Pünktlich zum Schuljahresbeginn wurde der vier Millionen Euro teure Erweiterungsbau der Sinnberg-Grundschule mit einem Festakt in Betrieb genommen. Trotz Pandemie und Ukraine-Krieg konnte die Baumaßnahme nicht nur rechtzeitig, sondern auch im budgetierten Kostenrahmen abgeschlossen werden. „Jetzt können wir eine zukunftsfähige und moderne vierzügige Schule mit insgesamt 16 Klassenzimmern, einem variablem Klassenzimmer sowie Fach- und Gruppenräumen vorweisen“, freute sich Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) beim Rundgang durch den auch in der Außenanlage optisch gelungenen, lichtdurchfluteten und modern ausgestatteten Anbau.
Bereits im Oktober 2019 hatte der Bad Kissinger Stadtrat den vom Architekturbüro Richter (Bad Brückenau) vorgelegten Entwurf für den Erweiterungsbau genehmigt, der aufgrund der auf aktuell 365 Kinder gestiegenen Schülerzahl und des von der Bezirksregierung dafür vorgegebenen Raumprogramms notwendig gewordenen war. Ende November wurde die Planung einem Gremium aus Schulleitung, Lehrern, Elternvertretung und Förderverein vorgestellt, dann der Förderantrag beim Freistaat Bayern eingereicht. Insgesamt erhält die Stadt als verantwortlicher Sachaufwandsträger einen staatlichen Zuschuss von drei Millionen Euro (75 Prozent) aus Mitteln des Kommunalinvestitionsprogramm zur Verbesserung der Schulinfrastruktur (KIPS) sowie nach Maßgabe des bayerischen Finanzausgleichsgesetzes (FAG).
Nach Erteilung der Baugenehmigung im Frühjahr 2020 zur Errichtung eines dem bestehenden Schulgebäude vorgelagerten Erweiterungsbaus folgte im Oktober der erste Spatenstich. Schon ein halbes Jahr später wurde das Richtfest des zweigeschossigen, in Massivbauweise errichteten Anbaus mit Flachdach gefeiert, an dessen Fertigstellung schließlich zehn Planungsbüros sowie knapp 35 überwiegend in der Region ansässige Handwerksbetriebe beteiligt waren.
Der Anbau verläuft parallel zur Sinnbergpromenade und schließt den bislang U-förmigen Altbau an seiner offenen Seite, wodurch jetzt ein geschützter Innenhof entstanden ist. Das Erdgeschoss des Schulgebäudes ist mit einem Durchgang zum Innenhof geteilt, um den bisherigen Haupteingang beibehalten zu können. Der Haupteingang wurde rollstuhlgerecht umgebaut. Ebenso überwinden die Verbindungsgänge zwischen Anbau und Haupthaus das Gefälle ohne Treppen.
Im nordöstlichen Bereich des Erdgeschosses schließt sich an das bereits bestehende Lehrerzimmer ein zusätzlicher Lehrerbereich mit Bibliothek und Arbeitsraum an sowie ein Raum für Sonderpädagogik, ein Erste-Hilfe-Raum, ein Archiv für die Verwaltung und ein Lagerraum für die Fahrrad-Arbeitsgemeinschaft. Im südwestlichen Erdgeschoss wurden ein mit einer Mobilwand mittig teilbarer Mehrzweckraum geschaffen, der momentan als zusätzliches Klassenzimmer genutzt wird, sowie Räume für den Fachunterricht wie Werken und Textiles Gestalten und Musik.
Im Obergeschoss des Neubaus sind vier Klassenzimmer eingerichtet, jeweils mit angrenzendem Gruppenraum. Zusätzlich wurde hier auch noch ein weiterer Fachunterrichtsraum geschaffen. Die Flure sind als Aktivflächen mit Kletterwand und Hüpfspiel gestaltet, so dass sich die Kinder hier bei schlechtem Wetter in den Pausen austoben können. Sämtliche Räume in beiden Geschossen wurden mit modernem Mobiliar ausgestattet. Außerdem gibt es im Anbau neue WC-Anlagen ebenso wie die Putz- und Technikräume.
Auch die Außenanlagen der Sinnberg-Grundschule sowie der Innenhof sind nun umgestaltet und mit neuer Möblierung ausgestattet, wobei die bereits vorhandenen Betonsitzblöcke ebenso wie der markante rote Schriftzug „Lernoase" aus großen Metallbuchstaben in die Neugestaltung aufgenommen wurden. Der beim Richtfest gepflanzte Wunschbaum wird im Innenhof stehen zusammen mit vier großen Blumentöpfen, deren Stauden-Bepflanzung künftig von den Schülerinnen und Schülern gepflegt werden soll. Das Schulgelände wird durch einen Doppelstabmattenzaun von der Sinnbergpromenade abgegrenzt. Sigismund von Dobschütz