stammwürze von fünf bis sechs Prozent. Je nach Malzart kann das Weizen dunkel oder hell sein, aber in der Regel ist es oft trüb, da es Hefe und Protein aus dem Weizen enthält, die im Bier verbleiben. Neben einem fruchtigen und süßlichen Geschmack und einer geringeren Bitternote empfindet man das Aroma von Weizenbier oft als bananig oder nelkenartig: Das kommt von den Estern und Phenolen, die bei der Gärung entstehen. Ein Weizenbier kommt selten allein: Es gibt auch Hefeweizen, Weizenbock, Kristallweizen oder Dunkelweizen.

Helles

Ein Helles ist eine untergärige Biersorte, stark vertreten in Bayern, und gehört zur Kategorie der Lagerbiere. Das Bier hat eine helle bis goldene Farbe, ähnlich wie ein Pilsener. Die Farbe kann aber variieren, je nachdem, was für ein Malz verwendet wurde. Primär verführt ein mildes Malzaroma – mit nur einem Hauch von Hopfen. Auch geschmacklich ist das Bier mild und angenehm mit einem ausgewogenen Verhältnis von Malzsüße und Hopfenbitterkeit. 

Rotbier

Rotbier gehört zu den ursprünglichen Biervarianten, die es schon im Mittelalter zu trinken gab. Die rötliche Farbe des obergärigen Bieres – daher auch der Name – kommt von der Verwendung spezieller Röst- und Karamellmalzen. Das Aroma ist malzig mit einem Hauch von Karamell und auch geröstetem Malz. Die Süße des Karamells und geröstetem Malzes vereint sich gekonnt mit der Bitterkeit vom Hopfen, die den Geschmack ausgleicht.

Bockbier

Bockbier ist ein Starkbier und wird in Deutschland traditionell während der kalten Monate gebraut und getrunken. Es ist ein Bier mit einem höheren Alkoholgehalt, oft zwischen sechs und zehn Prozent. Die Farbe ist meist tiefrot oder braun wegen des dunklen Malzes, das während des Brauprozesses verwendet wird. Der vollmundige und malzige Geschmack des Bockbiers wird begleitet von Karamell- und Schokolade-Noten. Bockbier erfordert eine längere Lagerzeit und höhere Temperaturen als andere Biere. Das führt zu einer höheren Konzentration von Malzzucker und einem stärkeren Geschmack. Außerdem wird eine spezielle Bockbierhefe verwendet, die für eine bessere Fermentation sorgt und ein charakteristisches Aroma und Geschmack hervorbringt.

Kellerbier

Kellerbier wird vor allem in Franken gerne getrunken. Das unfiltrierte, naturtrübe Bier mit einer goldenen bis bernsteinfarbenen Farbe wird auch „Zwickel“ oder „Zoigl“ genannt. Im Vordergrund steht der malzige Geschmack, unterstützt von hopfigen Aromen. Auffallend ist hier aber auch der leicht fruchtige Geschmack und der vollmundige Körper. Der Name Kellerbier stammt übrigens von den ursprünglichen Reifungsfässern, die in den kühlen Braukellern aufbewahrt werden. Das Kellerbier wird untergärig gebraut und hat als unfiltriertes Bier noch alle trübenden Inhaltsstoffe.

Märzen

Das Märzen ist ein untergäriges Vollbier, das ursprünglich im März gebraut wurde, um im Sommer genug Bier zu haben. Es schmeckt malzig mit einer süßlichen Note, vermischt mit einem Hauch von Hopfenbitterkeit. Märzen ist ein sogenanntes saisonales Bier, das im Herbst getrunken wird, besonders während der Wiesn in München.

Rauchbier

Wenn man Rauchbier sagt, denkt man sofort an das spezielle Bier aus Bamberg. Tatsächlich war aber Rauchbier im Mittelalter ein klassischer Bierstil. Das Bier hat, wie der Name schon sagt, einen einzigartigen rauchigen Geschmack, der durch die Verwendung von geräuchertem Malz entsteht. Der Geruch erinnert an Schinken oder Speck, der ausgewogene Rauchgeschmack des Bieres wird von einer leichten Süße unterstützt. Lukas Pitule