In Franken wird Genuss großgeschrieben. So werden in der Region jede Menge Köstlichkeiten geboten. Ob „Brodwörscht mit Sempft“, „Glieeß“, „gelba Rüm“ oder „Backstakees mit Musigg“: Tradition, Regionalität und Qualität finden am fränkischen Tisch immer einen Platz. Aufbauend auf einer bodenständigen Landwirtschaft als Rohstofflieferant beweisen regionale Anbieter Jahr für Jahr, warum Franken wohlverdient als Genussregion bezeichnet werden kann.Mit dem Kauf und Konsum von regionalen Lebensmitteln erfreut sich nicht nur der Magen, sondern auch die Umwelt und die regionale Wirtschaft.
So schmeckt Franken
Frische, Qualität und ein außergewöhnlich guter Geschmack machen regionale Produkte bei den Nachfragern grundsätzlich so beliebt.
Laut einer Umfrage von You-Gov aus dem Jahre 2018, bei der die Eigenschaften von regionalen und Bio-Lebensmitteln in Deutschland untersucht wurden, gaben 77 Prozent der Befragten an, regionale Lebensmittel seien frischer.
Weitere 49 Prozent sind der Meinung, dass diese eine höhere Qualität aufweisen. Diese Zahlen belegen, welchen Stellenwert regionale und biologische Produkte in der Gesellschaft einnehmen. Welch ein Glück, dass es insbesondere in Franken ein großes Angebot an regionalen Produkten gibt, welches mit Frische, Vertrauen und Sicherheit assoziiert werden kann.
Traditionelle Küche – gestern bis heute
In der Vergangenheit, genauer gesagt seit den 1950er Jahren, vollzogen sich im Rahmen der Globalisierung erhebliche Veränderungen innerhalb der Gastronomiebranche. So hat sich das alltägliche Kochen, Essen und Trinken aufgrund des Einflusses von Arbeitsmigration, Massentourismus und der zunehmenden Industrialisierung in Herstellung, Konservierung und Vertrieb von Nahrungsmitteln stark gewandelt. In Deutschland hat sich die regionale Küche demnach mit anderen Küchen vermischt. Trotz der Vielzahl an internationalen Speisen werden fränkische Gerichte jedoch weiter gepflegt. So wird hierzulande noch großen Wert auf die fränkische Hausmannskost gelegt. Denn der Geschmack der Heimat ist und bleibt etwas ganz Besonderes. Das liegt zu meinen am traditionellen Handwerk der Kleinbetriebe, die jenseits von Massenproduktion und ohne eine Vielzahl von Zusatzstoffen produzieren, aber auch an der besonderen Kompetenz der Region für hauseigene Spezialitäten. Aufbauend auf jahrelanger Erfahrung in ihrem Handwerk können so manch fränkische Betriebe ihre Kunden mit ihren Spezialitäten schon jahrzehntelang begeistern.
Zum Wohle der Region
In den Discountern und Supermärkten gibt es mittlerweile Lebensmittel aus der ganzen Welt zu kaufen. Heidelbeeren aus Marokko, Tomaten aus Spanien, Fisch aus Norwegen, Fleisch aus Italien, Bier aus Portugal und Wein aus Frankreich: Für uns ist es keine Besonderheit, dass jegliche Obst- und Gemüsesorten ganzjährig zur Verfügung stehen oder Lebensmittel aus einem anderen Land stammen. Denn wer legt Wert auf die Herkunft oder Regionalität? Wichtig ist vor allem, dass alles ganzjährig auf den Teller kommt.
Dabei gibt es in Franken auf Wochenmärkten, in Hofläden oder in Kleinbetrieben Produkte von bester Qualität aus der Region zu kaufen. Erkennbar sind die Köstlichkeiten am Frankenlogo oder dem Vermerk „aus regionalem Anbau“. Die Auswahl kommt dabei zwar nicht an das breite Sortiment aus aller Welt heran, hat aber umso mehr Vorteile: Eine umweltfreundlichere Produktion, der Verzicht auf lange Transportwege, der Schutz der Umwelt und – nicht zu vergessen – es wird ein Beitrag zur regionalen Wirtschaft geleistet. Durch den Kauf von regionalen Produkten werden Bäcker, Metzger, Hofläden und Co. unterstützt, deren Existenz vom Verkauf der Produkte abhängig ist. Es werden somit Arbeitsplätze gesichert, was insbesondere in Zeiten von Corona nicht zu vernachlässigen ist.
Franken in Zahlen
Franken hat eine rekordverdächtige Anzahl an Köstlichkeiten zu bieten. Angefangen beim Bier: Nicht umsonst wird Franken als die „Heimat der Biere“ bezeichnet. Auch heute existieren noch rund 300 Brauereien und damit hat Franken die größte Brauereidichte in Europa – Oberfranken sogar die größte Brauereidichte auf der Welt. Neben Bierfranken kann in manchen Teilen Frankens auch von Weinfranken gesprochen werden. Geografisch gesehen liegt das Weingebiet zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt, denn an den südwärts gerichteten Talhängen des Mains ragen unzählige Weinstöcke aus dem Boden hervor. Das Weinanbaugebiet Franken gehört mit seinen circa 6250 Hektar Anbaufläche in Folge der Verdreifachung der Rebflächen seit den 70er Jahren sogar zu den mittelgroßen Weinbaugebieten Deutschlands.
Bekannt in der Region ist zudem das „Knoblauchsland“, das mit einer Anbaufläche von circa 1900 Hektar Freiland und circa 95 Hektar Unterglasbau zu den größten zusammenhängenden Anbaugebieten Bayerns gehört. Hier wird übrigens nicht nur Knoblauch, sondern unzählige Gemüsesorten angebaut.
Und als wäre das nicht schon genug, gibt es darüber hinaus unzählige Bäckereien, Metzgereien, familiengeführte Hofläden und Co. – insgesamt existieren nahezu 11 000 kleinstrukturierte Familienbetriebe in Oberfranken. Zudem müssen natürlich auch die vielen Gasthäuser, Cafés und Co. erwähnt werden, die tagtäglich köstliche regionale Speisen auf den Teller bringen. Wie man also sieht, hat Franken als Land der Genüsse einiges zu bieten! Luisa Staudigel
Schon gewusst?
Der Meerrettich wurde zur Heilpflanze des Jahres 2021 gekürt. Er wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, seine Inhaltsstoffe helfen gegen viele Krankheiten, stärken das Immunsystem und regen Stoffwechsel und Verdauung an. Auch in Franken wird die hierzulande Kren genannte Pflanze angebaut und ist unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Küche.